Unterwegs zwischen zwei Teams und auf vielen Kanälen mit einem Ziel

(Nachhaltig) Nachgefragt #41

In der Reihe „Nachhaltig nachgefragt“ stellen wir die Mitglieder des Umweltteams im Bistum und ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Heute sprechen wir mit Frauke Stockhorst. Die Biologin ist seit Juni 2023 als Referentin für Nachhaltigkeitskommunikation im Bistum. 

Frau Stockhorst, Sie sind im Umweltteam für Nachhaltigkeitskommunikation zuständig. Was sind Ihre Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte?

Ich sorge dafür, dass all das, was meine Kolleginnen und Kollegen des Umweltteams in ihren Nachhaltigkeitsbereichen anbieten, über die verschiedenen Kanäle oder Medien auch zu den richtigen Zielgruppen kommt. So sind wir dabei zu schauen, bei welchen regelmäßigen Veranstaltungen, mit welchen Newslettern oder Formaten auf unserer Website wir die Menschen in den Gemeinden bei den Themen Energieeffizientes Sanieren, Artenvielfalt, Schöpfungsspiritualität, Mobilität oder Fördermittelangebote am besten unterstützen können. Aber auch unsere Kolleginnen und Kollegen hier im BGV wollen natürlich wissen, wer wir sind und was wir anbieten und deshalb gab es jetzt auch die Interviews in Nachhaltig Nachgefragt. Und die Menschen, die nicht unmittelbar an das Generalvikariat angebunden sind, laden wir zu Veranstaltungen über Plakate oder Artikel auf unserer Website, Posts auf Social Media und über Presseinformationen ein. All das stimme ich immer mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Umwelt- und dem Kommunikations-Team ab.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Immer sehr abwechslungsreich und vielfältig. Ein typischer Tag ist geprägt von Besprechungen und Absprachen: Mit unserem Mobilitätsmanager Lutz Schaper bespreche ich beispielsweise die Einladung zum Stadtradeln für die Mitarbeitenden in Hildesheim. Dann gehen Dirk Preuß und ich noch einmal die Texte zum Umweltteam-Flyer für den Katholikentag durch. Und anschließend sitzen Teresa Stubenhofer, Felix Froch und ich noch zusammen für die Online-Tipps und Tricks rund um die regionalen und insektenfreundlichen Stauden für Pfarrgärten und Kirchplätze. Das alles erfordert dann weitere Absprachen im Kommunikationsteam. Dadurch kann es dann sein, dass ich die Reportage zur Schöpfungsspiritualitäts-Fortbildung im Kloster Loccum doch erst am nächsten Tag beginne.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team gesammelt?

Gerade bei so einem vielfältigen und ressortübergreifenden Veränderungsprozess wie „Schöpfungsgerecht 2035“ ist es wichtig, dass die Informationen aus den verschiedenen Bereichen in einem Team zusammenlaufen und wir uns hier auf einen gemeinsamen Stand bringen und austauschen können. Und dabei ist es gut, dass wir dabei auch verschiedene „Fach-Brillen“ aufhaben. So guckt eine Biologin anders auf eine Maßnahme oder ein Angebot als ein Theologe, eine Bau-Ingenieurin oder ein Agrarwissenschaftler. Und durch diese Perspektivwechsel kommen wir noch einmal auf andere zielführende Ansätze und Ergebnisse.

Das Bistum Hildesheim ist in Sachen Nachhaltigkeit gerade für den Norden und Osten Deutschlands ein Vorreiter unter den Diözesen. Was unterscheidet uns von anderen Bistümern?

Das Bistum Hildesheim zeichnet vor allem aus, dass wir uns verpflichtet haben, im Jahr 2035 schöpfungsgerecht zu sein. Das beinhaltet, dass wir dann nicht nur CO2-neutral sein wollen, sondern eben auch bereits auf dem Weg dahin für eine schöpfungsgerechte Haltung einstehen. Das ist eine Entscheidung, die wirklich von innen her gewollt ist. Das zeigt sich dann auch in der erforderlichen Stellenstärke für das interdisziplinäre Umweltteam. Und ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist, dass der Nachhaltigkeitsprozess mit seinen Kriterien für die verschiedenen Bereiche mit dem anderen großen Transformationsprozess „Zukunftsräume“ verschränkt ist, durch den alle Gemeinden gehen.

