Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de de_DE Bistum Hildesheim Tue, 25 Mar 2025 17:48:57 +0100 Tue, 25 Mar 2025 17:48:57 +0100 TYPO3 EXT:news news-39464 Fri, 21 Mar 2025 11:00:00 +0100 Start der dritten großen Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/start-der-dritten-grossen-studie-zur-aufarbeitung-von-sexualisierter-gewalt-im-bistum-hildesheim/ Das Bistum Hildesheim hat ein Konsortium aus mehreren unabhängigen Forschungseinrichtungen beauftragt, sexualisierte Gewalt im Verantwortungsbereich der Diözese aufzuarbeiten. Die Zielrichtung der neuen Studie wurde zwischen der Diözese und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord eng... Das multidisziplinäre Forschungskonsortium besteht aus dem Institut für soziale Arbeit e. V. aus Münster, der zur Universitätsmedizin Rostock gehörenden Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, dem juristischen Forschungszentrum SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies gGmbH aus Heidelberg und dem zur Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gehörenden Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie.

Die neue Studie beginnt im April 2025 und wird auf den Erkenntnissen der bisherigen Aufarbeitungsvorhaben im Bistum Hildesheim aufbauen. Die Vorgängerstudien hatten sich in besonderer Weise mit der Amtszeit von Bischof Heinrich Maria Janssen (1957 bis 1982) befasst. Auch die kommende Studie wird sich zumindest teilweise noch einmal mit der Zeit Janssens auseinandersetzen.

Neu in den Blick kommen nun die Amtszeiten des Vorgängers von Bischof Janssen, Bischof Dr. Joseph Godehard Machens (1934 bis 1956), sowie in besonderer Weise die Amtszeiten der Bischöfe Dr. Josef Homeyer (1983 bis 2004), Norbert Trelle (2006 bis 2017) und Dr. Heiner Wilmer SCJ (seit 2018).

Die neue Studie wird Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Pfarrgemeinden und Lebensläufen von Tatverdächtigen nachspüren, auch sollen Lebensgeschichten und Bewältigungsstrategien von Betroffenen und Co-Betroffenen aufgezeigt werden. Während der Studie soll eine Auswahl von Institutionen, Gemeinden und Personen exemplarisch und im Detail untersucht werden. Zur Methodik gehören die Auswertung vorliegender Untersuchungen und Quellen, Aktenanalysen, Fragebögen und Gespräche mit Betroffenen, Co-Betroffenen sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

Für die Studiendauer wird eine Begleitgruppe gebildet. Sie soll die Studie inhaltlich begleiten, den Finanz- und Zeitrahmen im Blick behalten sowie die unabhängige Arbeit der Forschenden gewährleisten. Ebenso dient sie dem Informationsaustausch zwischen dem Forschungskonsortium, dem Bistum, der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord und dem Betroffenenrat Nord.

Das Forschungsvorhaben richtet sich nach den wissenschaftlichen Standards der Deutschen Forschungsgesellschaft. Geplant ist, dass das Forschungskonsortium bereits während des Studienzeitraums Informationen zu bestimmten Aspekten oder Fragestellungen veröffentlicht, um das Vorhaben als fortlaufende Dokumentation zu gestalten. Auftraggeber des Aufarbeitungsvorhabens ist Dr. Heiner Wilmer SCJ als amtierender Bischof von Hildesheim.

Bischof Wilmer sagt: „Die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim hat für mich weiterhin allerhöchste Priorität. Deshalb bin ich allen Beteiligten, insbesondere auch der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord und dem Betroffenenrat Nord, sehr dankbar, die in umfangreichen Abstimmungsprozessen und mit viel Detailarbeit dazu beigetragen haben, dieses komplexe Aufarbeitungsvorhaben an den Start zu bringen. Die Forschenden erhalten von uns alle verfügbaren Informationen und jede mögliche Unterstützung, um diese Studie zu realisieren.“

Nicole Sacha vom Betroffenenrat Nord betont: „Als Betroffenenrat Nord ist uns besonders wichtig, dass neben dem Aufdecken von persönlichem und institutionellem Versagen das Erleben der Betroffenen und Co-Betroffenen in der Studie von zentraler Bedeutung ist. Für sie sind der Missbrauch und seine Folgen tagtägliche Realität. Darauf, dass nun, 13 Jahre nachdem ein Betroffener aus unserem Gremium schwerste Vorwürfe gegen den Bernwardshof erhoben hat, nun auch die Kinderheime in „Tiefenbohrungen“ aufgearbeitet werden, haben wir größten Wert gelegt.“

]]>
news-39440 Tue, 18 Mar 2025 13:33:17 +0100 Lettnerkonzerte im Dommuseum sowie im Dom und in St. Michaelis https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/reihe-der-lettnerkonzerte-diesmal-nicht-nur-im-dommuseum-hildesheim-sondern-auch-im-dom-und-in-st-michaelis/ Der Lettnersaal des Dommuseums Hildesheim wird erneut zum Konzertsaal. Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres werden im April vor dem etwa neun Meter hohen Renaissancelettner des Doms auftreten. Darüber hinaus werden der Hildesheimer Dom und die Hildesheimer Kirche St. Michaelis zu Orten... Der Anlass dafür: Der Dom und St. Michaelis feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen als Welterbestätten der UNESCO. Deshalb kooperieren das Dommuseum und die Dommusik als Veranstaltende diesmal mit der Michalismusik. Die Aufführungen stehen unter dem Titel „PASSION“ – eine Anspielung darauf, dass Leidenschaft ein besonderer Motor für künstlerische Höchstleistungen ist und darüber hinaus das Erbe aus ottonischer Zeit in Hildesheim leidenschaftlich gepflegt wird.

Zum Auftakt am 4. April im Dommuseum ist mit Salvatoris Consort ein Ensemble zu Gast, welches sich der geistlichen und weltlichen Musik des 16. und 17. Jahrhunderts widmet. Dieses Konzert beginnt um 18 Uhr. Am 11. April wird im Hildesheimer Dom die Leidenschaft Johann Sebastian Bachs für italienische Musik hörbar. Es spielen Kerstin Dietl, Tobias Hechler und das Originalklangorchester Concerto Ispirato unter der Leitung von Iris Maron. Los geht es um 19.30 Uhr.

Am 18. April ist in St. Michaelis eine Musik zum Karfreitag zu hören. Die Komponistin, Akkordeonistin und Dirigentin Snežana Nešic spielt Musik, die von der Einsamkeit und der Hoffnung auf neues Leben erzählt. Zu hören ist sie mit eigenen Werken, Improvisationen und dem zentralen Werk De profundis aus der Feder von Sofia Gubaidulina. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Zum Abschluss der Reihe präsentiert das calens vocalensemble am 25. April um 18 Uhr vor dem Lettner im Dommuseum ein Programm, das die Zeitlosigkeit klassischer Vokalmusik in den Mittelpunkt stellt. In der Gegenüberstellung von Werken Pierre Villettes, Felix Mendelssohn Bartholdys, William Byrds, Roxanna Panufniks und Jaakko Mäntyjärvis sowie von Eigenkompositionen Frederic Mattes’ und Florian Wolfs tritt die Klangsprache historischer und zeitgenössischer Vertonungen in einen berührenden Dialog.

Die Konzertreihe findet mit großzügiger Unterstützung des Hildesheimer Dombauvereins statt. Tickets für die Lettnerkonzerte gibt es online unter https://shop.dommuseum-hildesheim.de oder im Foyer des Hildesheimer Doms. Das Domfoyer hat täglich (außer am 24. und 31. Dezember) von 10 bis 18 Uhr geöffnet, allerdings gelten noch bis zum 31. März verkürzte Öffnungszeiten von 11 bis 17 Uhr.

]]>
news-39368 Thu, 13 Mar 2025 13:58:07 +0100 Moderne Künstler zwischen mittelalterlichen Objekten https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/moderne-kuenstler-zwischen-mittelalterlichen-objekten/ Auch bekannte moderne Künstler setzen sich mit christlichen Glaubensinhalten und der Kirche als Institution auseinander. Zehn solcher Werke aus der Sammlung Hall sind nun in der Ausstellung „The Passion – von Beuys bis Warhol“ vom 14. März bis 1. Juni 2025 im Dommuseum Hildesheim zu sehen. Werke moderner und zeitgenössischer Kunst setzen seit der Wiedereröffnung des Dommuseums 2015 starke Akzente in der Ausstellung und bilden einen Schwerpunkt im Sonderausstellungsprogramm. Mit der Gründung der Hall Art Foundation 2007 mit ihrem deutschen Standort in Schloss Derneburg hat sich eine nahe Nachbarschaft zu einer der weltweit größten Sammlungen moderner Kunst ergeben. „Wir profitieren von den Möglichkeiten, Arbeiten prominenter Künstlerinnen und Künstler aus dieser Sammlung nach Hildesheim zu holen“, erläutert die Direktorin des Dommuseum, Professorin Dr. Claudia Höhl.

Zehn Objekte wurden ausgewählt, die sich auf christliche Glaubenselemente und Bildtraditionen sowie auf Kirche als Institution beziehen. Das Spektrum reicht von Joseph Beuys über Niki de Saint Phalle, Lucio Fontana und Andy Warhol bis zu dem britischen Künstlerpaar Gilbert & George. „Viele dieser Künstler wie Warhol oder Beuys waren religiös geprägt“, sagt Höhl. Und das spiegelt sich auch in ihren Werken wider, die im Dommuseum nun in Beziehung zu den mittelalterlichen Kunstwerken gesetzt wurden. Damit sind neue, teils auch kritische Perspektiven im Museum zu sehen, die zu weiteren Diskussionen anregen sollen.

Von dieser bislang erstmaligen Kooperation zwischen dem Dommuseum und der Hall Art Foundation Derneburg ist auch deren Geschäftsführer, Alexander Haviland, angetan: „Es ist interessant, unsere Werke in einem neuen Zusammenhang zu sehen. Dadurch verändert sich der Blick auf die Objekte. Ich sehe sie jetzt ganz neu.“ Diesen Blick auf die Werke wünscht er auch allen Besucherinnen und Besuchern.

„Unser besonderer Dank gilt Andrew und Christine Hall sowie dem ganzen Team der Hall Art Foundation Schloss Derneburg für die großzügige Unterstützung“, betont Höhl.

Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört eine Kuratorinnen-Führung mit Professorin Dr. Claudia Höhl am Donnerstag, 10. April 2025, um 15.30 Uhr sowie eine Ferienaktion für Kinder am gleichen Tag um 14 Uhr.

Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch kostet für Erwachsene sieben Euro, Personen bis 25 Jahre erhalten freien Eintritt. Öffentliche Führungen, die auch die Werke der aktuellen Ausstellung aufgreifen, gibt es samstags, sonntags und feiertags um 14 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.dommuseum-hildesheim.de

]]>
news-39337 Tue, 11 Mar 2025 11:23:00 +0100 Dem Ruf Gottes gefolgt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dem-ruf-gottes-gefolgt/ Sie sind dem Ruf Gottes gefolgt und wollen katholisch werden: 36 Erwachsene haben sich in den vergangenen Monaten vorbereitet und nun um Aufnahme in die katholische Kirche gebeten. In einem Gottesdienst in der Hildesheimer Seminarkirche hat Bischof em. Michael Wüstenberg in Vertretung für Bischof... Mit Angehörigen, Freunden, Katechetinnen und ihren Katechumenatsbegleiterinnen und -belegeitern waren die künftigen Katholikinnen und Katholiken für diese Feier der Zusage unter anderem aus Wolfsburg, Lüneburg und Hildesheim angereist. Darunter sind Taufbewerberinnen und Taufbewerber, die in der Osternacht bzw. der Osterzeit die Taufe sowie Kommunion und Firmung als Erwachsene empfangen werden, aber auch Firmbewerberinnen und -bewerber sowie Konvertiten, die bereits christlich getauft sind und nun noch Firmung und Kommunion empfangen werden. Sie alle haben sich in den Monaten zuvor intensiv mit ihrem Glauben beschäftigt und in Begleitung auf die Aufnahme in die katholische Kirche vorbereitet. 

In der Feier wurden die Bewerberinnen und Bewerber einzeln aufgerufen und haben dem Bischof ihr Empfehlungsschreiben überreicht. Darin bekräftigen sie ihren Wunsch, katholisch zu werden und bitten um Zulassung zu den Sakramenten: "Diesen Ruf habe ich gehört und bin ihm gefolgt. Ich habe den festen Wunsch, katholischer Christ zu werden".  Der zuständige Pfarrer und die jeweiligen Katechumenatsbegleiterinnen und -begleiter empfehlen durch ihre Unterschrift diese Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie.

Die Zusage haben sie von Bischof Wüstenberg in der Feier bekommen. Einzeln hat er alle Bewerberinnen und Bewerber dazu durch Handauflegung gesegnet. 

Bei einem anschließenden Empfang im Lüchtenhof gab es Gelegenheit zu Austausch und Gespräch – unter anderem über die unterschiedlichen Glaubensgeschichten der Anwesenden. Mit dem Empfang der Sakramente in der Osterzeit endet für die Bewerberinnen und Bewerber ihr Katechumenat. 

]]>
news-39330 Mon, 10 Mar 2025 11:34:55 +0100 Passionskonzert in St. Michaelis https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/passionskonzert-in-st-michaelis/ Am Sonntag, 23. März 2025, um 19.30 Uhr findet ein Passionskonzert in der Kirche St. Michaelis in Hildesheim statt. Die Mädchenkantorei am Hildesheimer Dom singt zusammen mit der Kantorei und dem VokalEnsemble St. Michael. Mit dabei ist auch die Kammersymphonie Hannover. Die ökumenischen kirchenmusikalischen Projekte der beiden UNESCO Welterbestätten haben sich inzwischen weit über Hildesheim hinaus einen Namen gemacht und ziehen Menschen aus Nah und Fern an. Beim Konzert am 23. März werden Chorwerke von Rutter, Chilcott, Bach und Čulo zu hören sein. Die Leitung teilen sich die Kirchenmusikdirektorin aus St. Michaelis, Angelika Rau-Čulo, und der Hildesheimer Domkantor Michael Čulo , dessen Komposition „in principio“ dem Konzert einen besonderen Akzent verleihen wird. Der Eintritt ist frei.

]]>
news-39295 Thu, 06 Mar 2025 15:23:27 +0100 Sonderausstellung thematisiert die Kriegszerstörung des Hildesheimer Doms vor 80 Jahren https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/sonderausstellung-thematisiert-die-kriegszerstoerung-des-hildesheimer-doms-vor-80-jahren/ Vor 80 Jahren wurden der Hildesheimer Dom sowie große Teile der Stadt Hildesheim bombardiert. Aus diesem Anlass zeigt das Dommuseum Hildesheim vom 7. März bis zum 1. Juni 2025 eine Sonderausstellung mit historischen Fotografien, die die Kriegszerstörung der Bischofskirche thematisieren. Gezeigt werden Bilder des Domes vor und nach der Zerstörung sowie aus der Phase des Wiederaufbaus, die diesen einschneidenden Teil der Geschichte der Domkirche wieder präsent machen. Die Aufnahmen verdeutlichen in besonderer Weise, wie sehr sich der Dom vor der Zerstörung von der wiederaufgebauten Bischofskirche unterscheidet.

Bis 1945 wurde die Kathedrale außen von einer Doppelspitzturmfassade aus dem 19. Jahrhundert dominiert. Innen war die Kirche barock ausgestaltet, so gab es etwa eine reiche Stuckdekoration und große Deckengemälde. Beim Wiederaufbau in den 1950er-Jahren entschied man sich dagegen, den Dom auf seine vermeintlich mittelalterliche Gestalt zurückzuführen. „Barock raus, Romanik rein – das war die Devise“, sagt Prof. Dr. Claudia Höhl, die Direktorin des Dommuseum Hildesheim.

Auch der Trieb des 1000-jährigen Rosenstocks mit der Jahresplakette 1945 ist in der Ausstellung zu sehen. Der Rosenstock an der Apsis des Doms gilt als Wahrzeichen der Stadt Hildesheim. Er brachte acht Wochen nach der völligen Zerstörung der Kirche aus den verschütteten Wurzeln 25 neue Triebe hervor, was als besonderes Zeichen der Hoffnung gedeutet wurde.

Die Ausstellung richtet den Blick auf einen entscheidenden Aspekt, ohne den der heutige Status des Hildesheimer Doms und seiner Kunstschätze als Welterbestätte nicht möglich gewesen wäre: die Rettung von Kulturgütern vor der Zerstörung. Insbesondere dem damaligen Domdechanten Clemens Stolte und einigen Mistreitern ist es zu verdanken, dass ab 1942 wesentliche Kunstgegenstände des Domes wie die Bernwardtür, die Christussäule, die mittelalterlichen Radleuchter, das Taufbecken sowie der im Rittersaal und der Sakristei befindliche Domschatz ausgelagert wurden. Damit entgingen sie der Zerstörung im letzten Kriegsjahr.

2025 ist für den Hildesheimer Dom ein doppeltes Jubiläumsjahr, betont Museumsdirektorin Höhl: „Vor 40 Jahren erfolgte gemeinsam mit St. Michael die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes und vor 80 Jahren wurde der Dom ebenso wie große Teile der Stadt Opfer des verheerenden Bombenangriffs am 22. März 1945. Beides hängt eng zusammen. Die Erfahrung der enormen Kulturgutverluste des Zweiten Weltkriegs war Auslöser für die Initiative der UNESCO, weltweit Orte und Kunstwerke besonders zu schützen und damit das kulturelle Gedächtnis aller Menschen zu bewahren“, so Claudia Höhl.

Das Welterbe-Jubiläum wird das Dommuseum Hildesheim vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 mit einem Fest auf dem Domhof feiern. Das Areal soll dabei zu einem Festivalgelände mit vielfältigem Programm werden.

Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch kostet für Erwachsene sieben Euro, Personen bis 25 Jahre erhalten freien Eintritt. Weitere Informationen im Internet unter www.dommuseum-hildesheim.de

]]>
news-39293 Thu, 06 Mar 2025 12:46:56 +0100 „Wir brauchen die Vereinigten Staaten von Europa“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wir-brauchen-die-vereinigten-staaten-von-europa/ Bei der traditionellen Lesung am Aschermittwoch der Künstler las Navid Kermani aus seinem neuen Buch „In die andere Richtung jetzt: Eine Reise durch Ostafrika“ und sprach darüber mit Ex-Außenminister Sigmar Gabriel. Basierend auf vier Reisen zwischen 2022 und 2024 durch die Länder Ostafrikas hat Kermani sein neues Buch geschrieben. Es handelt von Hunger, Klimawandel und Krieg in der Region. „Ich kann mich an Hungerkatastrophen in den 70er und 80er Jahren erinnern, da schaute jeder hin; heute gibt es die gleichen Bilder, aber keine Sondersendungen, keine Reportagen, nichts“, beschrieb Kermani den Anlass für seine Reisen und das Buch. Und das, obwohl die Vereinten Nationen für diese Region den Zusammenhang zwischen Hunger und Klimawandel erklärt hatten.

„Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Wissen und Information“, sagte Kermani in Bezug auf die zunehmende Zerstörung der Umwelt. „Wissen kommt aus dem Erfahren, dem Erleben“, betonte der Schriftsteller. Ein Fischer im Süden Madagaskars habe viel weniger Informationen als jemand in der westlichen Welt, aber sein Wissen über die ihn umgebende Umwelt sei viel größer. Auch unsere heutige Bildung legt nach seiner Ansicht den Schwerpunkt zu sehr auf die Vermittlung von Informationen, aber: „Jedes gute Buch erzeugt mehr als abfragbares Wissen.“

Bildung verhindere nicht die Ausübung von grausamen Taten, so der ehemalige Politiker Gabriel. Es sei wohl eher ein Mangel an Menschlichkeit und Barmherzigkeit. „Nicht einmal Kultur war ein Schutz vor Barbarei“, bestätigte Kermani mit Blick auf die vollen Opernhäuser in der Nazizeit. Es gehe ihm eher um Herzensbildung. Er versuche, durch seine Reisen den Menschen vor Ort eine Stimme zu geben und Situationen fassbar zu machen. Es freue ihn, wenn durch seine Bücher Verantwortliche zum Nachdenken und Handeln bewegt würden.

