Projekt "Perspektivwechsel"
Evangelisierung aus anderen Blickwinkeln betrachten...
Von Oktober 2016 bis Mai 2017 fand das Projekt „Perspektivwechsel“ unter Leitung von Tanja Flentje, Referentin für evangelisierende Pastoral, statt.
Ziel war es, sich durch unterschiedliche und neue Perspektiven auf eine intensive und lebendige Art und Weise mit dem Thema der Evangelisierung auseinanderzusetzen.
Das Projekt beinhaltete vier fünfstündige Workshops und einen zweitägigen Workshop mit Übernachtung im Harz. Teilgenommen haben Kollegen und Kolleginnen aus unterschiedlichen Referaten der Hauptabteilung Pastoral, Gemeindereferenten/innen, Pastoralreferenten/innen, ein Priester, eine Referentin aus der Jugendabteilung und eine evangelische Pastorin.
Für die Perspektivwechsel wurden Referenten und Referentinnen aus den Bereichen Fotografie, Theater und Werbung eingeladen und besondere Orte wie der Andreasturm, ein Bergwerk und der Granetalstausee im Harz aufgesucht.
Durch den Wechsel der Perspektiven konnten neue Gedanken in „alten“ vertrauten Zusammenhängen möglich gemacht werden. Kunst- und gestaltungspädagogische Methoden halfen, Perspektiven im wahrsten Sinne des Wortes zu wechseln und neue Haltungen zu erproben. Ausgehend von einem sehr persönlichen Erleben und Erfahren wurde immer der konkrete Transfer in die jeweiligen Arbeitskontexte angestrebt. In vielfältiger Weise konnten gemachte Erfahrungen umgesetzt werden und Arbeitsweisen in Haltung und Verhalten weiterentwickelt werden.
Die Projektarbeit wurde von einem Kamerateam von media plus X begleitet und für jede Perspektive ein eigener Film entwickelt.
Fotografie
Was heißt es überhaupt, die Perspektive zu wechseln und warum ist das sinnvoll? Was verändert es in meiner Arbeit und in Bezug auf die evangelisierende Pastoral?
Verschiedene Fragen und ein Fotoapparat haben dabei den Perspektivwechsel konkret erlebbar gemacht:
- Ist Evangelisierung weit oder fokussiert?
- Ist Evangelisierung laut oder leise?
- Was kommt vor der Evangelisierung?
- Warum ist Evangelisierung wichtig?
- Wie würde ich Evangelisierung gerne erleben?
- Was braucht Evangelisierung?
- Wo stoße ich mich an Evangelisierung?
Nähe und Distanz
Die Perspektiven Nähe und Distanz haben zwei Ebenen: Situationen aus unterschiedlichen Entfernungen anders wahrnehmen und wie der persönliche Umgang mit Nähe und Distanz ist. Wann wird was und warum bevorzugt.
Da Evangelisierung oft ein Wirken auf verschiedenen Beziehungsebenen beinhaltet, die Beziehung zu Gott sowie die Beziehung zu anderen Menschen, erhält der Umgang mit Nähe und Distanz immer eine Bedeutung.
Tiefe und Bewegung
Beim zweitägigen Workshop im Harz standen die Themen Tiefe und Bewegung auf dem Programm.
Tiefe steht in der Spannung zwischen „in die Tiefe gehen“ und „aus der Tiefe heraus“ leben und glauben. Das eine ist anstrengend und vielleicht erschreckend, das andere ist authentisch, kraftvoll und vor allem ansteckend. Evangelisierung wird aus dem eigenen Glauben heraus gelebt und dieser Glaube hat etwas mit unserem tiefsten Inneren zu tun. Deshalb ist die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Tiefe ein wertvoller Baustein in der Förderung von evangelisierender Pastoral.
Mit Blick auf die umfassenden Veränderungen und Bewegungen in den kirchlichen Arbeitskontexten ist es wichtig, sich auch mit Fragen zum Thema Bewegung auseinanderzusetzen: Wie viel Bewegung ist nötig, um zu evangelisieren? Was bedeuten die Aspekte bergauf, bergab, Ruhebank, Balance, Aussichtspunkt und Wegentscheidungen für meine Arbeit? Wie muss ich mich bewegen?
Theaterspielen
Durch das Theaterspiel können andere Rollen und Verhaltensweisen ausprobiert werden. Dadurch kann konkret wahrgenommen werden wie unser gewohntes Umfeld aus der Perspektive von jemand anderen erlebt wird. Außerdem kann experimentiert werden wie die ganz eigene Art und wie das eigene Tempo in der Verkündigung in verschiedenen Arbeitskontexten ist.
Werbung
Wie verkünden wir die Botschaft? In der Werbung werden auch Botschaften transportiert und verkündigt. Strategisch und genauestens aufgearbeitet und konzipiert wird ein Produkt beworben, damit es gekauft wird. Der Glaube ist kein Gegenstand, aber es kann erprobt werden inwieweit Handwerkszeug aus der Werbung auch im pastoralen Dienst eingesetzt werden kann.