Spiel und Lebensfreude

Bischof Norbert Trelle eröffnete den 22. Aschermittwoch der Künstler

Hildesheim (bph) Vor zahlreichen Künstlern und Gästen hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Sonntagabend im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim den 22. Aschermittwoch der Künstler mit Werken von Prof. Rainer G. Mordmüller eröffnet.

Trotz des schmuddeligen Wetters und spannender Wahlnachrichten war der Vortragsraum des Museums voll besetzt. „Sie haben die richtige Wahl getroffen“, sagte Trelle denn auch schmunzelnd dem großen Auditorium. Eine Auseinandersetzung mit dem Werk Mordmüllers lohne sich allemal. „Seine Bilder sprühen vor Lebensfreude“, so der Eindruck des Bischofs. Einen spielerischen Umgang mit Bewegung, mit Veränderungen der menschlichen Gestalt habe er bei Mordmüller entdeckt. Besonders angetan zeigte sich der Bischof von der Auseinandersetzung des Künstlers mit einem Tagebuchroman von Rainer Maria Rilke. Meisterhaft sei es Mordmüller gelungen, „die Angst, das Grundgefühl des 20. Jahrhunderts“ durch seine Graphiken einzufangen.

Leider habe die Kirche heute nicht mehr die Mittel, in großem Stil als Kunstmäzen aufzutreten, bedauerte Norbert Trelle. Um so wichtiger ist es dem Bischof, die Auseinandersetzung mit der Kunst und auch der Künstler untereinander zu fördern. Der „Aschermittwoch der Künstler“, der im 22. Jahr stattfindet, sei dazu eine gute Gelegenheit, betonte Trelle und bedankte sich bei allen Mitwirkenden, insbesondere bei der Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums Dr. Katja Lembke, die die Ausstellung in ihrem Hause beherbergt.

Auch Lembke sieht in der Ausstellung eine Chance, den Dialog zu fördern im Wechselspiel alter Werke mit neuer Kunst. Da Mordmüller sich in seinem Schaffen häufig mit der Kunst früherer Jahrhunderte auseinander setze, passe er hervorragend in ein Museum mit alten Schätzen. „Vielen Dank, dass wir Ihr Werk mit unseren Traditionen verbinden dürfen“, sagte die Direktorin an die Adresse des Künstlers.

Rainer Gottlieb Mordmüller wurde 1941 in Braunschweig geboren und studierte 1961 bis 1965 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin Malerei und Druckgraphik. Von 1968 bis 1979 arbeitete er als Kunstpädagoge in Bremen und wurde 1980 an die Universität Osnabrück berufen. Seit 1985 arbeitet der gebürtige Braunschweiger künstlerisch in Bremen, Paris und Venedig. Mordmüller wurde unter anderem 1968 beim Europapreis für Malerei mit der Bronzemedaille geehrt. Werke des Künstlers sind in zahlreichen Museen und Sammlungen zu sehen.

Zur Ausstellung gibt es fünf Führungen, an denen unter anderem der Künstler selbst seine Werke vorstellen wird. Die Termine: 10. Februar (Prof. Rainer G. Mordmüller), 17. Februar (Prof. Gerd Winner), 24. Februar (Pfarrer Ulrich Schmalstieg), 2. März (Prof. Rainer G. Mordmüller) und 9. März (Prof. Klaus Sliwka). Die Führungen beginnen um 16 Uhr.

Information:
Aschermittwoch der Künstler 2008: Reiner G. Mordmüller „Innen – Außen“,
Roemer- und Pelizaeus-Museum, Am Steine 1-2, 31134 Hildesheim,
28. Januar bis 25. März 2008, täglich 10 bis 18 Uhr,
Führungen am 10., 17. und 24. Februar sowie 2. und 9. März, jeweils 16 Uhr