Trelle fuhr in einer Kutsche zum Gottesdienst
Heilige Messe in St. Stephanus zum Gedenken an die Toten der Schlacht von Dinklar
Das erlebt der Hildesheimer Oberhirte auch nicht alle Tage: Mit einer Kutsche wurde Bischof Norbert Trelle am Freitagabend zur Kirche St. Stephanus in Dinklar chauffiert. Im Gedenken an die Schlacht bei Dinklar vor 650 Jahren feierte der Bischof einen Gottesdienst, in dem er daran erinnerte, „bei aller Folklore und Festlichkeit Dienerinnen und Diener des Friedens zu sein, wo immer wir leben“.
In seiner Predigt sagte Trelle, Veranstaltungen des Gedenkens wie diese dienten niemals der Verherrlichung von Gewalt, sie seien keine Jubelorgie für Schlachtgetümmel, auch keine religiös verbrämte. „Wir erinnern uns einer bedeutenden Schlacht mit vielen Opfern. Deshalb tun wir es in diesem Gottesdienst mit dem Gedenken an die Toten von damals“, so der Bischof.
Die Messfeier bildete den Auftakt eines vom Ortsrat und Heimatverein Dinklar organisierten, umfangreichen Jubiläumsprogramms, in dem an diesem Wochenende unter anderem das kriegerische Aufeinandertreffen zwischen Hildesheimern und Braunschweigern nachgestellt wird.
Die Auseinandersetzungen der Hildesheimer Bischöfe mit ihren welfischen Nachbarn gehörten zu den Konstanten der Hildesheimer Bistumsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dabei kam es am 3. September 1367 bei Dinklar zur offenen Schlacht zwischen dem braunschweigischen Herzog Magnus dem Älteren und dem Hildesheimer Bischof Gerhard vom Berge (1365-1398).
Dabei sprach Bischof Gerhard seinen Soldaten durch das Zeigen des Gründungsreliquiars „Unserer Lieben Frau“ Mut zu. Das führte zu einer für unmöglich gehaltenen Wendung der Schlacht zugunsten der Hildesheimer und zur Niederlage der überlegenen Welfenarmee.