Unterwegs mit einem Kreuz aus Bolivien
Bistum Hildesheim lädt zum 4. Kreuzweg der Schöpfung ein
Lange wurde gebangt, aber dann konnten doch Zollhürden genommen werden: „Das Holz aus Bolivien ist da“, berichtet Jürgen Selke-Witzel, Umweltbeauftragter des Bistums.
Genau genommen sind es zwei Balken: einer aus dem Hoch- und einer aus dem Tiefland des Partnerlandes des Bistums. Beide Balken werden ein Kreuz ergeben – und dieses Kreuz wird beim vierten Kreuzweg der Schöpfung von Station zu Station getragen werden.
Gleich die erste Station des Kreuzwegs am Sonntag, 9. März, stellt die Bolivienpartnerschaft in den Mittelpunkt. Getragen wird das Kreuz vom Domhof (Beginn 14 Uhr) zur St.-Martinus-Schule im Stadtteil Himmelsthür. Die katholische Grundschule engagiert sich schon lange in Sachen Partnerschaft: Sie unterstützt ein Patenkind in Bolivien und die Bedingungen, unter denen gerade Kinder in Lateinamerika leben, werden immer wieder im Unterricht und auf Schulfesten thematisiert. Die Predigt zum Abschluss des Kreuzweges wird Generalvikar Dr. Werner Schreer halten.
Die Stationen zwei und drei rücken das unbewältigte Erbe der Atomenergie in den Mittelpunkt: „Die Frage, wie wir mit dem Atommüll umgehen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Generation“, betont Selke-Witzel, der zu den Initiatoren des Kreuzweges gehört.
Am Sonntag, 16. März, wird das Kreuz von den „Gorlebener Kreuzen“ (direkt vor dem Erkundungsbergwerk) zur evangelischen Kirche getragen. Beginn ist um 14 Uhr. Statt einer Predigt wird der evangelische Propst Stephan Wichert von Holtern mit Professor Dr. Georg Milbradt sprechen. Der ehemalige sächsische Ministerpräsident ist für die katholische Kirche Mitglied der Bund-Länder-Kommission, die die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Müll voranbringen soll.
Der Schlusspunkt des Kreuzweges wird am Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel gesetzt – am Sonntag, 23. März, 16.30 Uhr. Das Kreuz wird von der evangelischen Kirche in Wittmar zum Asse-Schacht getragen. Die Predigt hält die Justizministerin Niedersachsens, Antje Niewisch-Lennartz.
Der Kreuzweg wird vom Bistum Hildesheim in Zusammenarbeit mit evangelischen und katholischen Kirchengemeinden veranstaltet. Getragen wird er vom Diözesanrat der Katholiken, der Diözesanstelle Weltkirche und der Hauptabteilung Pastoral im Generalvikariat.