Per Mausklick ins Oratorium

Virtuelles Kloster öffnet seine Pforten im Internet

Hildesheim/Funcity (bph) Nun hat das Internet auch ein Kloster! Auf der Internet-Plattform „Funcity“ haben sich elf Ordensleute aus ganz Deutschland zusammen getan und ein virtuelles Kloster gegründet. Es ist quasi angebaut an die Kirche „St. Bonifatius“, die unter www.kirche.funcity.de“ schon seit mehr als zehn Jahren fester Bestandteil der Internet-Community ist.

Wer sich auf die Suche nach dem noch namenlosen Kloster begibt, tritt per Mausklick durch eine Klosterpforte ein, die in die Wand der Internet-Kirche St. Bonifatius gebrochen wurde. Hinter der Pforte öffnet sich ein breiter Klostergang, der den Weg zum Betsaal, dem Oratorium weist. Selbstverständlich gibt es in der „Klosterneugründung“ auch eine Bibliothek zu bestaunen – und die Entspannung darf nicht fehlen, auf Kirchenlatein „Rekreation“ genannt. Hinter allen Links verbergen sich interessante und nachdenkliche Angebote. So findet der Nutzer im Oratorium neben täglich wechselnden Gebeten auch Bibeltexte und Lieder aus Taizé. Wer ein Anliegen hat, kann in dieser Angelegenheit eine Fürbittkerze entzünden. Die Bibliothek liefert Informationen über verschiedene Ordensgründer und ein Klosterkochbuch. Wer sich nach diesen spirituellen Impulsen nach ein wenig Entspannung sehnt, dem bieten sich in der Rekreation unter anderem ein virtuelles Gedächtnisspiel und verschiedene Quizspiele.

Wie in jedem Kloster dieser Welt gibt es natürlich auch einen Klausurbereich, zu dem die Surfer keinen Zutritt haben. Dahinter befinden sich die virtuellen Zellen der elf Ordensschwestern und Ordensbrüder, die sich zu diesem besonderen Angebot zusammen gefunden haben. Vertreten sind zum Beispiel eine Maria-Ward-Schwester und eine Vinzentinerin, beide aus dem Bistum Hildesheim. Bislang einziger Mann in der Runde der Ordenschwestern ist ein Franziskaner aus Hamburg. Alle stellen sich mit Bild vor und sind per E-Mail zu erreichen.

„Mit diesem Kloster bauen wir unser seelsorgliches Angebot im Internet aus“, erklärt Norbert Lübke, leitender Referent im Fachbereich Jugendpastoral des Bistums Hildesheim, der dieses Projekt mit aus der Taufe gehoben hat. Dabei kommt es ihm nach eigenen Worten vor allem darauf an, den Surfern die Spiritualität von Ordensmenschen zu erschließen und sie dazu einzuladen, sich selbst auf einen inneren Weg zu machen. „Möge das Kloster da sein für die Menschen und ihnen schauen helfen, welche Wirklichkeit sich hinter dem Alltag entdecken lässt“, hofft Lübke. In Zukunft soll das Angebot des Online-Klosters noch ausgebaut werden.

Das Funcity-Kloster im Internet