Schweren Herzens
Die Kapelle St. Magdalenen in Sehnde-Evern wird geschlossen
Hildesheim/Sehne (bph) Die Kapelle St. Magdalenen in Sehnde-Evern wird profaniert und verliert damit ihre Funktion als Ort für Gottesdienste. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Generalvikar Dr. Werner Schreer wird den Profanierungsgottesdienst am Sonntag, 12. September, um 10.30 Uhr leiten.
Die Kapelle St. Magdalenen in Sehnde-Evern ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde „St. Marien“ in Sehnde. Sie wurde zu Ostern 1955 geweiht. Bischof Norbert Trelle hat diese Kirche im September 2009 bei der „Einstufung der Pfarrkirchen und Filialkirchen im Bistum Hildesheim“ nach Anhörung des Priesterrates zur Schließung vorgesehen. Hintergrund ist, dass aus den drei bisherigen Pfarrgemeinden St. Bernward in Lehrte, St. Maria in Sehnde und St. Josef in Sehnde-Bolzum im Jahr 2014 eine neue Pfarrgemeinde entstehen wird. Nach dem aktuellen Stellenplan steht für diese große Pfarrgemeinde dann nur noch ein Priester zur Verfügung, der fünf Kirchen zu betreuen hätte.
Ein weiterer Aspekt, wenn auch weniger wichtig, ist der bauliche Zustand des Gebäudes. Die Finanzmittel des Bistums für Bauten und Reparaturen reichen bei weitem nicht aus, um den Wert aller Immobilien zu erhalten und neue Investitionen damit zu finanzieren. Die Kapelle St. Magdalenen in Evern präsentiert sich in einem mittleren Bauzustand. Der Instandhaltungsrückstau beträgt allerdings 42.000 Euro.
Der Weg, den die Everner Gläubigen zum Gottesdienst in Sehnde zurückzulegen haben, wenn die Magdalenen-Kapelle nicht mehr besteht, erscheint zumutbar. Er beträgt weniger als fünf Kilometer und ist nicht vergleichbar mit den langen Wegen, die von den Gläubigen in den ausgedehnten ländlichen Diasporagebieten des Bistums zu bewältigen sind.
Schweren Herzens hat deshalb der Dekanatspastoralrat des Regionaldekanates Hannover dem Vorschlag der Verwaltungsvorlage zugestimmt, die Kapelle St. Magdalenen in Evern zu schließen. Auch der Priesterrat des Bistums riet Bischof Norbert Trelle zur Schließung.
Die Kapelle St. Magdalenen ist Eigentum des Bischöflichen Stuhls. Sie soll nach der Profanierung abgerissen und das Grundstück als Bauplatz verkauft werden. Ein Tabernakel von Hanns Joachim Klug aus Hannover wird in der Pfarrkirche Heilige Engel in Peine Verwendung finden.