Besonders eindrücklich beschreibt Kermani seine Erfahrungen in Kriegsgebieten. „Man erlebt den Krieg in seiner Nacktheit“, so der Autor. Die Einbildung, Krieg könnte sauber sein, sei eine vollkommene Illusion. Schon das Wort Präzisionswaffen sei irreführend, da immer Zivilisten unter den Kampfhandlungen leiden müssten. Allein im Norden Äthiopiens seien innerhalb von zwei Jahren 500.000 Zivilisten gestorben, „von denen wir nie gehört haben“. Zum Vergleich: In der Ukraine waren es im gleichen Zeitraum 15.000. „In jedem Krieg kommt es zu den fürchterlichsten Entgrenzungen“, betonte Kermani.

„Wir erleben eine Zeitenwende“, beleuchtete Gabriel die aktuellen Ereignisse in Washington und der Ukraine. Für die aktuelle amerikanische Regierung sei Europa zu einem Klotz am Bein geworden, den man loswerden wolle. Es gäbe kein Interesse mehr, in Europa präsent zu sein. Er befürchtet am Ende einen Waffenstillstand, bei dem Russland sich als Gewinner fühlen werde und zu weiteren Attacken an den Grenzen Europas einlade. „Wenn man den nächsten Krieg verhindern will, muss man sich auf ihn vorbereiten“, unterstrich Gabriel seine eigenen Worte. Schlimm sei, dass bei den gewaltigen Kosten für die Aufrüstung die Entwicklungshilfe unter den Tisch falle.

„Die Ausgaben, die wir jetzt nicht in den Klimaschutz investieren, werden in vielfältiger Weise unsere Kinder treffen“, beschrieb Kermani eine Folge der gewaltigen Kosten für das Militär. Für einen besseren Schutz Europas sei es wichtig, die europäische Idee wieder zu stärken, mit dem Fernziel der Vereinigten Staaten von Europa. Dieser Prozess sei in den letzten Jahren ins Stocken gekommen. Navid Kermani: „Wenn wir in dieser Welt bestehen und autonom bleiben wollen, dann können wir das nur als Europäer.“

]]>
news-39245 Sun, 02 Mar 2025 12:02:51 +0100 Mitarbeit im Betroffenenrat Nord https://www.betroffenenrat-nord.de/mitarbeit-betroffenenrat-nord-2025/ Gesucht werden Menschen für die Mitarbeit im Betroffenenrat Nord für die Jahre 2025 bis 2028; Bewerbungen sind bis 30. April 2025 möglich. Die Personen müssen in der Metropolie Hamburg (Bistümer Hildesheim und Osnabrück sowie Erzbistum Hamburg) von sexueller Gewalt betroffen sein. news-39221 Fri, 28 Feb 2025 10:26:26 +0100 Bischof sendet Segenswünsche an muslimische Gemeinden https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/hildesheimer-bischof-sendet-segenswuensche-an-muslimische-gemeinden/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat den muslimischen Gemeinden im Bistum Hildesheim eine Grußbotschaft zum diesjährigen Ramadan und zum Fest des Fastenbrechens gesendet. Das Schreiben des Bischofs im Wortlaut: „Liebe muslimische Schwestern und Brüder,

zum diesjährigen Ramadan und zum Fest des Fastenbrechens sende ich Ihnen herzliche Grüße und alle guten Wünsche. Mögen es friedvolle und besinnliche Tage für Sie, Ihre Angehörigen und Ihre Gemeinden werden!

Der Ramadan ist ein wichtiger Bestandteil des religiösen Lebens in Deutschland und bringt eine spirituelle Bedeutsamkeit und die Besinnung auf Gottes Wort und seine Barmherzigkeit in unserer nicht immer einfachen Zeit zum Ausdruck.

In einer Welt, die zunehmend von Spannungen und Polarisierungen geprägt scheint, ist es ein hohes Gut, dass es eine so lebendige Zusammenarbeit an den Runden Tischen und Räten der Religionen oder ganz einfach von Gemeinde und zu Gemeinde gibt. Seit vielen Jahren wird der christlich-islamische Dialog mit großem Verständnis füreinander sowie mit einem sehenden Herzen geführt. Ein friedvolles Miteinander ist uns allen dabei ein wichtiges Anliegen.

Eine bedeutsame Grundlage für dieses gegenseitige gute Verständnis bildet seit nunmehr 60 Jahren katholischerseits die Erklärung „Nostra Aetate“ über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen.
    
In dieser Erklärung heißt es: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat.“ (NA 3)
    
Außerdem betont die Erklärung aus christlicher Perspektive die zentrale Bedeutung der Liebe, indem sie folgenden Zusammenhang aufzeigt: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, daß die Schrift sagt: ‚Wer nicht liebt, kennt Gott nicht‘ (1 Joh 4,8).“ (NA 5)

Der gemeinsame Glaube an einen barmherzigen Gott gibt uns die Hoffnung und Zuversicht auf einen respektvollen Umgang miteinander sowie ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen. Als Menschen, die an die Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen glauben, dürfen wir uns nicht von Hass und einfachen Wahrheiten verführen lassen. Vielmehr müssen wir jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage erteilen. Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme; sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich.

Auch in diesen Tagen demonstrieren wieder zahlreiche Menschen, die sich gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus und Diskriminierungen aller Art einsetzen. Hier wird in eindrücklicher Weise religionsübergreifend Gemeinschaft und Solidarität sichtbar. Der Wunsch nach einer besseren Welt lässt uns Menschen zusammenhalten und zusammen Haltung zeigen.

Im Fastenmonat Ramadan zeigen Sie, liebe muslimische Schwestern und Brüder, eindrücklich, was Zusammenhalt und Miteinander bedeuten. Ihre Einladungen zum Fastenbrechen, Ihre große Gastfreundschaft wissen wir sehr zu schätzen. Sie zeugen von der besonderen Verbundenheit zwischen Christen und Muslimen. Ich wünsche mir und ich hoffe, dass das gemeinsame Fastenbrechen über Religionsgrenzen hinweg auch in diesem Jahr dazu beiträgt, Freundschaften zu festigen, neue Perspektiven zu eröffnen und vermeintlich Trennendes zu überwinden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden sowie Ihren Gemeinden von Herzen eine gute Zeit des Innehaltens und der Begegnung. Möge der barmherzige Gott Sie alle in diesem Fastenmonat begleiten! Möge Ihr Ramadan gesegnet sein!

Ihr Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim“

]]>
news-39181 Mon, 24 Feb 2025 17:33:48 +0100 „Auf dem Weg zu einem guten Leben“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/auf-dem-weg-zu-einem-guten-leben/ Die diesjährigen Fastenpredigten im Hildesheimer Dom gehen thematisch auf die Enzyklika Laudato si' ein, die Papst Franziskus vor zehn Jahren veröffentlicht hat. Unter dem Motto „Auf dem Weg zu einem guten Leben“ wird es an den Sonntagen der Fastenzeit fünf Predigten und ein Predigtgespräch geben.... Im Mai 2015 hat Papst Franziskus mit seiner Gerechtigkeits- und Umweltenzyklika "Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus" zu einer ganzheitlichen ökologischen Umkehr aufgerufen. Aus diesem Aufruf hat sich im Bistum der Nachhaltigkeitsprozess „Schöpfungsgerecht 2035“ entwickelt. Unterschiedliche Aspekte der Enzyklika werden in den einzelnen Predigten aufgegriffen.

Die erste Predigt am Sonntag, 9. März, hält Dr. Dietmar Müßig. Der Referent für Ökotheologie und Bolivienpartnerschaft im Bistum Hildesheim spricht über das Thema „Bio im Land von Milch und Honig.

Am Sonntag, 16. März, wird Dr. Marie Kajewski, Direktorin des Diözesan-Caritasverbandes Hildesheim, über „Schöpferische Freude“ predigen.

„Schwester Erde, Bruder Wurm“ lautet das Motto am Sonntag, 23. März. Dann predigt Dr. Dirk Preuß, Umweltbeauftragter des Bistums Hildesheim.

In der Reihe der Fastenpredigten führen Jonas Freiwald, Fridays for Future Hildesheim, und Thierry Rugira, Pastoraltheologe an der Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, am Sonntag, 30. März, ein Predigtgespräch zum Thema "Lernkurven“ unter Moderation von Anna-Lena Passior.

Am Sonntag, 6. April, predigt Professor Dr. Wolfgang Beck. Der Rektor der Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt spricht zum Thema "Verbunden mit Allen?"

Zum Abschluss wird Dr. Anne Weber, wissenschaftliche Assistentin am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover, an Palmsonntag, 13. April, über das Thema "Durchkreuzte Hoffnung" sprechen.

Begleitet werden die Fastenpredigten von Kirchenmusikalischen Akzenten.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bistum-hildesheim.de/fastenpredigten/

]]>
news-39183 Mon, 24 Feb 2025 13:27:07 +0100 Medientag des Bistums in Hannover https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/medientag-des-bistums-in-hannover-1/ Wie bereite ich Informationen für die Internetseite, den Pfarrbrief oder Social Media richtig auf? Mit dieser Frage beschäftigt sich der gemeinsame Medientag des Bistums Hildesheim der Gemeindebrief Druckerei und der Katholische Kirche in der Region Hannover am 29. März. An diesem Tag haben Engagierte, die sich um die Internetseiten ihrer Pfarreien, den Pfarrbrief oder die Betreuung der Social-Media-Kanäle kümmern unter dem Motto „Gute Nachrichten – doch wie kommen sie in die Welt?" sich mit den Anforderungen und Herausforderungen der Öffentlichkeitsarbeit auseinanderzusetzen. Wie sollte heute ein Pfarrbrief gestaltet sein? Was macht eine attraktive Internetseite aus? Wie ist das mit Social Media? Welche Fotos dürfen verwendet werden und welche rechtlichen Bedingungen gilt es zu berücksichtigen?

Zum ersten Medientag sind daher Engagierte aus dem gesamten Bistum herzlich nach Hannover in das Tagungshaus der Katholischen Akademie Hannover, Platz an der Basilika 3, 30169 Hannover, eingeladen. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr sind verschiedene Workshops rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit geplant.

