Positive Bilanz
Spendenaufruf des Bischofs für die Domsanierung wurde ein Erfolg
Hildesheim (bph) 302.000 katholische Haushalte im Bistum Hildesheim erhielten im November 2011 Post von Bischof Norbert Trelle mit der Bitte um eine Spende für die Domsanierung. Bislang haben darauf rund 7.000 Katholikinnen und Katholiken geantwortet und über 290.000 Euro gespendet.
„Setzen Sie ein Zeichen für den Dom“ bat Trelle damals in seinem Brief und verwies auf das 1200 Jahre alte Glaubenszeugnis des Gotteshauses. Als zentrale Bischofskirche und Weltkulturerbe habe der Dom große Bedeutung für das ganze Bistum und darüber hinaus. Die Sanierung des Doms solle seinen Erhalt sichern und ihm neue Strahlkraft verleihen. Organisiert wurde dieser Spendenaufruf damals vom Fundraisingbüro des Bistums Hildesheim. Zum ersten Mal hat das Bistum dafür die Ergebnisse der „Sinus-Milieu-Studie“ genutzt, um die potentiellen Spender gezielter ansprechen zu können.
Zahlreiche der Angeschriebenen haben sich von Trelles Brief ansprechen lassen. Eine Analyse zeigt, dass die meisten Spenderinnen und Spender über 50 Jahre alt sind und den Kernmilieus der Katholiken entstammen. Überrascht hat die hohe Spendenbereitschaft aus den Milieus der modern und experimentell orientierten Menschen, die eher kirchenfern eingestellt sind. Erstaunt und erfreut ist das Bistum auch darüber, dass viele Spenden aus den weit entfernten Regionen des Bistums kamen.
300 der Adressaten haben sich persönlich zurück gemeldet, darunter gab es lediglich 100 kritische Anmerkungen. Dies ist nach Auskunft der Fundraising-Experten ein äußerst niedriger Wert. Bei einem Spendenaufruf dieser Größenordnung hatte man mehr Kritik erwartet. Alle Rückmeldungen wurden im Rahmen eines differenzierten Beschwerdemanagements unmittelbar und individuell beantwortet, zum Teil auch von Bischof Trelle selbst. Insgesamt zieht das Bistum damit eine ausgesprochen positive Bilanz dieses Spendenaufrufs.
Der Hildesheimer Dom ist seit Januar 2010 geschlossen und wird bis zum 1.200 Geburtstag von Bistum und Stadt Hildesheim im Jahre 2015 grundlegend saniert. Bislang wurden unter anderem Einbauten aus den 50er Jahren abgebrochen, um das romanische Raumgefüge wiederherzustellen, und eine Bischofsgruft gegraben. Außerdem baut das Bistum in der angrenzenden Antoniuskirche ein neues Dom-Museum, das den reichen Domschatz zeigen wird, der neben dem Dom und der evangelischen Michaeliskirche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.