Vom Ausziehen und Neuanfangen

Egli-Figuren im Tagungshaus St. Vinzenz erzählen die Geschichte von Mose

Hildesheim-Himmelsthür (bph) Der Weg von Ägypten ins Gelobte Land ist nur wenige Meter lang! Im Hauptsaal des Tagungshaus St. Vinzenz in Hildesheim-Himmelsthür erzählen rund 360 sogenannte Egli-Figuren auf großen Tischen noch bis zum 29. April die Geschichte von Mose und dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Die Ausstellung steht unter dem Motto: „Die lange Reise – Das Volk Israel auf dem Weg in die Freiheit“. Themenabende mit namhaften Referenten ergänzen die Ausstellung.

Selbst die kleine Katze muss mit, wenn es ins Gelobte Land geht: Der kleine Junge packt sie kurzerhand in seinen Korb. Mit viel Liebe fürs Detail hat Künstlerin Renate Milerski mit Puppen die Geschichte des Mose und der Israeliten in verschiedenen Szenen nachgestellt. Solche biblischen Erzählfiguren, nach einer der Erfinderinnen auch „Egli-Figuren“ genannt, sind bewegliche Figuren zwischen 30 und 70 Zentimetern Größe, die zum Erzählen biblischer Geschichten eingesetzt werden. Sie bestehen aus einem Sisal-Draht-Geflecht und sind äußerst flexibel. Diese Figuren haben keine Gesichter, lassen sich aber in jede Haltung biegen. Durch diese Gestik können sie nahezu alle Gefühle darstellen. Und das tun sie in Himmelthür: Immer wieder ist Mose zu sehen, mal fordernd beim Pharao, dann wieder verzweifelnd am Unglauben seines Volkes. Zuletzt blickt er mit einer Mischung aus Glück und Trauer in das Gelobte Land, das er selbst nie betreten wird.

Im Rahmen der Ausstellung bietet das Tagungshaus jeweils an Donnerstagen um 19.15 Uhr „Themenabende“ an, bei denen Persönlichkeiten des öffentlichen und kirchlichen Lebens von ihren eigenen Exodus-Erfahrungen berichten. Den Anfang macht Weihbischof Hans-Georg Koitz am 1. März zum Thema „Kirche immer wieder im Aufbruch – Herausforderung zu Erneuerung und Veränderung“. Diözesancaritasdirektor Dr. Hans-Jürgen Marcus berichtet am 8. März über „Migranten – Flüchtlinge bei uns“, während Gefängnisseelsorgerin Jutta Johannwerner am 15. März über „Knast und der Weg in die Freiheit“ spricht. Ein weiterer Abend ist geplant am 22. März mit Schwester Dr. M. Dorothea Rumpf, Leiterin der Fachschule für Sozialpädagogik in Duderstadt zu „Exodus – sich aufmachen – eigenes Leben entdecken“.

Heribert O. Weiler von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Giesen stellt am 29. März die Frage: „Juden in Deutschland – Weg in eine neue Zukunft?“ während Martin Knöchelmann, Diözesanvorsitzender der Kolpingfamilien in der Diözese Hildesheim, am 19. April zum Thema “Zukunft gestalten – Engagement in einem kirchlichen Sozialverband“ zu hören ist. Carsten Rumbke, Leiter des ambulanten Palliativdienstes des Hospiz Luise in Hannover, beschließt den Reigen der Themenabende am 26. April mit der Frage: „Gehe ich mit, wenn sie weggehen? – Erfahrungen aus der Sterbebegleitung“.

Information:
Ausstellung mit Biblischen Erzählfiguren, inszeniert von Renate Milerski:
„Die lange Reise – Das Volk Israel auf dem Weg in die Freiheit“
21. Februar bis 29. April 2007
Öffnungszeiten:
donnerstags 15 bis 18.30 Uhr, samstags 14 bis 20 Uhr, sonntags 9 bis 12, 15 bis 20 Uhr, geschlossen am 3. März und Gründonnerstag bis Ostersonntag,
Themenabende jeweils am Donnerstag um 19.15 Uhr,
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten;
Tagungshaus St. Vinzenz, Winkelstraße 3-4, 31137 Hildesheim, T (05121) 405-0

Fotos in unseren "Impressionen"