ZUR ÜBERSICHT DER WORKSHOPS UND DER ANMELDEMÖGLICHKEITEN 

 

 

]]>
news-39159 Fri, 21 Feb 2025 16:06:42 +0100 Theaterstück über sexualisierte Gewalt in der Kirche wird in Lüneburg aufgeführt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/theaterstueck-ueber-sexualisierte-gewalt-in-der-kirche-wird-in-lueneburg-aufgefuehrt/ Das Ökumenische Zentrum St. Stephanus in Lüneburg wird am Montag, 3. März 2025, zur Theaterbühne. Das Stück „Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“ des Hildesheimer Theaters für Niedersachsen (TfN) ist um 19 Uhr zu sehen. Das Werk der Regisseurin Ayla Yeginer thematisiert... Es war im vergangenen Jahr regulär im TfN zu sehen. Darüber hinaus wurde es mit der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim und der Bistums-Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt als Veranstaltern je einmal in Hannover und Göttingen gezeigt. Nun haben die Akademie und die Stabsabteilung die Theatermacher gebeten, das Stück im Norden der Diözese, in Lüneburg, zu zeigen.

Im Bistum Hildesheim hat es eine Vielzahl an Fällen von sexualisierter Gewalt gegeben. Mit der Ausrichtung des Theaterstücks soll ein Beitrag zum angemessenen und transparenten Umgang mit den Verbrechen geleistet werden. Das Theaterstück ersetzt nicht die institutionelle Aufarbeitung, sondern bietet nach der Auffassung der Katholischen Akademie und der Stabsabteilung eine wertvolle Ergänzung, bei der die Perspektiven betroffener Menschen im Fokus stehen.

Die Aufführung wird ergänzt durch die Kunstausstellung „Betroffene klagen an“, die von der Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim entwickelt worden ist. Im Anschluss an die Vorstellung ist es möglich, mit Vertreterinnen und Vertretern der Betroffenen, Ensemblemitgliedern des TfN sowie Mitarbeitenden der Katholischen Akademie und der Stabsabteilung ins Gespräch zu kommen. Auch Ansprechpersonen aus Fachberatungsstellen werden vor Ort sein.

Der Eintritt zu dem Theaterstück ist frei, lediglich eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Dies ist online möglich unter www.kath-akademie-hannover.de. Anmeldungen nehmen auch das Pfarrbüro St. Marien (Friedensstraße 8, Lüneburg, Tel. 04131 - 60 30 90) und das Ökumenische Gemeindezentrum St. Stephanus (St.-Stephanus-Platz 1, Lüneburg, Tel. 04131 - 543 71) entgegen.

]]>
news-39111 Tue, 18 Feb 2025 16:11:38 +0100 Frauen tauschen sich im Dommuseum über spirituelle Selbstbestimmung aus https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/frauen-tauschen-sich-im-dommuseum-ueber-spirituelle-selbstbestimmung-aus/ Mehr als 60 Frauen aus dem Bistum Hildesheim waren am Samstag beim  4. Diözesanweiten FrauenForum dabei. Im Fokus der Veranstaltung im Dommuseum Hildesheim stand das Thema "SPIRITUALITÄT zwischen Selbstbestimmung und Missbrauch". Sr. Philippa Haase, osf, leitete als Referentin und Impulsgeberin den Tag, der vor allem den Frauen einen offenen wie auch geschützten Geprächsraum bieten sollte. Sie ist wissenschaft-liche Mitarbeiterin an der Professur für Pastoraltheologie und Homiletik der Universität Regensburg. Anhand konkreter Beispiele aus der Glaubenspraxis zeigte sie, was spirituelle Selbstbestimmung eigentlich heißt, wo diese gefährdet ist und es zu Grenzüberschreitungen kommen kann.  Exemplarisch für Letztere ist ihren Angaben zufolge, wenn jemand gezwungen werde zu beichten. Die Referentin, zu deren Forschungsschwerpunkten das Phänomen des geistlichen Missbrauchs an erwachsenen Frauen gehört, arbeitete mit den Teilnehmerinnen heraus, wie spirituelle Selbstbestimmung gefördert werden kann. Angeleitete Gesprächsgrup-pen boten dafür immer wieder Raum.

Zuvor hatte Professorin Claudia Höhl, die Direktorin des Dommuseums Hildesheim, in ihrer Keynote betont, Übergriffigkeiten hingen in der Kirche ebenso wie in der Gesellschaft in der Regel mit herrschenden Strukturen zusammen und könnten nicht losgelöst davon betrachtet werden. Die Machtstrukturen hingen in der kirchlichen Wirklichkeit nach wie vor mit der Propagierung eines binären Geschlechtsverständnisses zusammen. "Die Vorstellung einer von Gott selbst oder je nachdem der sogenannten Natur begründeten Geschlechterordnung mit der Festlegung geschlechtsspezifischer Rollen und Eigenschaften führen zwangsläufig zu einer hierarchischen Struktur, die Frauen eine untergeordnete Position zuweist."

Um Situationen spirituellen Missbrauchs begegnen zu können, riet Höhl den Frauen dazu, sich zu informieren, den Austausch zu suchen und das eigene Auftreten zu trainieren. Dem entsprechend empfiehlt Sr. Philippa zum Thema spiritueller Missbrauch die Informations- möglichkeit im Internet unter www.missbrauchsmuster.de, und verweist auf die lesenswerte Broschüre über spirituelle Selbstbestimmung des KDFB.

Eingeladen hatte der FrauenKirchOrt St. Magdalenen unter Leitung von Martina Manegold-Strobach mit dem Planungsteam: Angelika Domdey, PR Dekanat BHV, Angelika Kleideiter, FKO St. Magdalenen, Christiane Kreiß, Leitungstandem WF, und Jutta Weigert, Gleichstellungs-beauftragte und Referentin für ChancenGleichheit;  in Kooperation mit der KEB.

Intention und Fazit der Veranstaltung zugleich, so Manegold-Strobach: "Es ist wertvoll, sich der Weite spiritueller Manipulation sensibel anzunähern; denn im vorsichtigen Draufzugehen kann es gelingen, Spiritualität  als wesentliche Dimension unseres Menschseins reflektiert und selbstbestimmt(er) zu gestalten - als persönlichen Wissens- und Erfahrungsraum wie auch in der Glaubensweitergabe". Auf Wunsch der Teilnehmerinnen wird das Thema beim 5. Diözesanweiten FrauenForum vertieft.

]]>
news-39094 Mon, 17 Feb 2025 13:01:25 +0100 „Ich habe noch nie in dieser Fülle so viel Gutes über mich gehört“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ich-habe-noch-nie-in-dieser-fuelle-so-viel-gutes-ueber-mich-gehoert/ Der Pfarrer der katholischen Pfarreien Liebfrauen und St. Godehard sowie langjährige Hildesheimer Stadtdechant Wolfgang Voges ist in den Ruhestand eingetreten. Zu seiner Verabschiedung am gestrigen Sonntagnachmittag kamen zahlreiche Gläubige in die Kirche St. Elisabeth. Mit dabei waren außerdem... Generalvikar Martin Wilk verlas während der kirchenmusikalischen Andacht die Urkunde von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, in der dieser Voges für seinen langjährigen Dienst als Seelsorger und dessen vielfältiges Engagement in kirchlichen Ämtern dankt. Der 68-Jährige wirkte seit 2007 als Pfarrer in Hildesheim, seit 2008 leitete er das Dekanat Hildesheim. Seit 2015 ist Voges als residierender Domkapitular Mitglied des Hildesheimer Domkapitels.

Darüber hinaus war der Geistliche unter anderem Leiter der Kommission für kirchliche Entwicklungsarbeit und Sprecher des Priesterrates. Die Vielfalt der Aufgaben zeige, dass Voges immer außerordentlich bereit gewesen sei, Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren, zitierte Wilk aus dem bischöflichen Schreiben:  „Dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken und meine Anerkennung aussprechen.“

Viele wertschätzende Worte empfing Wolfgang Voges auch von Vertreterinnen und Vertretern aus der Hildesheimer Ökumene, dem interreligiösen Dialog, der Zivilgesellschaft und der Politik, etwa vom Hildesheimer Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Ich habe noch nie in dieser Fülle so viel Gutes über mich gehört. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Voges im Rückblick auf diesen besonderen Gottesdienst gerührt. Die katholische Kirche in der Stadt Hildesheim habe ein gutes Standing. Das sei in den Grußworten deutlich geworden: „Das fand ich sehr schön.“

Obwohl Voges nun im Ruhestand ist, wird er weiterhin auf unterschiedlichen Feldern aktiv sein. So bleibt er Vorsitzender der Ökumenekommission des Bistums Hildesheim. Seelsorgerlich mitarbeiten wird er im Michaelishospiz und in der Vinzenzpforte. Seine Mitgliedschaft im Hildesheimer Domkapitel dagegen möchte er beenden. „Ich bin ja nun nicht mehr Pfarrer und Stadtdechant. Deshalb werde ich dem Bischof zeitnah meinen Rücktritt anbieten“, sagt Voges.

Die Nachfolge von Wolfgang Voges als Pfarrer der Pfarrgemeinden Liebfrauen und St. Godehard hat zum 16. Februar 2025 Marcus Scheiermann übernommen. Der 52-Jährige war bisher Pfarrer der Pfarrgemeinde Herz Jesu in Bremerhaven sowie stellvertretender Dechant des Dekanats Bremerhaven. Die Einführung von Pfarrer Scheiermann an seiner neuen Wirkungsstätte findet am Sonntag, 2. März 2025, um 15.30 Uhr in der Kirche St. Elisabeth statt.

]]>
news-39027 Fri, 07 Feb 2025 13:32:56 +0100 Kirchen rufen gemeinsam zur Teilnahme an Bundestagswahl auf https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/kirchen-rufen-gemeinsam-zur-teilnahme-an-bundestagswahl-auf/ Zwei Wochen vor der Bundestagswahl rufen die evangelischen und katholischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen erstmals gemeinsam zur Teilnahme an der Wahl auf. Auch die ehrenamtlichen Vorsitzenden vieler Leitungsgremien der Kirchen unterstützen das Votum. Seit Anfang Januar läuft eine gemeinsame Kampagne der Kirchen zur Bundestagswahl unter dem Motto „Für dich: Mit Herz und Verstand“. Daran angelehnt appellieren die Kirchenvertreterinnen und -vertreter an „alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, ihr Wahlrecht auszuüben und mit Herz und Verstand demokratisch zu wählen“. Ausdrücklichen Dank richten die Kirchen an die Kandidierenden der demokratischen Parteien, die sich für den Bundestag zur Wahl stellen.