Was haben Sie in den vergangenen Monaten bereits umsetzen können?

Wichtig für die Kommunikationsstrategie des Nachhaltigkeitsprozesses war es, auch einen Namen und einen Slogan zu finden, der unsere Aufgaben und unsere Ziele beschreibt. Beides ist dann während der inhaltlichen Vorbereitung des Bistumsstandes für den Katholikentag entstanden. Wir wollten in Erfurt die Verzahnung und Ziele der beiden Umbauprozesse Nachhaltigkeit und Zukunftsräume zeigen. Ziemlich schnell waren wir dann bei der Anmutung einer Baustelle und den Slogan „Wir machen Kirche – schöpfungsgerecht“. Und damit stand dann auch der Name für den Nachhaltigkeitsprozess fest: „Schöpfungsgerecht 2035“.

Ein weiteres großes Projekt ist die Neukonzeption der Website, die ebenfalls bis zum Katholikentag fertig geworden ist. Zu erreichen ist die Webseite unter www.schöpfungsgerecht2035.de.

Anders als viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen im Umweltteam gehören Sie zur Abteilung Kommunikation und somit zum Bereich Organisation. Hat sich diese Zuordnung in den vergangenen Monaten in der Praxis bewährt?

Ja, es war genau die richtige Entscheidung, dass ich auch im Team Kommunikation verankert bin. So bin ich einerseits im Umweltteam, wo wir besprechen, was jetzt gerade in welchem Fachbereich anliegt. Andererseits bin ich im Kommunikationsteam auch dort ganz nah dran an meinen Kolleginnen und Kollegen und wir können hier Veröffentlichungen gemeinsam besprechen und abstimmen. So habe ich eine Schnittstellenfunktion, die bei der Kommunikation des Nachhaltigkeitsprozesses wichtig ist, da so viel in den verschiedenen Fachbereichen gleichzeitig passiert. Und gerade auch bei der Neustrukturierung der Webseite oder bei der inhaltlichen Gestaltung des Standes auf dem Katholikentag konnte ich so ganz eng mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus beiden Teams zusammenarbeiten, ohne deren ständige Unterstützung und gute Zusammenarbeit das alles gar nicht machbar ist.

In der vergangenen Woche hat in Erfurt der 103. Katholikentag stattgefunden. Der Stand unseres Bistums stand unter dem Motto „Wir machen Kirche - schöpfungsgerecht". Wie ist der Auftritt von den Besucherinnen und Besuchern aufgenommen worden?

Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen. Auf einer dreidimensionalen Wand aus Würfeln konnten die Besuchenden „erpuzzeln“, was wir im Bistum tun, um bis 2035 klimaneutral und schöpfungsgerecht zu sein und welche Angebote wir in den verschiedenen Bereichen haben. Vor allen Dingen die Kinder hatten Spaß beim Puzzeln und bei den Eltern kam gut an, dass wir als Katholische Kirche nicht nur darüber reden, die Klimakrise einzudämmen und uns für Artenvielfalt einzusetzen, sondern dass wir dies auch strategisch und verbindlich umsetzen. Und wichtig war dabei vor allem eins: Die Haltung unseres Bistums. Die würden sich viele auch in ihren Diözesen wünschen.

Einen kleinen Bericht und viele Eindrücke zu unserem Stand auf dem Katholikentag gibt es auch auf "Schöpfungsgerecht 2035".

Welche Ziele im Nachhaltigkeitsprozess „Schöpfungsgerecht 2035“ verfolgen Sie in Ihrem Bereich?

Mir ist es vor allem wichtig, dass wir bei allem, was wir als Umweltteam tun und über was wir berichten können, immer von unserem großen Ziel Schöpfungsgerecht 2035 aus denken und von unseren Zielgruppen her überlegen, planen und berichten. So stellen wir uns im Umweltteam immer die Frage, was ist das Ziel dieser Veranstaltung, dieses Angebots, dieses Berichts oder dieser Reportage und was hat unsere jeweilige Zielgruppe davon.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Cornelia Hanne, Referentin für Interne Kommunikation.