Soziale Fragen im Blick

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim legt Arbeitsschwerpunkte fest

Hildesheim/Marienrode (bph) Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim will in den kommenden Jahren verschiedene soziale Themen in den Blick nehmen und besonderen Wert auf den Religionsunterricht an staatlichen Schulen legen. Außerdem wird er sich verschlanken. Das beschlossen die Mitglieder bei ihrer Herbstvollversammlung am Samstag im Kloster Marienrode.

Nachdem im vergangenen Jahr die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände im Bistum Hildesheim neu gewählt worden waren, hatte sich der Diözesanrat mit seinen neuen Mitgliedern aus den Pfarrgemeinderäten im Juni konstituiert. Die Mitglieder nutzten die Sommerpause, um sich in verschiedenen „Sondierungsgruppen“ Gedanken über die künftigen Schwerpunkte ihrer Arbeit zu machen. Diese Vorschläge wurden am Samstag von der Vollversammlung alle mit großer, teils einstimmiger Mehrheit angenommen.

Eine große Sorge der Mitglieder gilt zum Beispiel dem Religionsunterricht an staatlichen Schulen des Bistums. Es falle noch immer zu viel aus, bedauerten einige Redner. Wichtig sei, die Eltern der Schüler für den Religionsunterricht zu gewinnen. Ein Ausschuss wird in der neuen Amtsperiode ein Konzept ausarbeiten, wie man dem Religionsunterricht wieder zu mehr Bedeutung verhelfen kann.

Kinder und Jugendliche sind auch außerhalb der Schule im Blick des Diözesanrats: Mit Hilfe einer Projektgruppe werden im kommenden Jahr Vorschläge erarbeitet, wie diese Altersgruppe in den jeweiligen Gemeinden unterstützt werden könnte. Mehrheitlich angenommen wurde nach längerer Diskussion auch der Vorschlag, sich über „Lotsen“ Gedanken zu machen, die Alleinstehende, Senioren und Kranke begleiten könnten. Dies soll aber nur in enger Abstimmung mit der „Caritas“ geschehen und die Lotsen fachlich nicht überfordern.

In den Gemeinden des Bistums setzt sich der Diözesanrat für das Energiesparen ein. In Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Fachleuten wird ein „Leitfaden Energie“ entstehen und als Pilotprojekt in drei Gemeinden getestet. Die Bemühungen der Bischöflichen Verwaltung, ein Energiekataster für die rund 3.000 Gebäude des Bistums zu erstellen, will der Diözesanrat ebenfalls nachdrücklich unterstützen.

Dies alles geht nicht ohne Ehrenamtliche und Freiwillige. Daher hat das Bistum vor einigen Jahren eine Broschüre zum Ehrenamt erstellt. Dessen Vorschläge müssen in den einzelnen Gemeinden praktisch umgesetzt werden. Ein Sachausschuss des Diözesanrats will dazu konkrete Vorschläge machen.

Auch die Arbeit des Diözesanrats selbst wäre ohne Ehrenamtliche nicht zu leisten. Margareta Meyer und Isolde Lustig engagieren sich seit 25 Jahren in diesem Gremium und wurden dafür von der Vorsitzenden Gabriele Recker mit Blumen belohnt.

Der neue Diözesanrat hat weniger Mitglieder als der alte, da einige Dekanate zusammen gelegt wurden und daher weniger Delegierte zu entsenden waren. Vor diesem Hintergrund haben sich die Mitglieder mehrheitlich dafür ausgesprochen, den „Hauptausschuss“ als Bindeglied zwischen Vorstand und Mitgliedern abzuschaffen. Dafür soll der Vorstand um zwei weitere Mitglieder verstärkt werden.

Der Diözesanrat der Katholiken ist die oberste Vertretung der Katholiken im Bistum Hildesheim und vertritt diese auch in der Öffentlichkeit. Er berät den Bischof und nimmt zu Fragen des öffentlichen Lebens Stellung. Außerdem führt er gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen der Katholiken im Bistum durch. Der Diözesanrat setzt sich zusammen aus Vertretern der Dekanate, kirchlicher Verbände und Berufsgruppen sowie der Orden im Bistum. Der Bischof kann zudem Personen in den Diözesanrat berufen und ernennt einen Bischöflichen Beauftragten. Zur Zeit besteht der Diözesanrat aus 57 Personen. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.

Weitere Informationen:
www.dioezesanrat-hildesheim.de