Die weltweiten Herausforderungen wie Gewalt, Krieg, Flucht und Armut „fordern uns heraus“, schreiben die Kirchen. Um sie zu bewältigen, „bedarf es eines kritischen Dialogs mit allen demokratischen Kräften“, um zu „konsensualen Lösungen“ zu kommen. Es gehöre zur Demokratie, die „Themen der Bürgerinnen und Bürger, ihre Kritik und Zweifel ernst zunehmen“, so die Kirchen. Menschen brauchten „Vertrauen in diejenigen, die politische Verantwortung tragen oder neu nach der Wahl übernehmen werden“.

Die Kirchen rufen dazu auf, bei der Wahl „Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt“ zu beachten. Nächstenliebe sei mehr als Anerkennung und Achtung. „Es geht um Sympathie und Mitgefühl für viele und damit ein Handeln, das dem Nächsten mehr als das gibt, was sein gutes Recht ist.“ Weiter rufen die Kirchen dazu auf „die Würde der Menschen zu achten und den Schutz der Umwelt und des Klimas voranzutreiben“. Eine besondere Verantwortung müsse in Zukunft „den Bedürfnissen junger Menschen“ gelten. Es gelte, „alle Anstrengungen zu unternehmen, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.“

Um der zunehmenden Ausgrenzung und Abwertung in der Gesellschaft zu begegnen, brauche es einen breiten gesellschaftlichen Dialog an unterschiedlichen Orten, der „ehrlich, offen und kompromissbereit geführt wird“, fordern die Kirchen. Daraus könnten dann „gemeinsam getragene Lösungen“ entstehen.

Aufruf im vollständigen Wortlaut

 

 

Weitere Informationen

Die gemeinsame Erklärung im Vorfeld der Bundestagswahl haben die folgenden leitenden Geistlichen und Bischöfe unterzeichnet: Bischof Thomas Adomeit (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg), Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (Evangelisch-reformierte Kirche), Schriftführer Dr. Bernd Kuschnerus (Bremische Evangelische Kirche), Landesbischof Ralf Meister (Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers), Landesbischof Dr. Christoph Meyns (Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig), Bischof Dr. Domenicus Meier OSB (Bistum Osnabrück), Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe), Bischof Wilfried Theising (Bischöflich Münstersches Offizialat Vechta), Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ (Bistum Hildesheim).

Für die Leitungsgremien der beteiligten Kirchen schlossen sich die folgenden ehrenamtlichen Leitungspersonen bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Erklärung an: Dr. Peter Abramowski (Präsident der Landessynode der Landeskirche in Braunschweig), Harm Adam (Präses der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche), Sabine Blütchen (Präsidentin der Synode der Kirche in Oldenburg), Dr. Christian Heimann (Vorsitzender des Diözesanrats der Katholik*innen im Bistum Hildesheim), Dr. Matthias Kannengießer (Präsident der Landessynode der Landeskirche Hannovers), Daniela Röhler (Präsidentin der Landessynode Landeskirche Schaumburg-Lippe).

Alle Informationen zur Kampagne der Kirchen zur Bundestagswahl gibt es auf der zentralen Kampagnenseite.

]]>
news-38997 Wed, 05 Feb 2025 08:47:00 +0100 Dietmar Müßig lehrt künftig an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dietmar-muessig-lehrt-kuenftig-an-der-philosophisch-theologischen-hochschule-st-georgen/ Aus Hildesheim nach Frankfurt am Main: Der Theologe Dr. Dietmar Müßig lehrt künftig an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen. Dort wird er ab Juni ein Forschungs-Projekt leiten, das mögliche Beiträge der indigenen Kulturen zu einer neu gedachten Schöpfungstheologie und... Der Hildesheimer Theologe koordiniert seit fast 28 Jahren die Bolivienpartnerschaft des Bistums Hildesheim und ist ein ausgewiesener Kenner des südamerikanischen Landes und dessen indigener Kulturen.

Die „Sorge um das gemeinsame Haus der Schöpfung“, wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si´ sagt, bildet einen Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit der Diözese mit Bolivien. Dieser Fokus soll nun durch eine engere Kooperation mit der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität in Cochabamba vertieft werden. Dort unterrichtet Müßig bereits seit einigen Jahren das Fach Ökotheologie.

Ausgehend davon wird Müßig künftig auch interkulturelle und postkoloniale Perspektiven in die ökotheologische Arbeit an der Hochschule St. Georgen einbringen. Außerdem soll er als Projektmitarbeiter am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Homiletik unter Leitung des Hildesheimer Diözesanpriesters Prof. Dr. Wolfgang Beck den Aufbau eines Masterstudiengangs mit dem Arbeitstitel „Ethik, Anthropologie und Spiritualität der Nachhaltigkeit“ unterstützen.

]]>
news-38999 Tue, 04 Feb 2025 13:56:16 +0100 Hildesheimer Domchor startet neue Probenphase https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/hildesheimer-domchor-startet-neue-probenphase/ Am 6. März 2025 beginnt eine neue Probenphase des Hildesheimer Domchores, für die der Chor auch neue Sängerinnen und Sänger aufnimmt. Ein Mitsingen ist auch projektbezogen möglich. Auf dem Programm der drei Projektphasen stehen Werke von Mozart, Beethoven, Schubert, Franck, Menschick und Burggrabe, die in Gottesdiensten und Konzerten zur Aufführung gelangen.

So wird der Domchor zunächst im Gottesdienst am Ostersonntag, 20. April, im Hildesheimer Dom Franz Schuberts Messe in G-Dur (D 167) für Chor, Solisten und Orchester und die Motette „Dextera Domini“ von César Franck zu Gehör bringen.

Unmittelbar nach Ostern beginnt die Chorarbeit an zwei sehr unterschiedlichen Werken: Zum einen ist es die Missa Gregoriana für Chor und Orgel von Wolfram Menschick, die im Gottesdienst am Pfingstsonntag, 8. Juni, gesungen wird. Zum anderen wird der Finalsatz mit Schillers „Ode an die Freude“ aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie am 7. September auf dem Domhof zur Aufführung gelangen. Unter der Leitung von Florian Ziemen musizieren die tfn_Philharmonie, der Opernchor des tfn, der Symphonische Chor Hildesheim, Solistinnen und Solisten sowie der Domchor und der Kammerchor der Hildesheimer Dommusik.

Anschließend widmet sich der Domchor parallel drei Kompositionen: Wolfram Menschicks Missa Salve Regina für Chor und Orgel erklingt im Gottesdienst am 5. Oktober, Wolfgang Amadeus Mozarts Messe in D-Dur (KV 194) für Chor, Solisten und Orchester am 1. Weihnachtstag und Helge Burggrabes Oratorium „Lux in tenebris“ wird am 21. und 22. März 2026 aufgeführt.

Gemeinschaft wird im Hildesheimer Domchor großgeschrieben. Neben der Notwendigkeit konzentrierten Arbeitens ist den Mitgliedern an einem wertschätzenden, persönlichen Miteinander gelegen, das auch in der Geselligkeit nach Proben seinen Ausdruck findet.

Der Hildesheimer Domchor wird geleitet von Dommusikdirektor Thomas Viezens. Die probenbegleitende Stimmbildung übernimmt die Gesangspädagogin, Opern- und Konzertsängerin Martina Nawrath.

Wer an der Mitarbeit im Domchor interessiert ist, ist zu einem kleinen Vorsingen am 14. März (16-18 Uhr) oder 15. März (10-12 Uhr) für 20 Minuten eingeladen, kann aber auch bereits nach einer Anmeldung an der ersten Probe am 6. März teilnehmen.
Anmeldung und Terminabsprache sind möglich mit Sanita Buß unter Telefon: 05121/307-354 oder per E-Mail: dommusik(ät)bistum-hildesheim.de.

]]>
news-38964 Fri, 31 Jan 2025 09:01:31 +0100 Viertes FrauenForum: Spiritualität zwischen Selbstbestimmung und Missbrauch https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/viertes-frauenforum-beschaeftigt-sich-mit-spiritualitaet-zwischen-selbstbestimmung-und-missbrauch/ Spiritualität zwischen Selbstbestimmung und Missbrauch - unter diesem Titel findet am Samstag, 15. Februar 2025, in Hildesheim zum inzwischen vierten Mal das bistumsweite FrauenForum statt. Frauen sind zu einem Diskurs rund um eine selbstbestimmte Spiritualität eingeladen, der Raum gibt für die eigene Standortbestimmung und das Vertrauen in das eigene Charisma als Ressource stärkt. Dabei sollen auch die vielen Facetten geistlichen Missbrauchs nicht ausgespart und Gefährdungen aufgezeigt werden.

Das FrauenForum findet von 10.30 bis 16 Uhr im Dommuseum Hildesheim statt. Dabei geht es um die Fragen: Wie frei sind wir in unseren Überzeugungen, in unserer Glaubensentwicklung, in unserer Sicht auf die Kirche? Wieviel Freiraum lassen wir selbst anderen, selbstbestimmt in die eigene Glaubensidentität hineinzuwachsen?

Referentin ist Schwester Philippa Haase osf, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Pastoraltheologie und Homiletik der Universität Regensburg. Organisiert wird die Veranstaltung von Angelika Domdey, Angelika Kleideiter, Christiane Kreiß und Jutta Weigert in Zusammenarbeit mit Martina Manegold-Strobach.

Frau Manegold-Strobach steht für Informationen und Anmeldung zum FrauenForum zur Verfügung. Sie ist telefonisch unter 05121 402397 und per E-Mail an frauenkirchort.st.magdalenen(ät)gmail.com erreichbar. 

