Waldbrände Top-Thema bei Talkrunde mit Botschafter

Bolivientag mit über 100 Teilnehmenden in Helmstedt

Im Koster St. Ludgerus wurde am Samstag, 28. September, im Beisein des bolivianischen Botschafters die Bolivien-Partnerschaftswoche eröffnet.

Dabei waren die Waldbrände, die seit Juni in Bolivien wüten, das beherrschende Thema. Über sieben Millionen Hektar Regenwald, eine Fläche so groß wie Irland, sind dem Inferno mittlerweile zum Opfer gefallen. Während Dr. Wilfredo Ticona Cuba, der Botschafter des Plurinationalen Staates Bolivien, die Großgrundbesitzer für die Brände mitverantwortlich machte, wies Herbert Irahola von der bolivianischen Partner-Stiftung Fundación Jubileo darauf hin, dass ein ganzes Bündel jüngst erlassener Gesetze die Brandrodung erleichtere. Hauptleidtragende sei die indigene Bevölkerung, der mit dem Verlust des Waldes die Grundlage für Jagd, Fischfang und kleinen Landbau und damit für ihre gesamte Existenz entzogen werde. Außerdem seien mittlerweile mehr als zehn Millionen Säugetiere, Reptilien und Vögel verbrannt.

Spenden für die Brandopfer

Bei einer Kollekte unter den Gästen des Bolivientages kamen fast 700 Euro an Spenden für die Opfer der Brandkatastrophe zusammen. Diese Mittel werden an die Caritas in Ñuflo de Chavez weitergeleitet, die in der am stärksten von den Bränden betroffenen Region Nothilfe leistet.

Weitere Spenden können überwiesen werden an:
IBAN: DE25 4006 0265 0000 0043 00
BIC: GENODEM1DKM.
Als Verwendungszweck bitte unbedingt angeben: "442 000 - Brandhilfe".

Freiwillige aus Bolivien

An bunten Ständen auf dem langen Flur des Ludgerus-Klosters konnten sich die Gäste über die vielfältigen Aktivitäten der Bolivienpartnerschaft informieren. So hatten Mitglieder des Umwelt-Teams eine Haus-Rallye zur Tier- und Pflanzenwelt Boliviens vorbereitet sowie einen Info-Stand über Agroforst-Systeme.Junge Freiwillige aus Bolivien, die derzeit einen Dienst in unserem Bistum leisten, berichteten an kreativen Ständen, aber auch mit Musik und Tanz über ihr Heimatland. Zugleich stellten die Einsatzstellen der sogenannten incomer die Projekte vor, in denen die bolivianischen Freiwilligen hier in Deutschland tätig sind.

Erneuerbare Energien für Bolivien

Bereits am Vorabend des Bolivientages hatte Herbert Irahola dem Kuratorium der Hildesheimer Bolivienstiftung Justitia et Participatio von der Arbeit der Partnerstiftung in Bolivien berichtet. So erarbeitet die Fundación Jubileo derzeit ein Konzept für eine Firma zum Recycling von PET-Flaschen. Außerdem wollen beide Stiftungen gemeinsam erneuerbare Energien in Bolivien fördern. Deshalb besuchte Irahola die Photovoltaik-Anlagen auf dem Gästehaus des Klosters Marienrode und machte sich in der Nähe von Celle kundig, wie mit Biomasse grüner Strom gewonnen werden kann. Ebenfalls zu Besuch aus Bolivien war Mons. Jorge Herbas, der Bischof der Prälatur Aiquile, der nach einem Gespräch mit Bischof Heiner Wilmer seine Partnergemeinde St. Michael in Wolfsburg-Vorsfelde besuchte.