Von der Tafel an den Tisch

Hildesheim (bph) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle will den Umbau eines Raumes des Domkapitels zur Schulmensa des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum unterstützen. Das sagte er am Freitagnachmittag den Elternvertretern zu.

Miteinander zu essen ist nach Überzeugung des Bischofs weit mehr als nur „abfüttern“. Eine Tischgemeinschaft sei auch Lern- und Lebensgemeinschaft, gerade für Schüler, sagte Trelle den Elternvertretern bei einem Ortstermin im „Remter“, einem Raum des Hildesheimer Domkapitels, der einst von der Domgemeinde für Festlichkeiten genutzt wurde. Dieser Raum soll zur Schulmensa umgebaut werden. Die Vertreter der Eltern wollen durch ein Benefizessen am 17. Mai das für den Umbau nötige Geld einnehmen.

Auch Jesus hat nach Trelles Worten viele wichtige Dinge am Tisch gesprochen. Schon deshalb und wegen der räumlichen Nähe zum Bischofshaus wolle er den Umbau unterstützen, versprach der Bischof. Lächelnd fügte er hinzu: „Wenn es einmal bei mir im Bischofshaus nichts zu essen gibt, komme ich einfach hierher!“

Der „Remter“ ist einer der wenigen Gebäudeteile am Hildesheimer Domhof, die den Krieg nahezu unversehrt überstanden haben. Nach dem Krieg wurde der Raum mit seinem markanten steinerne Kreuzgratgewölbe wiederhergestellt und als Veranstaltungsraum der Domgemeinde genutzt. Durch die Einführung des Nachmittagsunterrichts benötigt das angrenzende Bischöfliche Gymnasium Josephinum ab dem kommenden Schuljahr eine Schulkantine. Dafür muss der Remter aber aufwändig umgebaut und neu eingerichtet werden. Schulleiter Benno Haunhorst schätzt die Kosten auf rund 80.000 Euro. Die Hälfte der Kosten ist bereits durch verschiedene Spenden gedeckt. Eine Gruppe von Müttern um die Schulelternratsvorsitzende Petra Buchmüller-Rehlich und die Vorsitzende des „Arbeitskreis Mensa“ Edda Frank-Niemann wollen das fehlende Geld durch ein Benefizessen am 17. Mai um 18 Uhr verdienen. Neben verschiedenen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hat auch Bischof Norbert Trelle sein Kommen zugesagt.

Ab dem Schuljahr 2006/2007 sollen dann mittags in zwei Schichten jeweils rund 100 warme Mahlzeiten zum Selbstkostenpreis von höchstens drei Euro an die Schüler ausgegeben werden. Das Essen wird von einem Caterer warm angeliefert. Für die anderen der insgesamt 1.100 Schülerinnen und Schüler des Josephinums hat die Schule bereits andere Räumlichkeiten zur Gestaltung der Mittagspause gefunden.