Rund 7.200 Jungen und Mädchen am Altar

Von Oktober bis Dezember 2008 haben die katholischen Bistümer Deutschlands wieder ihre Ministranten gezählt. Die vorherige Zählung im Jahre 2004 war zugleich die erste, an der auch das Bistum Hildesheim teilnahm. Damals wurden 339 Pfarrgemeinden des Bistums angeschrieben. Aus dem Rücklauf von 85 Prozent im Jahre 2004 errechneten die Verantwortlichen in der Ministrantenarbeit des Bistums eine Gesamtzahl von damals etwa 6.700 Jungen und Mädchen, die regelmäßig am Altar dienten. Bis zur ersten Zählung im Jahre 2004 war das Bistum intern von rund 4.000 Ministrantinnen und Ministranten ausgegangen.

Im vergangenen Jahr nun wurden 221 Pfarrgemeinden des Bistums angeschrieben, die nach den Pfarrgemeindefusionen der vergangenen Jahre noch übrig geblieben sind. Die Rücklaufquote hat sich mit 78 Prozent gegenüber 2004 leicht verschlechtert. „Dies hängt vielleicht mit den Fusionen zusammen, die die Zählung erschwert haben könnten“, vermutet Hendrik Becker, Referent für Ministranten im Fachbereich Jugendpastoral des Bistums. Dennoch zeigt der relativ hohe Rücklauf seiner Meinung nach, „dass die Ministranten immer noch fest im Bewusstsein der Gemeinden verankert sind.“

Mit 54 Prozent (55 Prozent in 2004) gibt es zur Zeit etwas mehr Mädchen am Altar als Jungen. In absoluten Zahlen: Rund 3.900 Mädchen dienen regelmäßig im Gottesdienst, aber nur etwa 3.300 Jungs. 90 Prozent der Pfarrgemeinden haben mindestens einen Gruppenleiter für die Ministrantenarbeit. Hochgerechnet ergibt das etwa 760 Gruppenleiter im ganzen Bistum, rund 40 weniger als vor fünf Jahren. Damit kommt im Schnitt ein Betreuer auf 9,5 Ministranten (8,5). In jeder zweiten Gemeinde treffen sich die Ministranten regelmäßig.

Zum ersten Mal hat das Bistum die Zahl der Ministranten zur Zahl der Katholiken im jeweiligen Dekanat in Beziehung gesetzt. Am besten „versorgt“ ist demnach das katholische Eichsfeld. 3,26 Prozent aller Katholiken sind dort Ministranten. Es folgen die Dekanate Hildesheim (1,44 Prozent), Bremerhaven (1,28 Prozent), Nörten-Osterode und Alfeld-Detfurth mit jeweils 1,20 Prozent und Bückeburg mit 1,06 Prozent. Relativ viele Ministranten gibt es wahrscheinlich auch im Dekanat Borsum-Dinklar. Dort lag der Rücklauf der Fragebogen aber nur bei 50 Prozent, so dass deren Zahlen wenig aussagekräftig waren.

Ministranten, auch Messdiener genannt, sind Kinder und Jugendliche, die dem Priester bei der heiligen Messe zur Hand gehen. Sie tragen unter anderem die Leuchter und bringen Opfergaben zum Altar. Ein wichtiger Aspekt der Ministrantenarbeit sind zudem gemeinsame Freizeitaktivitäten. Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich auch Mädchen beim Ministrantendienst durchgesetzt und sind heute vom Dienst am Altar nicht mehr wegzudenken.