Zuhause bei Freunden
Benediktiner feierten in St. Godehard den 100. Geburtstag ihrer Jerusalemer Abtei
Hildesheim (bph) „Froh und dankbar“ hat der Jerusalemer Abt Benedikt Lindemann OSB gemeinsam mit Bischof Norbert Trelle und vielen Mitbrüdern am Sonntagmorgen in der Hildesheimer Kirche St. Godehard einen Festgottesdienst zum 100. Geburtstag der Jerusalemer Benediktinerabtei Hagia Maria Sion gefeiert. Die Jerusalemer Benediktiner unterhalten seit November 2003 eine Vertretung in St. Godehard.
Benediktinerabt Lindemann erinnerte in seiner Festpredigt an die starken Verbindungen zwischen der Abtei in Jerusalem und Freunden in Deutschland. Diese engen Verbindungen und der Kontakt zum damaligen Bischof Dr. Josef Homeyer führten im November 2003 zur Eröffnung einer deutschen Niederlassung der Jerusalemer Abtei in der Gemeinde St. Godehard, Hildesheim. „Wir sind froh und dankbar, dass der Bischof und das Bistum von Hildesheim uns diese Niederlassung an benediktinischer Stätte ermöglicht haben“, sagte Lindemann. Die Kirche St. Godehard gehörte einst zu einer benediktinischen Abtei in Hildesheim, die in der Säkularisation aufgelöst wurde. Die Benediktiner werden ihren Beitrag dazu leisten, dass diese Verbindung in Zukunft noch enger werde, versprach der deutsche Abt aus Jerusalem.
Die deutsche Geschichte ist eng mit der Geschichte des Heiligen Landes verbunden, so der Abt weiter. Vieles von dem, was die Jerusalemer Abtei leistet und anbietet, ist nach Auskunft des Abtes ohne deutsche Hilfe nicht möglich. Er nannte dabei unter anderem das theologische Studienjahr und die zahlreichen sozialen Einrichtungen der Benediktiner in Jerusalem.
Die Benediktinerabtei Hagia Maria Sion wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Kaiser Wilhelm II. hatte 1898 auf dem Jerusalemer Zionsberg ein Grundstück erwerben können und schenkte es dem Deutschen Verein vom Heiligen Land zur Nutzung „im Interesse der deutschen Katholiken“. 1906 trafen die ersten Mönche aus dem Kloster Beuron ein, 1910 wurde die Kirche geweiht. Seit 1995 führt Abt Benedikt Lindemann die Gemeinschaft.