Mentoring-Programm 'Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf'
Was ist eigentlich Mentoring?
Mentoring ist ein vielfach erprobtes und effektives Instrument einer individuellen Karriereförderung und unternehmerisch nachhaltigen Personalentwicklung.
Mentoring bedeutet Unterstützung, Beratung und Coaching durch Austausch über berufliche und persönliche Erfahrungen. Die Mentorin (oder der Mentor) ist eine beruflich erfahrene Fach- oder Führungskraft; die sog. "Mentee" eine Frau, die sich im professionellen Kontext und persönlich weiter entwickeln möchte.
Mentoring ist ein Prozess. Im Idealfall bedeutet Mentoring Wachsen, Gegenseitigkeit und beiderseitiger Gewinn. Dieser Gewinn ist jedoch nicht materieller Art. Die persönliche Begleitung ermöglicht den Mentees, ihre Potentiale und Begabungen zu entdecken und neue Kompetenzen zu entwickeln. Mentoring hilft ihnen, eigene Ziele zu stecken und passende Wege zu finden, diese Ziele auch zu erreichen.
Die Mentorinnen und Mentoren profitieren von der Möglichkeit, im Austausch eigene Lebensentscheidungen zu reflektieren, das eigene Wissen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, den eigenen Führungsstil weiterzuentwickeln und sich mit anderen Mentorinnen und Mentoren zu vernetzen. Mentoren und Mentorinnen mit Führungsaufgaben bringen ihre Erfahrungen und Strategien ein, die sie im Umgang mit Hürden und Chancen erworben haben.
Was ist Ziel des Mentoring-Programms?
Ziel des Programmes ist es, Frauen zu ermutigen und zu qualifizieren, eine leitende Aufgabe in kirchlichen Einrichtungen wahrzunehmen und so den Frauenanteil in kirchlichen Leitungspositionen zu erhöhen.
Das Programm will qualifizierte Frauen in der Kirche sichtbar machen.
Dies geschieht sowohl im Sinne der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in diesem zentralen gesellschaftlichen Bereich, aber auch um eine produktivere und kreativere Arbeitskultur in den betroffenen Institutionen und eine nachhaltige Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland im 21. Jahrhundert zu befördern. Das Programm verfolgt Personalentwicklungsziele auf verschiedenen Zeitebenen: kurz-, mittel- und langfristig.
Das Mentoring wird vom Hildegardis-Verein durchgeführt, der als Einrichtung der Frauenförderung seit über 100 Jahren die akademische Aus- und Weiterbildung von Katholikinnen unterstützt.
Das Programm nutzt das in der Personalentwicklung bewährte Instrument des Mentoring und arbeitet
- stärkenorientiert: Nachwuchskräfte, die bereits beim Arbeitgeber Kirche tätig sind, werden an Führungsaufgaben herangeführt;
- vernetzend: Frauen aus verschiedenen Regionen und kirchlichen Arbeitsfeldern nehmen teil und dieses Netzwerk kann auch über das Programm hinaus weiterwirken;
- nachhaltig: es entsteht ein Pool qualifizierter Nachwuchskräfte, der auch mittel- und langfristig erweiterbar ist.
"Kirche im Mentoring" bietet weiblichen Nachwuchskräften die Möglichkeit, sich in einem "Tandem" von berufserfahrenen Mentorinnen und Mentoren, die leitende Funktionen in der katholischen Kirche innehaben, beraten und auf Führungsaufgaben vorbereiten zu lassen.
Zentrale Veranstaltungen mit Trainings, Impulsen und geistlichen Angeboten wechseln ab mit individuellen Beratungsgesprächen und Möglichkeiten zum Aufbau von karriererelevanten Netzwerken und Einholen von Feedback.
Weitere Programmelemente sind die regionalen Intervisionsgruppen und das praxisbezogene Mentee-Projekt. Den (Erz-)Bistümern bietet dieses Mentoring-Programm die Gelegenheit, Frauen in der Kirche sichtbar zu machen und auf Leitungsaufgaben vorzubereiten.
Damit folgen die Bischöfe auch der in ihrem Studientag 2013 verabschiedeten Selbstverpflichtung, den Anteil von Frauen in Leitungspositionen deutlich zu erhöhen, den sie 2019 noch einmal bekräftigt haben. In der gesamten Mentoring-Zeit erhalten die Mentees die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten aus- und Netzwerke aufzubauen.
Imagefilm: Kirche im Mentoring stellt sich vor
Zum Reinhören: das Mentoring-Programm im Bistum Hildesheim im Radio
Neue Blicke und offene Türen
finden die Mentees im zweiten Halbjahr des Mentorings. Während des Halbzeitseminar, das vom 10.-12. Januar 2022 coronabedingt wieder online stattfand, beschäftigten sie sich mit den anderen beteiligten Mentees aus den Bistümern und Hilfswerken unter anderem mit dem Thema „Sichtbarkeit als Frau in männlich dominierten Organisationskulturen“, es gab praxisbezogenes Training und kollegiale Beratung. Ihr Mentoring-Jahr läuft noch bis Juni 2022. (v. u. n. o.: Jutta Weigert, Maria Hasler, Jutta Golly-Rolappe, Sabine Klages)
Botschaft von Bischof Heiner Wilmer zum Auftakt des Programms für 2021/2022
z. Zt. ist keine Teilnahme möglich
Ansprechpartnerin
Manuela Weinhardt-Franz
Tel. (05121) 307 478
manuela.weinhardt-franz(ät)bistum-hildesheim.de