]]>
news-38957 Thu, 30 Jan 2025 10:35:47 +0100 "Für Gott, die Kirche und das Vaterland" https://www.vgk-hildesheim.de/aktuell/vortrag-von-dr-christoph-bruns.html Dr. Christoph Bruns stellt am 11. Februar um 18.30 Uhr in der Hildesheimer Dombibliothek sein Buch "‚Für Gott, die Kirche und das Vaterland‘ – Spiritualität und Pädagogik der Jesuiten im Spiegel des Gymnasiums Mariano-Josephinums in Hildesheim (1595 – 1773)“ vor. news-38934 Mon, 27 Jan 2025 14:35:57 +0100 "Die Lehren von Auschwitz dürfen nicht verblassen" https://www.herder.de/communio/gesellschaft/bischof-heiner-wilmer-ueber-etty-hillesum-und-die-notwendigkeit-des-erinnerns-die-lehren-von-auschwitz-duerfen-nicht-verblassen-/ Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz spricht Bischof Wilmer im Interview der Zeitschrift "Communio" über Etty Hillesum, die dort 1943 ums Leben kam und die für ihn zu einer "Lehrmeisterin des Lebens" geworden ist.  news-38889 Fri, 24 Jan 2025 09:00:00 +0100 Bistum aktualisiert Bericht mit Ampelsystem für Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bistum-aktualisiert-bericht-mit-ampelsystem-fuer-aufarbeitung-von-sexualisierter-gewalt/ Seit zwei Jahren dokumentiert das Bistum Hildesheim mithilfe eines Ampelsystems, wie weit es in der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt ist. Nun ist eine aktualisierte Fassung dieses Dokuments online verfügbar, das weitere Fortschritte sichtbar macht, zugleich aber auch zeigt, an welchen Stellen... Konkret bezieht sich das Dokument auf insgesamt 87 Handlungsempfehlungen, mit deren Hilfe sexualisierte Gewalt im Verantwortungsbereich des Bistums Hildesheim besser aufgearbeitet werden kann. Gegenüber der vor zwei Jahren veröffentlichten Fassung stehen inzwischen 28 Empfehlungen auf Grün (fünf mehr als 2023). In der Ampelfarbe Gelb sind 28 Empfehlungen markiert, vor zwei Jahren waren es lediglich 18 Empfehlungen.

Die neue Version des Ampelsystems (siehe weitere Erläuterung unten) wurde vor der Veröffentlichung dem Betroffenenrat Nord zur Verfügung gestellt, um das Gremium einzubinden und ihm eine eigene Beurteilung innerhalb des Ampelsystems möglich zu machen. Das Bistum Hildesheim hat bewusst diesen partizipativen Ansatz gewählt, um Deutungshoheit abzugeben und transparent zu machen, an welchen Stellen es Bewertungsunterschiede zwischen der Diözese und dem Betroffenengremium gibt.

Martin Richter, Leiter der Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim, sagt: „Auch die aktuelle Ampel macht deutlich, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Gleichwohl freue ich mich über die positiven Entwicklungen in der Aufarbeitung, die in dem Dokument gut sichtbar werden. Die meisten Veränderungen lassen sich durch den Aufbau der Lotsenstelle und der Ombudsstelle erklären, die wir in sehr enger Abstimmung mit Betroffenen aus dem Betroffenenrat Nord und der Betroffeneninitiative Hildesheim auf den Weg gebracht haben. Ebenso haben sich die Vorarbeiten zur kommenden Aufarbeitungsstudie positiv ausgewirkt. Ich danke dem Betroffenenrat für die intensive Auseinandersetzung mit unseren Einordnungen im Ampelsystem.“

Das Bistum Hildesheim hat dem Betroffenenrat Nord den Vorschlag gemacht, eine externe Person damit zu beauftragen, aus komplett neutraler Warte heraus den Umsetzungsstand der Empfehlungen zu bewerten, die in dem Ampelsystem gelistet sind. Mitglieder des Betroffenenrates haben sich für diesen Vorschlag offen gezeigt. Das Gremium ist eingeladen, selbst Vorschläge einzubringen, wer für eine solche externe Begutachtung in Frage kommen kann.

Vorgesehen ist, dass das Ampelsystem fortlaufend weiterentwickelt wird. Das Bistum Hildesheim wird regelmäßig und transparent informieren, an welchen Stellen es Anpassungen gegeben hat.

Erläuterung zum Ampelsystem

Seit 2017 lässt das Bistum Hildesheim mithilfe verschiedener externer Gutachten sexualisierte Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich aufarbeiten. Die bisher erschienenen Studien aus den Jahren 2017 und 2021 benannten dabei insgesamt 87 Verbesserungsvorschläge. Im Auftrag von Generalvikar Wilk markiert die zuständige Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in den Ampelfarben, wie weit die Diözese in der Umsetzung dieser Empfehlungen jeweils ist.

Grün bedeutet dabei, dass eine Empfehlung vollständig umgesetzt wurde. Gelb heißt, dass die Umsetzung teilweise geschehen ist. Rot markiert sind Empfehlungen, die noch angegangen werden müssen. Neben diesen Grundfarben der Ampel hat das Bistum Hildesheim gemeinsam mit dem Betroffenenrat Nord in der nun veröffentlichen Fassung weitere Spezialfarben eingeführt, um ein differenziertes Gesamtbild zu ermöglichen.

Die Farbe Rot Spezial markiert Empfehlungen, bei denen es Bistumssicht erhebliche Gründe gegen eine Umsetzung sprechen. Die Farbe Grau kennzeichnet Empfehlungen, die Entscheidungen voraussetzen, die vom Bistum Hildesheim nicht getroffen werden können, weil sie über den Einflussbereich der Diözese hinausgehen. Der Betroffenenrat Nord hat die Spezialfarbe Blau in das Dokument eingeführt. Blau markierte Empfehlungen sind solche, die durch das Gremium nicht beurteilt werden können, weil es keinen Zugang zu den entsprechenden Informationen besitzt. Dies betrifft etwa bistumsinterne Absprachen, Strukturen oder Abläufe.

]]>
news-38873 Wed, 22 Jan 2025 11:02:22 +0100 Vinzenzpforte: Fotoausstellung im Kreuzgang des Mariendoms https://www.vinzentinerinnen-hildesheim.de/aktuelles/vinzenzpforte-fotoausstellung-im-kreuzgang-des-mariendoms Im unteren Kreuzgang des Hildesheimer Doms lässt sich im Frühjahr 2025 eine Fotoausstellung zu den Sozialen Stadtführungen des Sozialcafés Vinzenzpforte der Vinzentinerinnen Hildesheim entdecken. news-38870 Tue, 21 Jan 2025 15:10:41 +0100 Bistum schafft Ombuds- und Lotsenstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bistum-schafft-ombuds-und-lotsenstelle-fuer-betroffene-von-sexualisierter-gewalt/ Das Bistum Hildesheim hat seit Jahresbeginn eine unabhängige Ombudsstelle, an die sich Betroffene von sexualisierter Gewalt wenden können. Außerdem hat die Diözese eine Lotsenstelle für die Begleitung von Betroffenen und deren Angehörigen eingerichtet. Darüber hinaus gibt es personelle Veränderungen... Seit dem 1. Januar 2025 steht Rechtsanwalt Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh mit seiner Kanzlei KERN CHERKEH (Hannover) als anwaltliche Ombudsperson zur Verfügung. Herr Cherkeh ist ansprechbar für Beschwerden im Zusammenhang mit der „Ordnung für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und schutz- und hilfebedürftiger Erwachsener durch Kleriker und sonstige Beschäftigte im kirchlichen Dienst“ (Interventionsordnung) und dem Verfahren zur Anerkennung des Leids. Betroffene können sich außerdem an ihn wenden, falls sie sich im Kontakt mit Bistumsmitarbeitenden oder den unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle  sexualisierter Gewalt nicht sachgerecht behandelt fühlen. Herr Cherkeh unterliegt der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht. Als anwaltliche Ombudsperson nimmt er auch Hinweise auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum Hildesheim vertraulich entgegen.

Mit der Schaffung der Ombudsstelle erfüllt das Bistum Hildesheim eine Empfehlung aus den Aufarbeitungsstudien von 2017 und 2021. Betroffene hatten dies ebenfalls gefordert. Die Diözese hat sich vor der nun erfolgten Einrichtung der Ombuds- und Lotsenstelle mit dem Betroffenenrat Nord und der Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim darüber mehrfach ausgetauscht, um diese Stellen möglichst passgenau gestalten zu können. Auch in den Auswahlprozess wurden Betroffene eng einbezogen.

Die neue Lotsenstelle ist seit dem 1. Januar 2025 mit Dafina Mahaj besetzt. Die Stelle wurde eingerichtet, um Betroffene mit ihren individuellen Anliegen zu begleiten und sie in einem guten Dialog in das Angebot weiterzuvermitteln, das für die jeweilige Person passend ist. Als Bindeglied zwischen Stabsabteilung und Betroffenen ist die Lotsin die Stimme der Betroffenen ins Bistum hinein und agiert für sie als parteiliche Vertretung. Zu ihren Aufgaben gehört auch der Austausch und die Kooperation mit Betroffenenvertretungen und der Aufbau eines Netzwerks an Hilfesystemen.

Zur Einrichtung der unabhängigen Ombudsstelle sowie der Lotsenstelle sagt Martin Richter, Leiter der Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexueller Gewalt: „Mit den jetzt realisierten Ergänzungen steht den Betroffenen im Bistum Hildesheim ein noch breiteres Spektrum an Kontaktpersonen zur Verfügung: Frau Meike Heier, Frau Dr. Alisia Sache, Frau Claudia Walderbach und Herr Hanspeter Teetzmann als unabhängige Ansprechpersonen für Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt im Sinne der Interventionsordnung, Frau Dafina Mahaj als Lotsin für Betroffene und Herr Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh als anwaltliche Ombudsperson.“

Das Aufgabenfeld der Intervention bei sexualisierter Gewalt wird innerhalb der Stabsabteilung nun von zwei Personen mit jeweils einer halben Stelle wahrgenommen: Wiebke Kratzenstein (seit 1. November 2024) und Hendrik Rangen (seit 1. Januar 2025).

]]>
news-38862 Mon, 20 Jan 2025 16:10:10 +0100 Bischof Wilmer warnt vor Antisemitismus https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/befreiung-des-kz-auschwitz-vor-80-jahren/ Bischof Heiner Wilmer erinnert zum internationalen Gedenktag zur Befreiung des KZ Auschwitz vor 80 Jahren an die Opfer des Holocaust. Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 80. Mal. Zugleich ist an diesem Datum der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ äußert sich dazu in einer Stellungnahme:

„Am 27. Januar 1945 – vor 80 Jahren – befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Sie sahen unfassbares Leid, Bilder des Grauens. Heute steht Auschwitz gleichsam als Synonym für den Rassenwahn und den Vernichtungswillen, das Morden der Nationalsozialisten.

Der 27. Januar ist heute aber auch der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust; er wurde von den Vereinten Nationen eingeführt. Unsere Gedanken sind an diesem Tag bei den Millionen Opfern des Nationalsozialismus, besonders Jüdinnen und Juden.

Dieser Gedenktag ist angesichts des zunehmenden Antisemitismus und Rechtsextremismus in Deutschland aktueller und wichtiger denn je. Seit dem 7. Oktober 2023, dem terroristischen Angriff der Hamas im Süden Israels, sind Jüdinnen und Juden gerade auch in Deutschland von Antisemitismus bedroht wie noch nie seit 1945.

