Sanieren mit einer Pferdestärke
Hildesheimer Elisabethkirche trägt das Werbebanner einer Versicherung
Hildesheim (bph) Die Hildesheimer Pfarrgemeinde St. Elisabeth setzt bei der Sanierung ihrer Kirche auf ein Pferd: Seit Dienstagmittag hängt ein großes Werbebanner am Kirchturm des Gebäudes. Es zeigt das Niedersachsenpferd, mit dem eine große Versicherung für sich wirbt. Mit den Werbeeinnahmen bestreitet die Pfarrgemeinde einen Teil ihrer Ausgaben.
Auf 12 mal 17 Metern Fläche springt das Pferd dem Betrachter ins Auge und nimmt damit einen großen Teil der Westfassade der eingerüsteten Kirche ein. Ein Spezialstoff aus Netzvinyl sorgt dafür, dass das Werbebanner – ein so genanntes „Blow Up“ – vom Wind nicht verweht wird und dennoch leicht bleibt. Bei einem Gewicht von 300 Gramm pro Quadratmeter Stoff wiegt der gesamte Stoff mit seiner Grundfläche von 204 Quadratmetern gerade einmal knapp 62 Kilogramm.
Das Werbebanner werde zunächst acht Wochen am Turm der Hildesheimer Kirche hängen, erklärt Reimund Wolf vom Fundraisingbüro des Bistums Hildesheim. Die Pfarrgemeinde habe jedoch die Option, das Banner weitere vier Wochen zu buchen. Nach Angaben von Wolf, der Pfarrgemeinde und Versicherung zueinander brachte, bringt die ungewöhnliche Werbung einen niedrigen fünfstelligen Betrag ein, der in die Sanierung des Gebäudes fließen soll.
Mit dieser Art von Kirchturmwerbung hat das Fundraisingbüro des Bistums schon Erfahrung. Zuvor haben die Fundraiser in Braunschweig und in Wunstorf bei Hannover die Not zur Tugend gemacht und eingerüstete Kirchtürme zu Werbezwecken vermietet. Wolf stellt dabei klar, dass man nicht um jeden Preis werben werde: „Wir akzeptieren keine Unternehmen oder Inhalte, die der christlichen Wertevorstellung widersprechen“.
Der Hildesheimer Pfarrgemeinde St. Elisabeth tun die Werbeeinnahmen jedenfalls gut. Sie tragen zumindest einen Teil der Sanierungskosten, die auf etwa 200.000 Euro geschätzt werden. Planung und Bauleitung liegen in den Händen des bistumseigenen Planungsbüros „Bernward GmbH“. Seit September 2008 lassen die Architekten Schäden am Natursteinmauerwerk ausbessern und das Dach neu decken. Die Arbeiten sollen im Frühsommer abgeschlossen sein.