Vitamin F für die Kirche
Wechsel an der Spitze der Stabsabteilung Recht im Bistum Hildesheim
Hildesheim (bph) „Vitamin F“ für das Bistum Hildesheim! Seit dem 1. August ist Bettina Syldatk-Kern Justiziarin im Bistum Hildesheim und damit die erste Frau in der Führungsspitze des Bistum. Am Mittwoch wurde Syldatk-Kern im Rahmen eines Festaktes im Bischöflichen Generalvikariat in ihr neues Amt eingeführt und Vorgänger Elmar Ax in die Altersteilzeit verabschiedet.
Trotz der Bemühungen des Bistums Hildesheim, den Frauenanteil in den Führungspositionen zu erhöhen, fühlt sich die neue Justiziarin und Leiterin der Rechtsabteilung nicht als „Quotenfrau“. Zwar braucht das Bistum nach Syldatk-Kerns Ansicht dringend „Vitamin F“ – so wie auch andere Organisationen. Ihren neuen Posten habe sie jedoch wegen ihrer fachlichen Qualifikation bekommen, zeigte sich Syldatk-Kern überzeugt. Tatsächlich arbeitet die neue Abteilungsleiterin schon seit Juli 1992 im Bistum. Die besten Wünsche einer großen Gratulantenschar, darunter auch Bischof Norbert Trelle und zahlreiche Juristen der norddeutschen Bistümer, begleiteten sie in ihr neues Amt.
Viele gute, zum Teil persönliche Worte, gaben die Besucher auch dem scheidenden Justiziar Elmar Ax mit auf den Weg in die Altersteilzeit. Generalvikar Dr. Werner Schreer erinnerte an das breite und oft schwierige Aufgabengebiet des Juristen: Da waren Fragen im weltlichen Recht, aber auch kirchenrechtliche Dinge zu klären: Stiftungen, Gehälter, Pfarrgemeindezusammenschließungen und Kirchenprofanierungen – kaum ein Sachgebiet kam ohne den Rat und die Vorarbeit des Juristen aus. Schreer bescheinigte dem scheidenden Justiziar, seine Aufgabe mit „hoher Genauigkeit und Präzision“ erfüllt zu haben und dankte ihm im Namen des ganzen Bistums.
Wie beliebt Ax im Kollegenkreis war, bewies das Grußwort von Karl Schmiemann, Justiziar im Erzbistum Hamburg. Durch seinen „Fundus an Erkenntnis und Schatz an Erfahrung“ habe Elmar Ax im Kreise der Juristen der norddeutschen Bistümer so manchen „getösefreien Erfolg“ mitverantwortet. Dabei habe Ax immer die Praxisnähe der Dogmatik vorgezogen. „Die Arbeit mit Dir hat Freude gemacht“, bekannte Schmiemamn sehr persönlich. Ähnlich äußerte sich Frank Seeger im Namen der Mitarbeitervertretung des Bistum Hildesheim: Wann immer er zu Ax gekommen sei, habe er einen „ruhigen und überlegten“ Juristen angetroffen, der nicht nur danach gefragt habe, was Recht, sondern auch was richtig sei.
Dem Gelobten blieb das letzte Wort, in dem er an das Testament Friedrichs des Großen erinnerte. Dessen Grundsätzen getreu habe er immer versucht, allen Menschen gerecht zu werden und ausgewogene Entscheidungen zu treffen, so Ax in seinem Dankwort. Diese Überzeugung könne man vielleicht am besten in dem Satz zusammen fassen: „Gerecht ist, was dem Menschen dient“, auch wenn ihm das nicht immer gelungen sei. Mit Dankbarkeit blicke er auf eine „interessante, abwechslungsreiche aber auch anstrengende Zeit mit viel Gestaltungsspielraum“ zurück.
Bettina Syldatk-Kern kommt aus Bad Salzdetfurth und hat Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht an der Universität Göttingen studiert. Nach dem Referendariat in Lüneburg und Celle arbeitete sie einige Monate in Melbourne in einer Rechtsanwaltskanzlei und für die Hermes Kreditversicherungs AG in Hamburg. Zum 1. Juli 1992 wurde sie im Bistum Hildesheim als Juristin angestellt.
Elmar Ax hat 1969 am Bischöflichen Gymnasium Josephinum in Hildesheim sein Abitur abgelegt und in Göttingen Rechtswissenschaften studiert. Nach dem Referendariat in Hildesheim und Alfeld war er zunächst juristischer Sachbearbeiter im Rechtsamt der Stadt Hildesheim und wurde im Juli 1975 als Rechtsassessor im Bistum Hildesheim angestellt. Seit November 1991 leitete er die Stabsabteilung Recht im Bischöflichen Generalvikariat und war Justiziar des Bistums. Ax gehört verschiedenen Gremien des Bistums an, unter anderem dem Diözesankirchensteuerrat, dem Vermögensverwaltungsrat und der „Kommission zur Ordnung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts (KODA)“. Einigen dieser Gremien wird Elmar Ax bis zum Auslaufen der derzeitigen Amtszeit auch während seiner Altersteilzeit als Vorsitzender zur Verfügung stehen.