Energie aus Wasser und Wind
Bistum Hildesheim macht Gemeinden Angebot zum Bezug von Ökostrom / Einfacher Wechsel
Hildesheim (wal). Gut 30 Pfarreien, die Schulen und auch Einrichtungen des Caritasverbandes tun es: Sie beziehen Ökostrom im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bistums. Jetzt gibt es für noch zögerliche Gemeinden ein besonderes Angebot. Die Eckdaten: 100 Prozent zertifizierter Ökostrom von einem reinen Ökostromanbieter zu einem Nettopreis von 3,49 Eurocent die Kilowattstunde -ohne monatlichen Grundpreis. ,,Und diesen Preis können wir langfristig bis zum 31. Dezember 2019 sichern", sagt Martin Spatz, der Leiter der Klimaschutzinitiative im Bistum Hildesheim.
Doch kein Angebot ohne weitere Erklärungen. Denn der Strommarkt ist kompliziert. Zum Beispiel der Preis für eine Kilowattstunde.
,,Da spielt weit mehr ein als nur die Stromerzeugung", betont Martin Spatz.
Regional unterschiedliche Netzentgelte, Abrechnungskosten, Konzessionsabgaben, Umlagen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und nicht zuletzt Umsatzund Stromsteuer: ,,All das macht es schwierig, Preise wirklich vergleichen zu können." Das Bistum arbeitet beim Energiepool für Kirchengemeinden mit der auf den Strommarkt spezi????lisierten Price Energy Consulting (PEC) aus Düsseldorf.
,,Der durchschnittliche Energiepreis bei kirchlichen Abnahmestellen liegt zwischen vier und fünf Eurocent netto",
fasst PEC-Geschäftsführer Walter Heitfeld bisher gemachte Erfahrungen zusammen. Nehmen Gemeinden das Angebot des Bistums an, können sie nicht nur ein Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung setzen, sondern unter Umständen auch Geld sparen. ,,Bisher haben alle Gemeinden bei der gemeinsamen Energiebeschaffung einen großen Nutzen gehabt", ergänzt Spatz.
Was aber heißt „zertifizierter Ökostrom"? Natürlich wird der im Norden durch Wind oder Wasser hergestellte Strom nicht bis Göttingen durchgeschleust. Aber durch den Vertrag verpflichtet sich der Anbieter, genauso viel Ökostrom in das Stromnetz einzuspeisen, wie die Kunden entnehmen. Zwar hat das keine direkten Auswirkung auf den Pfarreien gelieferten Strom:
,,Aber es erhöht den Anteil von Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen stammt",
betont Spatz. Zwar mag die Zusammensetzung des Strompreises und die Herkunft der Energie kompliziert sein -der Wechsel des Stromlieferanten ist es nicht. ,,Wir benötigen von den Gemeinden nur aktuelle Rechnungen und eine Zustimmungserklärung, mehr nicht", erläutert Spatz. Allerdings drängt die Zeit: Wechselwillige Pfarreien müssten sich bis zum 31. Dezember diesen Jahres entscheiden.
Das Bistum selbst lässt sich diesen Wechsel etwas kosten: ,,Normalerweise entstehen einmalige Beraterkosten." Bei diesem Angebot werden sie vom Bistum übernommen.