Vergangenes mit Würde abschließen
Bischof Norbert Trelle hat die Kirche St. Oliver in Rhüden profaniert
Hildesheim/Rhüden (bph) Unter großer Beteiligung der Pfarrgemeinde hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Samstagnachmittag in einem letzten Gottesdienst die Kirche St. Oliver in Rhüden profaniert. Damit ist dieses Gebäude kein Gottesdienstraum mehr.
Es war kein schöner Anlass, der den Bischof nach Rhüden bei Bockenem führte. Aber Norbert Trelle hatte darauf bestanden, den Profanierungsgottesdienst selbst zu leiten. Er wolle nicht nur in guten Zeiten bei seinen Gemeinden sein, sondern auch in schlechten, so der Bischof. „Es ist ein Kreuz für mich, eine Kirche schließen zu müssen“ bekannte Trelle, aber das Bistum müsse seine Kräfte bündeln, „damit in der Konzentration Neues sichtbar wird.“
In seiner Predigt fand Trelle dann bewegende Worte für die zahlreichen Gottesdienstbesucher in der noch einmal sehr vollen Kirche. Als Volk Gottes seien Christen immer unterwegs, so der Hildesheimer Bischof. Darum gelte es an diesem Tag, Dank zu sagen für 31 Jahre St. Oliver in Rhüden. „Lassen Sie uns Vergangenes mit Würde abschließen und mit Mut etwa Neues beginnen“, bat der Bischof die Besucher.
Ausdrücklich dankte der Bischof dem Pfarrer der Kirche Ryszard Karp und den zahlreichen Ehrenamtlichen, die dem Gemeindeleben ihren Stempel aufgedrückt haben. Zugleich versicherte er ihnen, was in den letzten drei Jahrzehnten an dieser Stelle geleistet worden ist, sei nicht vergeblich: „Wir sind als Gemeinde immer mit jenen verbunden, die vor uns hier gelebt und geglaubt haben und auch mit jenen, die nach uns kommen werden“, so Trelle.
St. Oliver in Rhüden war eine Filialkirche der Gemeinde St. Michael in Seesen-Bilderlahe. Die Kirche wurde 1976 als Beton-Fertigteilkirche mit integriertem Pfarrheim errichtet. Über die weitere Verwendung von Gebäude und Grundstück der ehemaligen Kirche wurde noch nicht entschieden.
Bischof Norbert Trelle hat die Schließung dieser und vier weiterer Kirchen im vergangenen Jahr verfügt. Seit 2003 hat das Bistum Hildesheim zehn seiner Kirchen geschlossen.