Wegbegleiter sein
Beim Tag der katholischen Grundschulen in Hildesheim standen die Kinder im Mittelpunkt
Hildesheim (bph) Sie brauchen Zeit und Geduld. Sie brauchen Menschen, die sich um sie kümmern und an sie glauben. Sie brauchen Erziehung und Vorbilder – „Kinder brauchen starke Partner“. Unter diesem Motto feierte das Bistum Hildesheim am Samstag einen „Tag der katholischen Grundschulen“ in der Hildesheimer Marienschule.
„Das Wertvollste, was wir haben, ist die nächste Generation“, betonte Dr. Hermann Kues (CDU/CSU) vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beim „Tag der katholischen Grundschulen“ in Hildesheim. Zusammen mit Bischof Norbert Trelle und Dr. Margitta Rudolph, der Vizepräsidentin der Universität Hildesheim, saß der Diplomvolkswirt auf dem Podium. „Wie können wir Bedingungen schaffen, damit sich unser Land mehr zu Kindern bekennt?“, hieß es da beispielsweise. Oder: „Wie erhalten Kinder gleiche Chancen und bestmögliche Förderung?“ „Wo ist Kirche in diesen Fragen präsent?“ und „Wie können Eltern und Lehrer noch effektiver zusammen arbeiten?“
Der Tag der katholischen Grundschulen bot viel Platz für Gespräche und Diskussionen zwischen Eltern, Lehrern, Kirchenvertretern und Politikern. Er zeigte, wie jede Gruppe ihr Interesse für Kinder auf ihre Art anpackt. „Damit Gesellschaft gelingen kann, brauchen wir ein Gleichgewicht zwischen Individuum und Gemeinschaft“, sagte Vizepräsidentin Rudolph. Die Diplom-Pädagogin forderte, dass Lehrer ihren Schülern noch mehr Vorbild sein müssten als bisher.
Über das Familienbild der Kirche sprach Bischof Trelle: Familie sei nicht automatisch da, wo Kinder seien, so der Oberhirte des Bistums. Die Mitverantwortung von Kirche greife auch in Übergangssituationen, also da, wo Menschen sich – in welcher Weise auch immer – mit ihrer Sorge für ein Kind einsetzten. „Kirche will und muss in diesen Bereichen präsent sein“, sagte Trelle. Im Bistum Hildesheim gibt es 31 katholische Grundschulen; davon befinden sich drei in kirchlicher Trägerschaft.
Um die praktische Verantwortung gegenüber Kindern ging es am Nachmittag: Bei verschiedenen Workshops tauschten sich die 95 Teilnehmer der Veranstaltung über ihre Erfahrungen aus – sie erhielten Einblicke in den Missbrauch von Medien durch Minderjährige und neue Ideen für die Gestaltung des Unterrichts durch Gebete und feste Rituale, durch eine vertrauensvolle Atmosphäre und Offenheit. Es ging um Möglichkeiten, wie sich Eltern und Lehrer immer wieder neu für die erzieherische Herausforderung fit machen können, um den Umgang mit Vorurteilen und den Lehrer als „Erziehungsberater“.
Als „Stärkungstag“ bezeichnete Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge die gemeinsamen Gespräche und Begegnungen des Tages, der in dieser Form erstmals im Bistum stattgefunden hat. Beim meditativen Abschluss in der Heilig Kreuz-Kirche ging der Pfarrer auf den hohen Wert von Kindern ein: „Wir Erwachsene brauchen Stärkung, damit wir die Kinder auf ihrem Weg begleiten können“.