Skulpturen für den Frieden
Aschermittwoch der Künstler vom 11. Februar bis 28. März im Dommuseum
Zum Aschermittwoch lädt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle zur Kunstausstellung ins Dommuseum. Nach einer vor 80 Jahren von Otto Freundlich entwickelten Idee hat der Künstler Leo Kornbrust die „Straße des Friedens“ als einen Skulpturenweg quer durch Europa initiiert. Im Dommuseum wird der in Salzgitter unter der Leitung von Gerd Winner realisierte Teilabschnitt dieser „Straße des Friedens“ präsentiert.
Von den Skulpturen sind großformatige Modelle sowie Fotoansichten der Werke in Salzgitter ausgestellt. Werke international renommierter Künstler wie Ulrich Rückriem, Gerd Winner und Hiromi Akiyama sind in der Ausstellung vertreten.
Der Künstler Otto Freundlich hat im Jahr 1936 die Vision erarbeitet, Skulpturentürme zu errichten, die wie prähistorische Hinkelsteine „in den weiten Ebenen einen Akzent setzen“. Freundlich wurde 1943 als Jude im KZ Majdanek ermordet.
Seine Witwe Jeanne entwickelte nach dem Ende des Krieges seine Idee weiter zu einer Straße, welche die Städte Paris und Moskau verbinden sollte. Diese Route sollte den Namen „voie de la solidarité humaine en souvenir de la Libération“ tragen. Eine zweite Straße plante sie von Nord nach Süd, welche den Künstlern Vincent van Gogh und Paul Cézanne gewidmet werden sollte.
Die Idee Freundlichs wurde für die West-Ost-Verbindung in den 1970er Jahren vom Bildhauer Leo Kornbrust wieder aufgenommen und ein Skulpturenweg als internationales Projekt in den Zeiten des Kalten Krieges neu initiiert. Er veranlasste, einen ersten Teilabschnitt in St. Wendel im Saarland zu realisieren, wo zahlreiche Skulpturen internationaler Künstler aufgestellt wurden. Das Projekt versteht sich seither auch als eine Hommage an Otto Freundlich.
Im Bistum Hildesheim hat sich der Künstler Gerd Winner für dieses Vorhaben engagiert und seit 1999 in Salzgitter eine Reihe von Plastiken errichten lassen. Insgesamt zehn großformatige Skulpturen aus Stahl wurden in den vergangenen Jahren dort unter Bezugnahme auf die Landschaft des Harzvorlandes errichtet.
Sowohl abstrakte, als auch metaphorische oder figürliche Werke internationaler Künstler sind entstanden. Wie bereits von Otto Freundlich geplant, illustrieren die einzelnen Werke nicht den Frieden, sondern fungieren vielmehr als Wegmarken in der Landschaft. Die aus Stahl gefertigten Skulpturen interagieren mit den sanften Hügeln und weiten Tälern, sie kontrastieren zum Grün der Bäume und sie reflektieren das Licht der Jahreszeiten.
Der Aschermittwoch der Künstler geht auf eine Initiative des verstorbenen Hildesheimer Bischofs Dr. Josef Homeyer zurück. Die Veranstaltungsreihe gibt es seit 1986. Kuratoren sind Dr. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseums, Professor Gerd Winner von der Akademie der Künste in München und Dr. des. Felix Prinz vom Dommuseum.
Rahmenprogramm zur Ausstellung:
Filmabend in der Dombibliothek
Dienstag, 8. März 2016, 19 Uhr
„das geht nur langsam“
Ein Film von Gabi Heleen Bollinger über die „Straße des Friedens“ (110 Minuten); mit einer Einführung von Gabi Heleen Bollinger und anschließendem Gespräch
Öffentliche Führungen
Mit Gerd Winner / Pastor Ulrich Schmalstieg Sonntag, 21. Februar 2016, 15.30 Uhr Sonntag, 28. Februar 2016, 15.30 Uhr Sonntag, 6. März 2016, 15.30 Uhr Sonntag, 13. März 2016, 15.30 Uhr
Aktionstag
Dienstag, 1. März 2016
Freier Eintritt ins Dommuseum und in die Ausstellung Öffentliche Führung um 16.00 Uhr mit Dr. Felix Prinz
Aschermittwoch der Künstler - Skulpturen für den Frieden
11. Februar bis 28. März 2016
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Karfreitag und Ostermontag geöffnet
Eintritt Dommuseum inkl. Sonderausstellung
Erwachsene: 6 Euro pro Person
Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt
Gruppen ab 10 Personen, Studenten, Inhaber von Schwerbehinderten- oder Sozialausweis: 4 Euro pro Person