Schwarze Null
Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim beschließt ausgeglichenen Haushalt 2006
Hildesheim (bph) Einen ausgeglichenen Haushalt plant das Bistum Hildesheim im kommenden Jahr. Der Diözesankirchensteuerrat beschloss am Samstag in Hildesheim einen Bistumshaushalt 2006 in Höhe von 118,57 Millionen Euro, der einen leichten Überschuss von 134.000 Euro aufweisen soll.
Damit fällt das Haushaltsvolumen im Jahr 2006 um 4,74 Millionen Euro geringer aus als der Entwurf des diesjährigen Haushaltsplans (123,31 Millionen Euro). Den größten Anteil haben die Sachkosten mit 62,53 Millionen Euro. Das sind 2,21 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Noch stärker gesenkt werden die Personalkosten, um 2,53 Millionen Euro auf 56,04 Millionen Euro. Lohn dieser Sparmaßnahmen soll am Jahresende 2006 ein leichter Überschuss von 134.000 Euro sein. Der Haushalt von 2005 war noch mit einem Defizit von 4,83 Millionen Euro geplant worden.
Möglich wurde dieser Erfolg unter anderem durch das Entgegenkommen der angestellten Mitarbeiter, Beamten und Geistlichen im Bistum, die auch weiterhin auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten werden. Dadurch konnte die Zahl der wegfallenden Stellen von 135 auf etwa 80 gekürzt werden.
Zugleich erwartet Helmut Müller, Finanzdirektor im Bistum Hildesheim, dass die Einnahmen durch Kirchensteuern im Jahre 2006 auf dem tatsächlichen Niveau der Einnahmen von 2005 bleiben, vorausgesetzt, die Arbeitslosigkeit verringert sich leicht und es ergeben sich moderate Lohnzuwächse. Gemäß Haushaltsplan könnte Müller Ende 2006 die allgemeine Rücklage des Bistums dann wieder leicht aufstocken. Diese Rücklage beträgt zur Zeit rund 7,48 Millionen Euro und soll Ende 2006 bei 7,62 Millionen Euro liegen.
Das Bistum ist nach Ansicht von Finanzdirektor Müller auf dem richtigen Weg, um seine finanzielle Situation zu verbessern: „Die Ausgaben werden erfolgreich und konsequent reduziert“, versprach Müller. Dennoch sieht der Finanzdirektor keinen Anlass zur Freude: „Risikoabsicherung und Vermögenslage des Bistums sind nach wie vor unzureichend,“ bedauert der Finanzexperte. „Wir haben bei weitem nicht das zurückgelegt, was wir bräuchten.“
Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums (als Vorsitzendem), Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.