Versöhnung über Grenzen
Der „Friedensgrund 2007“ führt junge Deutsche und Osteuropäer nach Ungarn
Hildesheim (bph) Der Ort Bodrogolaszi in Ungarn ist Ziel des diesjährigen „Friedensgrund“ der Diözese Hildesheim. Rund 120 Teilnehmer aus dem Bistum und zehn osteuropäischen Ländern wollen dort vom 12. bis 24. August zusammen leben und arbeiten.
Partner des diesjährigen „Friedensgrund“ sind die römisch-katholische Erzdiözese Eger und die griechisch-katholische Diözese Hajdúdorog. Die Jugendlichen werden erwartet aus den Ländern Ukraine, Belarus, Rumänien, Litauen, Polen, Serbien, Kroatien, Slowakei, Bosnien-Herzegowina und natürlich Ungarn. Bodrogolaszi liegt unweit der Stadt Sarospatak im nordöstlichen Ungarn in der Nähe der Grenze zur Slowakei und zur Ukraine.
Gemäß der Tradition des Betens und Arbeitens beim Friedensgrund haben sich die Teilnehmer in diesem Jahr vorgenommen, bei der Sanierung eines Gebäudes in Bodrogolaszi zu helfen. Dieses Gebäude gehört einer katholischen Ordensgemeinschaft und wird zu einer Begegnungsstätte umgebaut. Neben der eigentlichen Arbeit soll in dem zweiwöchigen Jugendcamp die Begegnung der Nationen und Konfessionen im Vordergrund stehen. Die Teilnehmer werden in verschiedene Arbeitsgruppen eingeteilt und die Nationalitäten dabei bewusst gemischt. Mittelpunkt der vielfältigen spirituellen Angebote ist das „Kirchenzelt“, in dem täglich in verschiedenen Sprachen ein Morgen- und Abendgebet angeboten wird. Außerdem finden dort Gottesdienste der verschiedenen Konfessionen statt. Daneben hat sich auch der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle angesagt. Ein Wochenende lang will er die Teilnehmer begleiten und mit ihnen beten und diskutieren.
Geplant sind auch Ausflüge in die Umgebung. Der Osten Ungarn mit dem Zempléngebirge, den Flüssen Bodrog und Tisza soll bereist werden und die Teilnehmer besuchen auch die Städte Nyiregyháza und Debrecen sowie den griechisch-katholischen Wallfahrtsort Máriapócs. Logistisch wird das Jugendlager wie auch in den vergangenen Jahren vom Hildesheimer Malteser-Hilfsdienst betreut.
Das internationale Jugendprojekt „Friedensgrund“ wurde vom inzwischen emeritierten Bischof Dr. Josef Homeyer ins Leben gerufen. Es wird jeden Sommer durchgeführt und dient der Begegnung von Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim mit Gleichaltrigen aus mittel- und osteuropäischen Ländern. „Durch den Friedensgrund ist in den vergangenen Jahren ein dichtes und verlässliches Netz an Kontakten über alle Grenzen der teilnehmenden Nationen hinweg gewachsen“, freut sich Pfarrer Christian Göbel, der den „Friedensgrund“ organisiert und leitet. Ungarn hat in den Augen Göbels einen besonderen Stellenwert in der „Versöhnungsgeschichte Europas“. Erst seit dem Ende des Sozialismus sei es möglich, sich offen mit den Verwundungen auseinander zu setzen, die zwei Weltkriege sowie der gescheiterte Aufstand von 1956 in Ungarn geschlagen haben.
Das erste Camp des „Friedensgrund“ wurde 1990 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen gebaut. Auch in Rumänien, Russland, Tschechien, Belarus und anderen osteuropäischen Ländern haben Jugendliche schon für zwei Wochen zusammen gelebt und gearbeitet.
Informationen im Internet:
www.friedensgrund.de