Mit Bestürzung nehme ich den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen wahr. Als Kirche dürfen wir dazu nicht schweigen. Wir wissen, dass der christliche Antijudaismus dem modernen Antisemitismus einen fruchtbaren Boden bereitet hat.

Daher möchte ich an dieser Stelle klar betonen: Antisemitismus ist Sünde. Antisemitismus ist ein Angriff auf die Würde des Menschen. Antisemitismus zerstört unsere Gesellschaft. Entsprechend müssen wir jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage erteilen.

Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme; sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich. Das ist unsere christliche wie demokratische Grundüberzeugung. Wir haben Verantwortung für das, was jetzt passiert.“

]]>
news-38783 Sun, 12 Jan 2025 19:34:18 +0100 „Ihr setzt euch für die Kinder ein“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ihr-setzt-euch-fuer-die-kinder-ein/ Rund 600 Sternsinger:innen samt ihren Begleitungen waren zur Sternsingerdankaktion in den Hildesheimer Mariendom gekommen. Den weitesten Anfahrtsweg hatte diesmal eine Gruppe aus Stade. Andere Sternsingergruppen mussten aufgrund der winterlichen Wetterlage kurzfristig absagen. Nach einem bunten Vorprogramm mit Liedern und Bewegungsspielen feierte Bischof Heiner Wilmer mit den jungen Majestäten einen Gottesdienst, bei dem er sich bei allen, die geholfen haben, den Segen Gottes in die Wohnungen und Häuser der Menschen zu tragen, bedankte. In seiner Predigt wies Bischof Heiner daraufhin, dass es nicht alle Kinder auf der Welt gut haben, und es Menschen gibt, die sagen, sie hätten es nicht besser verdient.

„Aber ihr seid das Gegenteil zu solchen Menschen. Ihr setzt euch für die Kinder ein, die es nicht guthaben, die mit vier, fünf Jahren schon im Bergwerk arbeiten müssen, die nicht zur Schule gehen dürfen, die arm sind. Mit eurem Einsatz sammelt ihr Geld, mit dem weltweit Projekte für Kinder, für die Ärmsten der Armen, unterstützt werden. Danke für euer Engagement“, so der Bischof.

Am Ende des Gottesdienstes gab es für alle einen persönlichen Segen. Anschließend warteten vor dem Generalvikariat die Malteser mit einem Imbiss und heißen Getränken.

]]>
news-38721 Tue, 07 Jan 2025 17:05:08 +0100 Vier Sternsinger:innen aus Seesen beim Bundeskanzler https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/vier-sternsingerinnen-aus-seesen-beim-bundeskanzler/ Die Sternsinger:innen Hannah (15), Emma (8), Zoé-Sophie (14) und Benjamin (17) aus der Gemeinde Maria Königin in Seesen vertraten das Bistum Hildesheim am Dienstagmorgen beim Empfang bei Olaf Scholz. Mit großen Sternen, glänzenden Kronen und einer wichtigen Botschaft zogen am Dienstagmorgen 108 Sternsingerinnen und Sternsinger ins Bundeskanzleramt ein. Aus allen Himmelsrichtungen waren die engagierten Königinnen und Könige nach Berlin gekommen und hatten für Bundeskanzler Olaf Scholz eine wichtige Botschaft dabei. „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ heißt das Motto der aktuellen Aktion Dreikönigssingen.

]]>
news-38718 Tue, 07 Jan 2025 14:14:52 +0100 Vor Bundestagswahl: Kirchen werben für Zusammenhalt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/kirchen-in-niedersachsen-werben-zur-bundestagswahl-fuer-zusammenhalt/ Mit einer Kampagne zur Bundestagswahl werben die evangelische und katholische Kirche in Niedersachsen für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Die Aktion steht unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand“. „Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme“, betonen die Kirchen: „Sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich. Das ist unsere christliche Grundüberzeugung.“ Die niedersächsischen Kirchen schließen sich einer bundesweiten Kampagne an, die von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem katholischen Bistum Dresden-Meißen ausging. Dabei soll die Bevölkerung dazu aufgerufen werden, durch aktive Teilnahme an den Wahlen die Demokratie zu stärken und extremistischen Positionen entgegenzuwirken.

In Niedersachsen beteiligen sich die lutherischen Landeskirchen Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe, die Evangelisch-reformierte Kirche sowie die katholischen Bistümer Osnabrück und Hildesheim.

„Die Demokratie in unserem Land ist keine Selbstverständlichkeit“, heißt es in einem Aufruf. Sie brauche Vertrauen in ihre Vertreterinnen und Vertreter sowie die Meinungsbildung und Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger. Nötig seien kritische Debatten mit vielfältigen Argumenten. Deswegen werbe die Kirche für wechselseitige Achtung, geduldiges Zuhören und Wahrhaftigkeit. Leider werde die Demokratie in Deutschland zunehmend infrage gestellt, so die Initiatoren.

Die vorgezogene Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. In Sachsen war die Kampagne bereits im vergangenen Jahr vor der Landtagswahl entstanden. Nun wird sie bundesweit ausgerollt. Bestandteile der Kampagne sind unter anderem Social-Media-Aktionen und Online-Formate sowie Plakate, Banner und Postkarten. Außerdem gibt es eine eigene Internetseite.

Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen können sich auf dieser Website entsprechendes Kampagnenmaterial zur eigenen Verwendung herunterladen. Außerdem besteht auf der Online-Bestellplattform der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers die Möglichkeit, Banner und Plakate in unterschiedlichen Größen und Stückzahlen zu bestellen und zu kaufen.

]]>
news-38640 Wed, 25 Dec 2024 10:00:00 +0100 Mehr Mut, mehr Mitgefühl, mehr Menschlichkeit! https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/mehr-mut-mehr-mitgefuehl-mehr-menschlichkeit/ Angesichts zahlreicher Opfer von Gewalt und Kriegen fordert der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ in seiner Predigt am Hochfest der Geburt des Herrn, sich solidarisch mit den Opfern zu zeigen und sich für den Frieden einzusetzen: "Setzt ein Nein gegen die Strategie der Gewalt und ein klares... Seine Predigt im Gottesdienst am 25. Dezember 2024 im Hildesheimer Dom im Wortlaut: 

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

Wann endlich Frieden? Wann endlich hören die Anschläge auf den Weihnachtsmärkten, wie jetzt in Magdeburg, auf? Wann endlich wird dem Extremismus der Boden entzogen? Warum können wir nicht miteinander reden?

Es gibt in uns Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Frieden.
Die Engelsbotschaft der Heiligen Nacht ist Ausdruck dafür: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lk 2,14).
Wer Gott wohlgefällt, trägt in sich den Wunsch nach Frieden. Wer den Wunsch nach Frieden in sich trägt, ist ein vom Göttlichen umfangener Mensch. Und es sind Milliarden von Menschen, die den Wunsch nach Frieden in sich tragen.

In unserer Friedenssehnsucht verbindet sich Göttliches und Menschliches miteinander. Sie wird für uns sichtbar in dem „Wort, das Fleisch geworden ist.“ (Joh 1,14). Der Epheserbrief sagt von Jesus Christus: „Er ist unser Friede.“ (Eph 2,14).

Gerade die von Leid und Krieg geplagten Menschen wollen Frieden. So haben vor 2500 Jahren Menschen in Israel sehnsüchtig nach einem Friedensbringer ausgeschaut: „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt…“ (Jes 52,7).

Ich bin überzeugt, die allermeisten Menschen wollen Frieden!
Doch eine Minderheit, meistens Männer, sind Kriegstreiber. Sie haben die Macht über tausende Menschen, die sie in den Kampf zwingen. Und schon beginnt die Spirale von Gewalt und Gegengewalt.

Die Botschaft Jesu „Liebt eure Feinde!“ (Mt 5,44) wirkt da sehr provokativ!
Sie kommt aus der göttlichen Welt in unsere Welt, die nicht in der Lage ist, die himmlische Dimension des Friedens zu leben.

So heißt es im heutigen Evangelium: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh 1,9-11).
Und so ist es heute noch!

Als Menschheit schaffen wir es nicht, in unserer Welt die göttliche Dimension des Friedens umzusetzen. Warum? Es genügen nur einige wenige, um Hass und Gewalt zu säen: eine verhängnisvolle Saat, die die Friedenspflänzchen überwuchert. Einige wenige genügen! Und die Millionen Friedenswilligen sind ihnen schutzlos ausgeliefert.

Man kann doch wirklich darüber nachdenken, warum sich auch der Geschichtsunterricht an den Herrschenden orientiert: Alexander der Große, Cäsar, Karl der Große bis hin zu Napoleon, Bismarck, Wilhelm I., Wilhelm II. und sogar Mussolini - alles Kriegsherren! Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Denkmäler für die unzähligen Gefallenen und die Statuen der dafür verantwortlichen Kriegsherren in Ortsnähe beieinanderstehen.

Hier in Hildesheim allerdings wurde aus dem Reiterstandbild für Kaiser Wilhelm I., das im Zweiten Weltkrieg für neue Waffen eingeschmolzen wurde, ein Mahnmal für die Kriegsopfer.

Es gilt, sich solidarisch zu zeigen mit den Opfern.
Doch es ist Ausdruck unserer Hilflosigkeit, dass wir brutale Gewalt mit Gegengewalt abwehren, ja abwehren müssen!
Wir haben zu viele Kriege auf unserem kleinen Planeten!
Im Krieg zählen auf Seiten des Aggressors Menschenleben nicht!

Doch jedes Menschenleben zählt!

Jeder Krieg ist einer zu viel! Und jedes vernichtete und verletzte Menschenleben ist für sich eine Katastrophe.

Im Danach wird das furchtbare Leid sichtbar: die lebenslange Trauer um die toten Angehörigen; die traumatisierten Überlebenden; Menschen, die sichtbar geschädigt sind, denen Gliedmaßen fehlen, die erblindet sind.

