Singen und beten am „Strand“ von Kevelaer
Erste Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt war ein großer Erfolg
Hildesheim/Kevelaer (bph) 170 Ministranten des Bistums Hildesheim sind am Sonntag mit zahlreichen Eindrücken von der ersten gemeinsamen Wallfahrt nordwestdeutscher Ministranten aus Kevelaer zurück gekehrt. 10.000 Ministrantinnen und Ministranten aus den Bistümern Hildesheim, Hamburg, Osnabrück, Münster, Aachen, Paderborn, Essen und Köln trafen sich dort vom 28. bis 30. August – weit mehr als die 4.000 erwarteten.
Untergebracht waren die Ministranten des Bistums mit rund 280 Gleichaltrigen aus anderen Bistümern in einer Zeltstadt in Kervenheim, etwa sieben Kilometer außerhalb von Kevelaer entfernt. 30 Zelte wurden errichtet. Technisches Hilfswerk, Malteser und Feuerwehr waren im Einsatz, um die Jungen und Mädchen ein Wochenende lang mit allem zu versorgen, was nötig ist. Die Unterbringung war einfach aber ausreichend. „Für die meisten war es das erste Mal und damit auch eine echte Herausforderung“, berichtet Hendrik Becker, Ministrantenreferent im Bistum Hildesheim.
Am Samstag machten sich die jungen Pilger gemeinsam auf den Weg nach Kevelaer, wo sie dann auf die anderen Ministranten trafen, die aus ihren jeweiligen Orten aufgebrochen waren. Gebete für Menschen in Not hatten die Jungen und Mädchen auf Zettelchen geschrieben und ins Gepäck gesteckt. Vorbei an Feldern mit reifem Mais ging es zu Fuß zum Wallfahrtsort, mit einem Gebet oder Lied auf den Lippen. In Kevelaer erwarteten die Teilnehmer dann zahlreiche Workshops und Gesprächsangebote rund um den Glauben, aber auch Spaß- und Spielangebote und nicht zuletzt ein gemeinsamer Gottesdienst mit dem Kölner Kardinal Joachim Meisner.
Die Stadt Kevelaer freute sich über die jungen Pilger und machte deswegen viel möglich: Kirchen konnten frei nach Belieben von den Bistümern gestaltet werden, viele Plätze und öffentliche Gebäude wurden belegt, zwei Großbühnen aufgebaut. Eine große Attraktion war der Mini-Strand: Die Stadt Kevelaer schüttete im Stadtzentrum viele Kubikmeter Sand auf, um eine Ruhezone zu schaffen. Außerdem konnten die Kleineren dort nach vergrabenen Schätzen suchen. Auch im Zeltlager selbst feierten die Ministranten einen Gottesdienst mit dem Hamburger Weihbischof Norbert Werbs und Diözesanministrantenseelsorger Pfarrer Stefan Lampe.
Kevelaer, das zum Bistum Münster gehört, ist ein wichtiger katholischer Marienwallfahrtsort. 1641, mitten im 30-jährigen Krieg, wollen ein Kaufmann und seine Frau dort von Gott den Auftrag erhalten haben, eine Kapelle zu bauen, in der ein Gnadenbild der Muttergottes Platz fand.