Wertvoller Begleiter vieler Priester
Ehemaliger Leiter des Priesterseminars Dr. Walter Kalesse ist verstorben
Der emeritierte Domvikar und langjährige Regens des Hildesheimer Priesterseminars, Dr. Walter Kalesse, ist am 27. Dezember 2017 im Alter von 83 Jahren verstorben.
Der langjährige Regens des Hildesheimer Priesterseminars und emeritierte Domvikar, Dr. Walter Kalesse, ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren am 27. Dezember in Hildesheim.
Walter Kalesse stand von 1992 bis 2006 an der Spitze des Priesterseminars und begleitete in dieser Zeit mehr als 70 Männer auf ihrem Weg zum Priester und in den ersten Jahren nach ihrer Weihe. Obwohl die Zahl der Bewerber in den 14 Jahren seiner Zeit als Regens spürbar zurückging, betonte Kalesse wiederholt, dass sich nicht jeder, der das Priesteramt anstrebe, auch dafür eigne. Als Regens war es für ihn dennoch das Schwierigste, Leute nicht anzunehmen. Die von ihm begleiteten Priesteramtskandidaten hätten seine „intellektuelle Beweglichkeit und seinen spirituellen Tiefgang“ erfahren dürfen, sagte der damalige Bischof Norbert Trelle anlässlich der Verabschiedung des Regens in den Ruhestand.
Kalesse stammte aus dem oberschlesischen Kattowitz. 1960 wurde er in Rom zum Priester geweiht und wirkte danach als Kaplan in Braunschweig und Wolfsburg. Nach einem Weiterstudium war er von 1974 bis 1982 Geistlicher Rektor und Referent für theologische Erwachsenenbildung im Niels-Stensen-Haus in Lilienthal-Worphausen. Kalesse blieb jedoch auch in der pfarrlichen Seelsorge aktiv, zunächst in Lilienthal, später in Wolfsburg und Salzgitter. Ab 1989 arbeitete er als Referatsleiter in der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat und wurde 1990 zum Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) ernannt.
Kalesse wurde aufgrund seines exzellenten Urteilsvermögens und seiner weitsichtigen Beiträge als Ratgeber in den verschiedenen bischöflichen Gremien geschätzt und darum auch 1993 zum Domvikar an der Hohen Domkirche ernannt.
Sein Interesse galt darüber hinaus besonders der zeitgenössischen Kunst und der Vermittlung zwischen Kunst und Theologie, viele Jahre begleitete und gestaltete er im Bistum den „Aschermittwoch der Künstler“, eine Veranstaltung zur Begegnung von Kunst und Kirche.
Im Ruhestand feiert er, solange es seine Gesundheit zuließ, noch regelmäßig Gottesdienste im Mutterhaus der Vinzentinerinnen sowie in Giesen und Ahrbergen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Walter Kalesse im Altenpflegeheim St. Paulus in Hildesheim.
Das Requiem für Walter Kalesse wird am Freitag, 5. Januar, um 10 Uhr im Hildesheimer Dom gefeiert, anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Domfriedhof Hildesheim (Alfelder Straße).