Vorwürfe haben sich bestätigt
Katholischer Pfarrer von Bad Münder von seinen Aufgaben entpflichtet
Hildesheim/Bad Münder (bph) Der Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in Bad Münder wurde wegen sexuellen Missbrauchs eines Jugendlichen vor rund zwei Jahrzehnten mit Wirkung vom 7. Januar von seinen priesterlichen Diensten beurlaubt und dadurch von seinen Aufgaben als Pfarrer von Bad Münder und Diözesanbeauftragter für Funk und Fernsehen entpflichtet.
Dechant Joachim Wingert, Pfarrer in Hameln, wird die Pfarrgemeinde St. Johann Baptist Bad Münder verwalten. Priester aus der Nachbarschaft unterstützen ihn in der Seelsorge.
Gegen den Pfarrer von Bad Münder wurde der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eines Jugendlichen vor rund zwei Jahrzehnten erhoben. Domkapitular Werner Holst, Bischöflicher Beauftragter für Fragen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche im Bistum Hildesheim und Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge, ließ gemäß der "Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" vom November 2002 diese Vorwürfe umgehend prüfen.
Der Pfarrer hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingestanden und bereut seine Tat zutiefst. Diese Taten liegen so lange zurück, dass sie strafrechtlich verjährt sind. Nach Kenntnis des Bistums hat sich der Pfarrer während seiner Amtszeit in Bad Münder selbst keiner Vergehen schuldig gemacht. Das Opfer hat sich inzwischen einer Therapie unterzogen, die noch andauert.
Domkapitular Werner Holst bedauert diese Entwicklung zutiefst. Nach dem, was vorgefallen sei, habe es gemäß der verbindlichen Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz jedoch zur Entpflichtung und Beurlaubung keine Alternative gegeben.
Über weiter gehende kirchenrechtliche Maßnahmen wird Weihbischof Hans-Georg Koitz, der nach der Emeritierung von Bischof Dr. Josef Homeyer Diözesanadministrator im Bistum Hildesheim ist, erst dann entscheiden, wenn die kirchenrechtlichen Untersuchungen ausgewertet sind.