Schusssichere Bibel als Lebensretter

Ein Beitrag zum Experiment "Meine Heilige Schrift"

Die Bibel kann unser Leben retten – nicht nur im übertragenen Sinne. Von einem, für den sie zum Lebensretter im wahrsten Sinne des Wortes wurde, erzählt Werner Thume in seinem Beitrag. Einer Bibel hat sein Bruder das Leben zu verdanken.

Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste. 

Johannesevangelium 21,25

Vorweg gesagt: Es handelt sich um die persönliche Geschichte meines ältesten Bruders Johannes.

Wir waren eine Familie mit fünf Söhnen. Unser Vater wurde wegen Invalidität im 2. Weltkrieg nicht eingezogen. Wohl aber unser ältester Bruder Johannes, der nach Notabitur 1944 und verkürzter Grundausbildung als 18-Jähriger mit seiner Einheit an die Ostfront kam.

Kurz vor Weihnachten 1944 forderten seine Kameraden im Schützengraben ihn auf: „Johannes, geh in den Wald und hol uns einen Tannenbaum, wir wollen den Heiligen Abend feiern!“

Als Johannes dabei war, einen Tannenbaum zu schlagen, explodierte in unmittelbarer Nähe eine russische Granate. Die Granatsplitter trafen meinen Bruder am rechten Ober- und Unterschenkel und auch der rechte Fuß wurde schwer getroffen. In seiner linken Brusttasche steckte ein Neues Testament, übersetzt und erläutert von Pater Dr. Konstantin Rösch (OMC), Paderborn 1936. In dieses Buch drang ein Granatsplitter ein, schaffte es aber nur bis zur Seite 246. Die restlichen Seiten und auch das Leben meines Bruders wurden verschont und so wurde er vor einem tödlichen Treffer gerettet.

Als seine Kameraden ihn so fanden, brachten sie ihn zum Feldlazarett, er wurde notversorgt und landete im Lazarett in Allenstein. Bevor die vorrückende Rote Armee Allenstein einnahm, konnte er mit dem letzten Zug Ostpreußen verlassen.

In Naunburg an der Saale durfte er seine Verletzungen auskurieren, trug aber bis an sein Lebensende einen orthopädischen Schuh.

1987 starb er mit 61 Jahren nach „Kammerflimmern“. Seine Tochter Birgit legte ihm das Neue Testament mit in seinen Sarg, zusammen mit einem kleinen Aquarelltuschkasten, denn von seinem Pinsel stammten viele exquisite Aquarelle.

Bei folgender Schriftstelle blieb der Granatsplitter stecken:
„Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.“ (Joh 21,25)

Aber das ist aus oben genannten Gründen nicht mehr nachprüfbar.

Einsender
Name: Werner Thume
Alter: 77 Jahre
Ort: Bad Iburg