Zwei Prozessionen, zwei Premieren

Mehr als 2000 Katholiken in Hannover und Hildesheim haben Fronleichnam gefeiert

Die Katholiken in Hannover und Hildesheim haben Fronleichnam in diesem Jahr auf besondere Weise gefeiert: In der Landeshauptstadt fand seit der Reformation die erste Heilige Messe an der Marktkirche statt, während der Gottesdienst in der Bischofsstadt erstmals auf dem Markt gefeiert wurde. Anlass dafür waren die Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen von Stadt und Bistum Hildesheim.

"Eine wunderbare Atmosphäre", sagte Bischof Norbert Trelle vor 800 Gläubigen. Im Anschluss an die Messe trug er ebenso wie Weihbischof Heinz-Günter Bongartz und Domkapitular Wolfgang Voges den Leib Christi in Form einer Hostie durch die Straßen. Über die Stationen Andreasplatz und Kreuzkirche führte der Festzug bis in den Dom.

Mit rund 1.800 Teilnehmern hat die katholische Kirche in der Region Hannover zu Fronleichnam eine Heilige Messe an der Marktkirche gefeiert und ist anschließend in einer feierlichen Prozession durch die Altstadt zur katholischen Hauptkirche St. Clemens gezogen. Ein historisches Ereignis: Denn damit wurde auf dem Gebiet der evangelisch- lutherischen Marktkirche die erste Heilige Messe seit Einzug der Reformation in Hannover (1534) gefeiert.

„Heute ist ein besonderer Tag, denn heute wurde eine ökumenische Brücke zwischen den Kirchen der Stadt gebaut“, sagte Propst Martin Tenge zu Beginn der Messe. Er dankte Hans-Martin Heinemann, dem evangelisch-lutherischen Hauptpastor der Marktkirche und Stadtsuperintendenten, für die Einladung. „Die Marktkirche bleibt evangelisch, und ihr seid katholisch. Wir werden das auch in Zukunft nicht verwechseln, aber unsere Geschwisterschaft ist fest verwurzelt und tief gegründet“, sagte Heinemann. Es sei Zeit, nach dem Gemeinsamen zu suchen.

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