Weltsynode 2023
„Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“
„Wenn wir begreifen, dass ‚Kirche und Synode Synonyme sind‘, wie der heilige Johannes Chrysostomos sagt - denn die Kirche ist nichts anderes als das „gemeinsame Vorangehen“ der Herde Gottes auf den Pfaden der Geschichte zur Begegnung mit Christus, dem Herrn - dann begreifen wir auch, dass in ihrem Innern niemand über die anderen ‚erhöht' werden kann.“
Idee und Anliegen von Papst Franziskus
„Wenn wir begreifen...“
Papst Franziskus formulierte nicht umsonst ein „Wenn wir begreifen...“. Auf allen Ebenen der Kirche erleben wir immer noch Schwächen, Grenzen und Herausforderungen auf diesem Weg: Sind Bischofssynoden wirklich synodal? Gibt es überhaupt ein Grundverständnis von Synodalität in der Weltkirche? Sind Gremien auf Bistumsebene und auf der Ebene der Pfarrei von einem synodalen Geist geprägt?
Es geht darum, Synodalität einzuüben auf allen Ebenen der Kirche: „Der synodale Weg beginnt im Hinhören auf das Volk, gemäß einem Prinzip, das der Kirche des ersten Jahrtausends wichtig war: ‚Quod omnes tangit ab omnibus tractari debet – Was alle angeht, muss von allen besprochen werden.‘ Der Weg der Synode setzt sich fort im Hinhören auf die Hirten.“
Wie gelingt dieses Hinhören? Wie gelingt es, gemeinsam die Geister zu unterscheiden, zu entscheiden – und wie gelingt wechselseitiges Vertrauen? Wie gelingt gemeinsames Gehen? Wir haben in Deutschland erste Erfahrungen mit dem synodalen Weg – und wir sind eingeladen, unsere eigenen Erfahrungen in den Gremien auf diesen gemeinsamen Suchweg der Weltkirche einzubringen.
Ein Gruß an das Volk Gottes in Deutschland
Schon vor einiger Zeit hatte der Papst das pilgernde Volk Gottes eingeladen, sich mit einer Kultur der Synodalität intensiver zu beschäftigen. Der Papst hatte – wohl im Blick auf den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland – gerade auch die tiefe geistliche Dimension und die prozesshafte Dimension in den Mittelpunkt gerückt.
Kirche lernen – der Prozess zur Weltbischofssynode 2023
Dem Papst ist es ernst. Kirche ohne Synodalität ist nicht sie selbst. Und deswegen lädt er die Weltkirche ein – zu einem synodalen Weg, der vor Ort beginnen soll. Der mündet in der jeweiligen Bischofskonferenz und wird dann auf europäischer Ebene im Herbst 2022 weitergeführt. Ziel ist eine Weltbischofssynode im Jahr 2023.
Was ist im Bistum dazu geschehen?
- Im Mai 2021 haben wir bei einem hybriden synodalen Tag versucht, die Frage nach der Rolle der Frau gemeinsam zu reflektieren
- Schon im Frühjahr 2021 hat Bischof Heiner Wilmer eine Arbeitsgruppe beauftragt, einen Diözesanpastoralrat und einen Diözesanwirtschaftsrat auf den Weg zu bringen. Im Frühjahr 2022 wird der Bischof – nach Beratungen in allen Gremien – den Diözesanpastoralrat auf den Weg bringen.
- Im Herbst 2021 sollte – angesichts der ursprünglich sehr knappen Zeitschiene für die Ortskirche – ein gemeinsames Treffen des Diözesanrates und des Priesterrates die Einladung zum Nachdenken aufnehmen. Sie ist – vor dem Hintergrund der Pandemie – auf den 4. März 2022 verschoben worden.
- Von Februar bis Mai 2022 waren die Pfarreigremien, aber auch andere Gemeinschaften und Gruppen, dazu eingeladen, sich mit drei Fragen über Ihre Erfahrungen mit der Synodalität vor Ort zu befassen und dem Bistum zur Verfügung zu stellen.
- Ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen hat diese Erfahrungen gesammelt, zu einem Bericht unseres Bistums zusammengefasst und der Deutschen Bischofskonferenz zugeleitet.