"Was mir heilig ist"
Bistum und Forum-Literaturbüro schreiben Lyrik-Wettbewerb aus
Fußball, Geld, Mode, Freundschaft, Autos oder Jesus? „Was mir heilig ist“, so lautet das Motto für den 4. Hildesheimer Lyrik-Wettbewerb, den das Forum Literaturbüro in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bistum Hildesheim ausschreibt. Der Wettbewerb findet erstmals in zwei Alterskategorien statt – für Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahren) sowie für Erwachsene (ab 18 Jahren).
„Gerade in der Poesie trifft sich die Sehnsucht nach Spiritualität mit dem Bestreben das Unsagbare sagbar zu machen“, erklärt Jo Köhler vom Forum Literatur Büro. Lyrik lege nicht fest, grenze nicht ab oder aus, sondern weite den Horizont hin zum Wesen der Dinge, hin zum großen Geheimnis des Lebens. „Auf dem Meer zwischen den Zeilen auf Entdeckungsreise zu gehen und durch ein lyrisches Wort berührt zu werden, ist das Schöne und Faszinierende an einem Gedicht“, erklärt Köhler.
Was ist Menschen heilig? Diese Frage beschäftigt auch das Bistum, das am 15. August die Feiern zum 1200-jährigen Bestehen des Bistums Hildesheim unter dem Motto „Ein heiliges Experiment“ beginnt. „Das Heilige ist das, was unverfügbar ist. Es ragt aus dem Alltäglichen heraus“, sagt Thomas Harling, Leiter des Projektbüros Bistumsjubiläum. Gleichwohl gehe es in dem Wettbewerb nicht nur um das religiöse. Das Motto könne sehr offen gefasst werden.
Was will der Hildesheimer Lyrik-Wettbewerb? Er soll Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft anregen, im Schreiben einen Ausdruck zu suchen. „Neben der klassischen Suche nach den schönsten Gedichten, den größten Nuggets im Fluss der Poesie, ist uns auch die Motivation der Autoren wichtig“, betont Köhler. Was treibt die Menschen zum Schreiben? Worin liegt die Bedeutung der Lyrik in dieser Zeit? Nicht das literarische Wissen sei dabei wichtig, sondern die Bilder, welche die Gedichte bei den Lesern auslösen.
Der Hildesheimer Lyrik-Wettbewerb zählt zu den gefragtesten Wettbewerben in ganz Deutschland. Teilnahmeberechtigt sind Autoren und schreibende Menschen aller Generationen ohne geografische, konfessionelle oder sonstige Schranken. Ab dem 15. März 2014 können sich Interessierte im Internet anmelden unter lyrikwettbewerb.forumieren.de (Erwachsene) oder lyrikwettbewerb-kids.forumieren.com (Kinder und Jugendliche). Maximal können drei Gedichte eingereicht und hochgeladen werden. Einsendeschluss ist der 15. Juni 2014.
Eine prominente Fachjury bestehend aus Dr. Olaf Kutzmutz (Bundesakademie für kulturelle Bildung), Nora Steen (Pastorin Kloster Wülfinghausen), Hartwig Kemmerer (ehemaliger Direktor der Volkshochschule Hildesheim), Nina Stoffers (Institut für Kulturpolitik), Michael Schönleber (Bischöfliches Gymnasium Josephinum), Christiane Becker (Autorin) und Jo Köhler (Dichter) wird die Preisträger in der Kategorie Erwachsene ermitteln.
Für die Ermittlung der Preisträger im Kinder und Jugendbereich wird es eine Jury aus Schülern und Schülerinnen des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum geben. Zum ersten Mal können hier jugendliche Juroren in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Lyrik eigene Kriterien für die Bewertung der eingereichten Werke entwickeln und autonom anwenden.
Die Hauptpreisträger werden im Rahmen eines Festaktes am 10. Oktober 2014 bekannt gegeben. Die prämierten Gedichte werden auf Lyrik-Plakaten in den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs in Hildesheim, in einem Mini-Gedichtband und im Internet unter www.lyrik-bestenliste.de veröffentlicht. Die Kinder und Jugendpreisträger erhalten zusätzlich 100 Euro als Preisgeld.
Gefördert wird der Wettbewerb von der Friedrich Weinhagenstiftung, dem Landschaftsverband Hildesheim e.V., der Stadt Hildesheim, dem Landkreis Hildesheim, der Sparkasse Hildesheim, der Bildungsstiftung Hildesheim und dem Bistum Hildesheim.