Neuer Diakon für das Bistum Hildesheim
Weihe erfolgt am 5. April in Stadtoldendorf
Kevin Dehne (31) wird am Samstag, 5. April, in seiner Heimatgemeinde Hl. Herz Jesu in Stadtoldendorf vom Hildesheimer Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger zum Diakon geweiht. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.
Sie gilt bei angehenden Priestern als „Durchgangsweihe“, ein Jahr danach erfolgt in der Regel die Weihe zum Priester. Doch schon bei der Diakonenweihe versprechen die Männer Gehorsam, Ehelosigkeit und Armut und erproben sich im darauffolgenden Diakonatsjahr in der Seelsorge.
Kevin Dehne wird diese Zeit in Duderstadt verbringen. In St. Cyriakus geht es dabei um die ganze Fülle und Breite der Seelsorge: Taufen, trauen, predigen, beerdigen – „und Gespräche, zuhören, unterstützen“, wie es Dehne sagt. Oder noch kürzer: „Einfach lernen.“
Der Weg zum katholischen Diakon und späteren Priester war für Dehne nicht gerade vorgezeichnet: Er wurde evangelisch getauft. „Mit anglikanischem Einschlag“, wie er mit einem Lächeln sagt. Seine Großmutter stammt aus England – und sein Vorname sei ein kleiner Tribut an ihre Heimat. Dehne wird in Holzminden geboren, wächst aber in Stadtoldendorf auf .
Sein Vater war Berufskraftfahrer, seine Mutter ist für ihren Sohn zu Hause geblieben „Dafür bin ich sehr dankbar, sie war immer da, wenn ich aus der Schule kam“, betont Dehne. Eine lebensgeschichtliche Erfahrung, die sich für den angehenden Priester auch auf sein Verständnis von Seelsorge auswirkt: „Da sein für die Menschen, sie annehmen – das ist eine zentrale Aufgabe von Kirche.“
Nach der Schule macht Dehne eine Ausbildung zum Industriekaufmann und arbeitet einige Jahre im Beruf. Aber so ganz ausfüllen kann ihn das nicht: „Irgendwann fragt man sich schon, wo der Sinn im eigenen Leben liegt.“
Dehne findet Halt im Beten, besucht schließlich das Franziskanerkloster Hülfensberg nahe Geismar im Obereichsfeld. Erwartet habe er „steinere Mauern und eine große Mönchsgemeinschaft“. Gefunden hat er etwas anderes: „Ein Holzhaus, wenige Ordensmänner – aber Menschen, die ihren Glauben in voller Überzeugung und Offenheit leben.“ Das habe ihn nachhaltig beeindruckt. Dehne sucht Kontakt zur katholischen Gemeinde Hl. Herz Jesu in Stadtoldendorf: „Ein Glücksfall für mich.“ Er engagiert sich, konvertiert, wird gefirmt – und erlebt 2005 den Weltjugendtag in Köln: „Dieses Gefühl von Weltkirche war schon atemberaubend.“
Dehne prüft sich, nimmt schließlich Kontakt zum Regens des Hildesheimer Priesterseminars auf. Ein erstes Praktikum in St. Petrus in Wolfenbüttel folgt wie ein Jahr in der Altenpflege: „Das war eine ganz wichtige Zeit, die mich sehr geprägt unbd den Wunsch verstärkt hat, als Seelsorger für andere Menschen da zu sein.“
Danach absolviert Dehne ein propädeutisches Jahr in Freiburg, bei dem Priesteramtskandidaten vor dem Studium geistliches und kirchliches Leben einüben. Von 2009 bis 2013 studiert Dehne Theologie in Latershofen, worauf der halbjährige Pastoralkurs im Priesterseminar Hamburg folgte. Und nun nach der Weihe geht es nach Duderstadt: „Ich freue mich darauf.“
Für den Vorabend der Diakonenweihe, Freitag, 4. April, wird zu einer Eucharistischen Anbetung in der Kirche Hl. Familie in Eschershausen eingeladen (Beginn um 19 Uhr).