Rückkehr der Religion
Niedersächsische Bischöfe und Landesregierung trafen sich im Clemenshaus
Hannover (bph) Religionsgemeinschaften sind wichtig für eine Gesellschaft, darum muss auch der Religionsunterricht gefördert werden. Darüber sind sich die katholischen Bischöfe Niedersachsens und die niedersächsische Landesregierung einig. Ihr gemeinsames Treffen am Dienstag im Clemenshaus Hannover stand unter dem Thema „Rückkehr der Religion“. Osnabrücks Bischof Dr. Franz-Josef Bode und Ministerpräsident Christian Wulff stellten dabei die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und der Landesregierung heraus.
Religion ist wieder Thema, nicht nur in den Medien und in der Kunst. Diese „Rückkehr der Religion“ sei aber nicht zu verwechseln mit einer Rückkehr der Kirchlichkeit, sagte Bode in seinem Eingangsstatement zum gemeinsamen Treffen der katholischen Bischöfe Niedersachsens mit der Landesregierung. Die neue Religiosität sei individualistischer und sprunghafter als früher. Dennoch ist sie eine Chance für die Gesellschaft. Menschen, die glauben, sind nach Bodes Überzeugung zu mehr Engagement, Solidarität und Verzicht bereit als man gemeinhin glaube. Zugleich warnte der Osnabrücker Bischof davor, Religion gesellschaftlich zu verzwecken. „Das wäre ein Missbrauch“, stellte der Bischof klar.
Auch Bernd Busemann, Kultusminister des Landes Niedersachsen, sieht die wichtige Rolle der Religionsgemeinschaften in Niedersachsen. Deshalb setze sich sein Ministerium sehr für eine gute Versorgung mit Religionsunterricht ein. Ausdrücklich bedankte sich Busemann bei den Bischöfen für deren Unterstützung bei der Einführung des Religionsunterrichts für Kinder muslimischen Glaubens und ermutigte die Oberhirten der niedersächsischen Diözesen zugleich, mehr niederschwellige Angebote für die Menschen im Lande anzubieten.
Die Unterrichtsversorgung in katholischer Religion hat sich leicht verbessert und seit einiger Zeit bekommen die Bistümer aussagekräftige Statistiken darüber, lobte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle. Dennoch sei auch diese Versorgung noch ausbaufähig.
Kurz angerissen wurden beim gemeinsamen Treffen die Hochschule Vechta, sowie der Katholikentag 2008 in Osnabrück und das 1.200 Jubiläum des Bistums Hildesheim in 2015. Bischöfe wie auch Landesregierung sind sich einig, dass die Hochschule in Vechta nach schwierigen Jahren auf einem guten Weg in die Zukunft ist. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff versprach, den Katholikentag in Osnabrück und das Hildesheimer Bistumsjubiläum nach Kräften zu fördern. Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann lobte schließlich die gute Zusammenarbeit von staatlichen und kirchlichen Stellen bei der Gefangenenseelsorge. Gerade beim Neubau der Justizvollzugsanstalt in Rosdorf bei Göttingen habe sich dies wieder bewährt.
Die niedersächsische Landesregierung und die katholischen Bischöfe Niedersachsens treffen sich einmal jährlich zu einem intensiven Gedankenaustausch, abwechselnd bei der Landesregierung und im katholischen Clemenshaus. Bei dem diesjährigen Treffen war neben Ministerpräsident Christian Wulff das gesamte Landeskabinett vertreten. Auf katholischer Seite nahmen die Bischöfe von Hildesheim und Osnabrück, Norbert Trelle und Dr. Franz-Josef Bode, sowie Weihbischof Heinrich Timmerevers für das Bischöfliche Offizialat Vechta an dem Treffen teil. Koordiniert wurde die Begegnung vom Katholischen Büro Niedersachsen unter der Leitung von Prälat Prof. Dr. Felix Bernard.