"Notsegnung" vor Sternsingertreffen
Dankgottesdienst mit Bischof Norbert Trelle beendete die Aktion Dreikönigssingen 2010
Hildesheim (bph) Zum ersten Mal diente die Hildesheimer Basilika St. Godehard nach der Schließung des Doms am Samstag als Bischofskirche und sogleich eilten Königinnen und Könige aus dem ganzen Bistum in die Bischofsstadt. Mit 1.000 Sternsingern feierte Bischof Norbert Trelle den traditionellen Sternsingerdankgottesdienst in der Basilika – nachdem er zuvor eine „Notsegnung“ vollzogen hatte.
Was einem Bischof auf dem Weg vom Bischofshaus zu seiner neuen Bischofskirche so alles passieren kann: „Können Sie unser Haus notsegnen?“ sprach ihn Christina Ringe-Rathgen vor dem Gottesdienst im knöcheltiefen Schnee der Straße „Hinterer Brühl“ an. Mit ihre Familie war sie im Urlaub gewesen, als die Sternsinger der Innenstadtgemeinde Heilig Kreuz von Tür zu Tür zogen, um ihren Segensgruß „20+C+M+B+10 – Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“ zu überbringen. Schön, dass zufällig eine Sternsingergruppe aus Wolfsburg mit Diözesanjugendseelsorger Martin Wilk vorbei zog. Kurz entschlossen kamen die jungen Sternsinger noch einmal zum Einsatz, sangen am Hauseingang ihre Lieder und schrieben dann mit bischöflicher Hilfe den Segen an die Tür.
„So wie gerade eben die Wolfsburger Sternsinger, so habt Ihr alle den Menschen eine große Freude gemacht“, griff Pfarrer Martin Wilk diesen netten Vorfall dann im Gottesdienst auf und Bischof Trelle lobte das Durchhaltevermögen der kleinen Königinnen und Könige, die sich in diesem Jahr bei großer Kälte durch den Schnee quälen mussten. „Seid wie die Schneeflocken“, rief er den verkleideten Jungen und Mädchen zu, „seid Kristalle der Freude, von denen Glanz ausgeht und die Segen, Frieden, Nächstenliebe und Gerechtigkeit in die Häuser bringen!“
Musikalisch gestaltet wurde der bunte und lebhafte Gottesdienst von der Musikgruppe „Deka-Band“ aus Braunschweig. Als kleines Dankeschön für ihren Dienst spendierte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Veranstalter der Sternsingeraktion den Jungen und Mädchen samt Begleitern ein kleines Fernrohr zum Selberbauen. Außerdem gab es nach dem Gottesdienst wie immer Kakao und Kuchen am Domhof. Wegen des schlechten Wetters waren statt der geschätzten 1.500 Sternsinger nur etwa 1.000 nach Hildesheim gekommen.
Mit diesem Gottesdienst würdigte der BDKJ in der Diözese Hildesheim das Engagement der Sternsinger, die traditionell um den 6. Januar von Haus zu Haus ziehen, um den Segensgruß zu überbringen und Geld für notleidende Kinder zu sammeln.
Seit ihrem Start 1959 hat sich diese „Aktion Dreikönigssingen“ zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 690 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 56.300 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 51. Aktion zum Jahresbeginn 2009 sammelten die Mädchen und Jungen aus 12.087 Pfarrgemeinden deutschlandweit 39,6 Millionen Euro. 855.000 Euro kamen damals aus dem Bistum Hildesheim. Mit diesen Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, soziale Integration, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und Nothilfe. Die diesjährige 52. Aktion stand unter dem Leitmotto „Kinder finden neue Wege“. Beispielland war das Land Senegal.