Die diesjährige südkoreanische Nobelpreisträgerin für Literatur, Han Kang, beschreibt in ihrem Roman „Menschenwerk“ eine von brutaler Militärgewalt getroffene Frau: „Sie hat kein Vertrauen in die Menschheit. Sie vertraut keinem Gesichtsausdruck, keiner Wahrheit, keinem Wort. Sie weiß, dass sie mit hartnäckigen Zweifeln leben muss und schonungslosen Fragen.“

Es ist eine schonungslose Frage an Gott, warum er unsere Erde mit Liebe verändern will, ohne diese Liebe gewaltsam durchzusetzen. Müsste er nicht, wie es bei Jesaja heißt, „seinen heiligen Arm entblößen vor den Augen aller Nationen“? (Jes 52,10). Wir würden uns doch wünschen, dass Gott die Kriegsverbrecher dieser Welt vernichtet und so den Frieden herbeizwingt! Warum greift er nicht ein? Diese Frage bleibt schmerzhaft offen!

Wir kennen Menschen, die gewaltlosen Widerstand praktiziert haben, weil sie auf das göttliche Prinzip der Liebe vertraut haben. Doch wie schwer ist dies durchzuhalten!

Han Kang lässt in ihrem Roman „Menschenwerk“ ein Opfer sagen: „Die zahlenmäßige Überlegenheit der Soldaten war uns sehr wohl bewusst. Aber seltsamerweise spornte mich etwas an, das mindestens genauso viel zählte. Mein Gewissen. Ja, ganz recht, mein Gewissen. Die Furcht erregendste Waffe, die es überhaupt auf der Welt gibt."

Es gibt also doch Hoffnung!
Wir beruhigen unser Gewissen nicht und bleiben, wenn auch irgendwie hilflos, solidarisch mit den geschundenen Menschen.
Von vielen von ihnen können wir auch lernen, dass Verzweiflung immer wieder der Hoffnung Platz macht.
Sie hoffen gegen alle Hoffnung!
Dieses DENNOCH, dieses TROTZDEM lässt Menschen weiterleben.

Ich bin überzeugt, dass es in den Kriegsgebieten dieser Erde viele Menschen gibt, die gegen alle Hoffnung hoffen und von der einen Menschheitsfamilie träumen.
Doch es braucht viel Zeit und viel Geduld, bis es soweit ist. Es gibt auf diesem Weg des Friedens Fortschritt und leider auch Rückschritt!

In unserer Bundesrepublik droht die bisher gelebte Willkommenskultur umzuschlagen in eine geschlossene Gesellschaft. Solidarität droht verdrängt zu werden von einer Politik der Ausgrenzung. Eine differenzierende Demokratie droht sich zu verwandeln in einen platten Populismus – ein erschreckender Nährboden für diskriminierende Ideologien bis hin zum erstarkenden Antisemitismus, der niemals geduldet werden darf.

Doch jedes Menschenleben zählt!

Uns Menschen verbindet viel viel mehr, als uns trennt.

In seiner Rede bei der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda im September dieses Jahres sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa: „Wir alle, die soziale, politische und religiöse Verantwortung tragen, müssen uns engagieren, um eine ‚Mentalität des Ja‘ gegenüber der ‚Strategie des Nein‘ zu schaffen. Ja zum Guten, Ja zum Frieden, Ja zum Dialog….“

„Denn“, so Paulus, „Gottes Sohn Jesus Christus … ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. Denn er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat.“ (2 Kor 1,19f.).
Und Gott hat uns den Frieden verheißen!

Zu unserer Friedenssehnsucht gehört:
Ja zu jedem Menschenleben!

Das Kind in der Krippe schaut uns an und sagt uns: 
Ihr könnt eure Angst überwinden und das Gewissen wachhalten.
Setzt ein Nein gegen die Strategie der Gewalt und ein klares Ja zum Leben aller.
Begreift: der Friede beginnt bei Euch.
In Eurem Herzen wird Gott Mensch.
Euer Herz ist die beste Quelle für eine gerechtere Welt. Lasst es schlagen für das große „Ja“, für mehr Mut, mehr Mitgefühl und mehr Menschlichkeit.

Amen.

]]>
news-38604 Sat, 21 Dec 2024 09:22:14 +0100 „Ich bete für alle Betroffenen des Anschlags in Magdeburg“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ich-bete-fuer-alle-betroffenen-des-anschlags-in-magdeburg/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ sieht in dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, der sich am Freitagabend ereignet hat, einen „Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen ist". Hier seine Stellungnahme im Wortlaut: „Viele Menschen sind gestern Abend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg von einer furchtbaren Gewalttat betroffen gewesen. Ich bete für alle Betroffenen.

Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der tödlich verletzten Menschen. Ich wünsche den Verletzten eine möglichst baldige Genesung und danke allen Menschen, die an der Seite der Betroffenen sind und ihnen helfen.

Dieser Anschlag auf friedliche Menschen so kurz vor Heiligabend ist grausam und verabscheuungswürdig. Es ist ein Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen ist.“

]]>
news-38585 Thu, 19 Dec 2024 15:07:07 +0100 Evangelische und katholische Kirche unterzeichnen Vereinbarung für neues Schulfach Christliche Religion https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/evangelische-und-katholische-kirche-unterzeichnen-vereinbarung-fuer-neues-schulfach-christliche-religion/ Nach mehr als vierjähriger Vorbereitungszeit haben die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen und die vier katholischen Bistümer am Donnerstag in der Neustädter Hof- und Stadtkirche, Hannover, eine Vereinbarung über die Einführung eines gemeinsam verantworteten Christlichen Religionsunterrichts... Das neue Unterrichtsfach „Christliche Religion nach evangelischen und katholischen Grundsätzen“ soll ab dem Schuljahr 2025/2026 schrittweise an allen Schulformen in Niedersachsen die Fächer Evangelische Religion und Katholische Religion ersetzen.

Im Vorfeld haben die Konferenz der niedersächsischen katholischen Bischöfe und die Synoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen sowie der Rat der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen der Vereinbarung zugestimmt. Zum ersten Mal in Deutschland werden damit die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam die Verantwortung für einen christlichen Religionsunterricht in Niedersachsen übernehmen.

Bischof Dr. Heiner Wilmer (Bistum Hildesheim) sagt: „Das neue Unterrichtsfach hat Pilotcharakter und wird einen wichtigen Beitrag zur religiösen Bildung von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen leisten. Fachleute der Kirchen haben in den vergangenen Jahren in ökumenischer Verbundenheit sehr sorgfältig zusammengearbeitet, um das neue Unterrichtsfach gut an den Start zu bringen. Ich freue mich über die Unterstützung der Landesregierung für dieses wegweisende Modell eines gemeinsam verantworteten Faches Christliche Religion.“

Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg), Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen sagt: „Die heutige Unterzeichnung der Vereinbarung ist ein Schlüsselmoment bei der Einführung des christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen und ein Zeugnis gelebter Ökumene. Das neue Unterrichtsfach bringt die katholische und die evangelischen Kirchen näher zusammen, ohne das Eigene der jeweiligen Konfessionen zu verwischen. Dabei ist es für uns zentral, dass die anderen Konfessionen ebenso wie die anderen Religionen und Weltanschauungen im christlichen Religionsunterricht angemessen dargestellt und behandelt werden.“

Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg sagt: „Ich begrüße die außerordentliche Kooperationsbereitschaft der Kirchen in Niedersachsen sehr und gratuliere zu dieser wegweisenden Vereinbarung. Ein gemeinsam verantworteter Christlicher Religionsunterricht ist ein – gerade in der aktuellen Zeit – wichtiges zeitgemäßes Zeichen für Dialog und Kooperation und bildet die Vielfalt in unserer Gesellschaft ab. Schülerinnen und Schüler können Pluralität und Heterogenität reflektieren sowie Respekt und Toleranz anderen gegenüber entwickeln. Das neue Fach Christliche Religion trägt zum notwendigen Diskurs der jungen Generation bei und stärkt demokratische Werte.“

Auf die Unterzeichnung der Vereinbarung folgen jetzt weitere Schritte, bevor das neue Fach in Niedersachsen flächendeckend eingeführt werden kann. Das Land Niedersachsen und die beteiligten Kirchen arbeiten aktuell an einer gemeinsamen Erklärung zu dem neuen Unterrichtsfach, die im Frühjahr 2025 unterschriftsreif sein soll.

Zwei vom Land beauftragte Kommissionen erstellen derzeit zudem neue Lehrpläne (sogenannte Kerncurricula) für die Grundschule und die weiterführenden Schulen bis Jahrgang 10. Ökumenische Arbeitsgruppen befassen sich mit der Konzeption von passgenauen Fortbildungen und überlegen, auf welche Art und Weise die Einführung des neuen Faches vor Ort gezielt durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterial unterstützt werden kann.

Auch die derzeit nicht beteiligten christlichen Konfessionen wie die orthodoxen Kirchen oder die Freikirchen sind in den Prozess einbezogen.

Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist das Ergebnis eines mehrjährigen Beratungsprozesses. 2021 veröffentlichten die ökumenischen Schulreferentinnen und Schulreferenten der niedersächsischen Kirchen ein Positionspapier. Darin stellten sie erstmals die Idee eines gemeinsam verantworteten Religionsunterrichts vor. Es folgte ein umfangreicher Diskussions- und Beratungsprozess über die Zukunft des Religionsunterrichts in Niedersachsen. In intensiven Gesprächen und Beratungen mit dem Land Niedersachsen sowie mit theologischen, pädagogischen und juristischen Fachleuten konkretisierten die Kirchen die Überlegungen, deren Resultat die jetzt vorliegende Vereinbarung zwischen den Kirchen ist.

Hintergrund

In Niedersachsen haben im Schuljahr 2023/2024 insgesamt gut 536.000 Schülerinnen und Schüler evangelischen, katholischen oder konfessionell-kooperativen Religionsunterricht besucht. Knapp 239.000 Schülerinnen und Schüler nahmen dabei am konfessionell-kooperativen Religionsunterricht teil, 260.000 am evangelischen Religionsunterricht, 37.000 am katholischen Religionsunterricht. 218.000 Schülerinnen und Schüler entschieden sich für die Teilnahme an den Fächern Werte und Normen und Philosophie. Gut 34.000 nahmen weder am Religionsunterricht noch an Werte und Normen bzw. Philosophie teil.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die am christlichen Religionsunterricht teilnehmen, lag in Niedersachsen damit im Schuljahr 2023/2024 bei 66 Prozent. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die der evangelischen oder katholischen Kirche angehören, betrug 2023 rund 53 Prozent.

Wie bisher sind Schülerinnen und Schüler anderer Konfessionen oder Religionen sowie ohne Konfession eingeladen, auf eigenen Wunsch an dem neuen Unterrichtsfach teilzunehmen.

]]>