Weihbischof Hans-Georg Koitz wird 80
Gottesdienst am Ostermontag mit anschließendem Empfang
„Früher habe ich gedacht, Menschen mit 80 sind uralt“, sagt Weihbischof em. Hans-Georg Koitz lachend und fügt hinzu: „Damals konnte ich mir nicht vorstellen, mal selbst so alt zu werden“ – jetzt am Karsamstag, 4. April, ist es soweit.
Geboren wurde Koitz am 4. April 1935 in Striegau in Schlesien. Als Heimatvertriebener kam er nach Salzgitter-Lebenstedt. Hier empfing der Konditorensohn am 30. Juni 1962 auch seine Priesterweihe. Eine wichtige Station war für ihn Nigeria. Über zwei Jahre war er dort als Seelsorger tätig und unterrichtete in einer Schule Mathematik und Latein. Als der Biafrakrieg ausbrach, rief ihn Bischof Heinrich Maria Janssen zurück. Anschließend wurde Koitz Schulseelsorger am Bischöflichen Gymnasium Josephinum und dann Regens im Hildesheimer Priesterseminar. „Viele junge Männer durfte ich auf ihrem Weg zum Priester begleiten oder mit ihnen zusammen neue Perspektiven für ihr Leben entwickeln“, erinnert sich Koitz.
Bischof Dr. Josef Homeyer weihte ihn 1992 zum Weihbischof und ernannte ihn zwei Jahre später zum Domdechanten. Damit wurde Koitz automatisch zum Vorsitzenden des Domkapitels. Wichtig war für ihn in diesem Amt, die Gemeinschaft im Domkapitel zu stärken. „Neben den unzähligen Arbeitstreffen und Sitzungen habe ich immer viel Wert darauf gelegt, gemeinsam Gottesdienst zu feiern und dass wir uns auch in der Freizeit privat im geselligen Rahmen getroffen haben. Wir haben Ausflüge und Besichtigungen gemacht oder uns einfach nur gemütlich zusammengesetzt“, verrät der ehemalige Domdechant.
Ein weiteres Anliegen war für Koitz, das Thema Dom auch in die Fläche des Bistums zu tragen. „Als Weihbischof war ich immer wieder auf Visitationsreisen im Bistum unterwegs. Da hatte ich gute Gelegenheit dazu. So habe ich die Gemeinden über den Stand der Domsanierung informiert, konnte Missverständnisse beseitigen und habe auch Werbung gemacht: zum Beispiel für Veranstaltungen der Dommusik.“
Wenn Koitz zurückblickt, stellt er verwundert fest: „Ich bin nicht mehr der Jüngste. Meine Aufgaben, gerade auch im Zusammenhang mit der Domsanierung, haben mich in den letzten Jahren manchmal an meine psychischen und physischen Grenzen gebracht. Ich danke dem lieben Gott, dass er mir so viele Menschen geschickt hat, die mich getragen haben und bei meiner Arbeit unterstützt haben – angefangen von den Mitarbeitern der bischöflichen Behörde über die Handwerker und Mitarbeiter im Dom bis hin zum Dombauverein.“
Aber auch im Ruhestand ist das so eine Sache mit der „Ruhe“. „Der Terminkalender füllt sich immer noch wie von selbst. Ich glaube manchmal, alle denken: Der hat jetzt ja Zeit“, stellt Koitz schmunzelnd fest. Nein zu sagen falle ihm immer noch schwer. Fest steht für den Jubilar: „Solange ich kann, werde ich als Seelsorger arbeiten. Ich habe Freude an den Menschen, am Leben und an Gott. Ich werde weiterhin versuchen, meinen Bischofsspruch zu verwirklichen. ‚Damit sie das Leben haben‘ – dieser Spruch hat für mich in den letzten zwanzig Jahren immer mehr an Leuchtkraft gewonnen“, meint Koitz nachdenklich. Dabei habe er sich immer der Führung Gottes anvertraut. Und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Damit bin ich nicht schlecht gefahren. Ich bin gespannt, was der liebe Gott für meine letzten Jahre noch so alles geplant hat!“
Seinen 80. Geburtstag feiert Weihbischof em. Hans-Georg Koitz am Ostermontag, 6. April, um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt im Dom. Anschließend besteht bei einem Empfang im Generalvikariat die Gelegenheit, dem Jubilar persönlich zu gratulieren.