Neun auf einen Streich
Auf dem Domhof werden neue Bäume gepflanzt – fünf davon sind gespendet
Der Hildesheimer Domhof ist immer noch Baustelle. Im Februar 2011 mussten einige Bäume gefällt werden, aus Altersgründen und um die Neugestaltung des Außengeländes zu ermöglichen. Die leeren Plätze sind nun wieder gefüllt: Insgesamt neun Kaiserlinden wurden in den letzten Tagen eingepflanzt. Hildesheimer Bürger trugen ihren Teil dazu bei.
Mehr als zehn Meter hoch ragen die Linden auf dem Domhof in den Himmel. Vor den Sanierungsarbeiten prägten sie das Bild des Platzes. Das soll auch nach Fertigstellung des Domes wieder so sein. „Die Linde ist ein Lebensbaum und stand schon immer in der Nähe von Kirchen und Klöstern“, erklärt Helge Hilgert. Sie gehört zu einer Gruppe von Hildesheimer Bürgern, die sich dafür einsetzen, den alten Baumbestand um den Mariendom zu erhalten.
Daher schlossen sich die 20 Frauen und Männer im April 2010 zusammen und boten dem Bistum Hildesheim ihre finanzielle Hilfe an. Dombauamt und Generalvikar nahmen die Unterstützung freudig an. So kam es, dass nun aufgrund der zusätzlichen Mittel auf dem nördlichen Domhof sechs große Kaiserlinden gepflanzt werden konnten. Auf dem südlichen Teil, dem Schulhof des Gymnasium Josephinum, werden zeitgleich drei kleinere Bäume eingesetzt.
„Kaiserlinden gelten als robuste und langlebige Bäume“, so Landschaftsgärtner Harald Meyer, in dessen Händen die Bepflanzung liegt, „sie werden nicht selten über 150 Jahre alt.“ Mit ihren weitausladenden Ästen spenden sie im Sommer Schatten und halten bei schlechtem Wetter den Regen fern. Die Hildesheimer Bäume stammen aus Bad Zwischenahn und wachsen im Jahr bis zu einem halben Meter, die Wurzeln reichen fast zwei Meter in die Tiefe. Aufwändige Pflege ist nicht erforderlich, eine Boden-Belüftung mit vier Rohren unterstützt das Wachstum. Voraussetzung ist eine ausreichende Bewässerung in den ersten Tagen: Zwischen 200 und 300 Liter Wasser stillen den Anfangsdurst der Kaiserlinde.