St. Petrus verändert sein Gesicht
Aus vier Pfarrgemeinden im Raum Wolfenbüttel entsteht eine neue
Hildesheim/Wolfenbüttel (bph) Aus vier katholischen Pfarrgemeinden im Raum Wolfenbüttel entsteht zum 1. November eine neue. Das hat Bischof Norbert Trelle nach der Anhörung des Priesterrats entschieden.
Im Jahr 2004 wurden bereits die Pfarrgemeinden St. Petrus und St. Ansgar in Wolfenbüttel sowie St. Joseph in Schöppenstedt zu einer neuen Pfarrgemeinde zusammengeführt. Unter dem Namen St. Petrus werden nun in einem zweiten Schritt auch die bisher selbstständigen Pfarrgemeinden St. Bernward in Börßum (500 Katholiken), St. Peter und Paul in Heiningen (270 Katholiken) und Hl. Kreuz in Dorstadt (233 Katholiken) mit der neuen Pfarrgemeinde St. Petrus in Wolfenbüttel (8.436 Katholiken) vereinigt. Pfarrkirche wird die Kirche St. Petrus am Harztorwall 2, Wolfenbüttel. Die neue Pfarrgemeinde umfasst dann 9.439 Katholiken.
Im ganzen Bistum führt Bischof Norbert Trelle zum 1. November 109 bisherige Kirchengemeinden zu 39 neuen Pfarrgemeinden zusammen. Damit verringert sich die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum von 313 auf 243. Bereits zum 1. August 2004 waren 54 Pfarrgemeinden zu 19 zusammengeführt worden, so dass die Zahl der Gemeinden damals von 348 auf 313 sank. Die vorläufigen Planungen sehen im gesamten Bistum weitere Pfarrgemeindezusammenführungen in den Jahren 2008 (etwa drei Dutzend betroffene Gemeinden), 2010 (rund 50 betroffene Gemeinden) 2012 (rund zehn betroffene Gemeinden) und 2014 (etwa knapp 70 betroffene Gemeinden) vor.
Hintergrund dieser Pfarrgemeindezusammenführungen ist die „Kurz- und mittelfristige Strukturplanung für das Bistum Hildesheim ‚Eckpunkte 2020’“, die vom ehemaligen Bischof Dr. Josef Homeyer am 15. Dezember 2003 verabschiedet wurde. Gemäß dieser Entscheidung soll die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim von 348 im Jahre 2003 auf etwa 120 bis zum Jahre 2020 reduziert werden. Nach den bereits erfolgten Schritten und den weiteren Planungen wird dieses Ziel aber – wie oben beschrieben – bereits im Jahre 2014 erreicht.
Mit der Zusammenführung von Pfarrgemeinden zu größeren Räumen der Seelsorge reagiert das Bistum auf den Rückgang an Gläubigen, an Priestern und an finanziellen Mitteln. Gleichzeitig schafft es den strukturellen Rahmen für eine veränderte Art der Seelsorge, die den aktuellen Herausforderungen entspricht. In größeren Gemeinden sind mehr Talente vorhanden, so heißt es in „Eckpunkte 2020“, zudem lässt sich die Gottesdienstgemeinschaft besser erfahren, wo mehr Menschen vorhanden sind. Außerdem sind „viele Menschen heute mobiler und gestalten ihr Leben selbstverständlich in größeren sozialen Räumen“, so wörtlich in „Eckpunkte 2020“.
Größere Pfarrgemeinden bieten nach der Überzeugung von Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, bessere Voraussetzungen bei der „Suche nach den Suchenden“, deren Zahl rapide wächst. In größeren Pfarrgemeinden kann zudem der Verwaltungsaufwand und der Unterhaltungsaufwand für die Immobilien deutlich reduziert werden.
Die vollständige Liste der Pfarrgemeindezusammenführungen finden Sie hier