Neue Mariengemeinden für die Domstadt
Aus fünf Hildesheimer Pfarrgemeinden entstehen zwei neue
Hildesheim (bph) Aus fünf katholischen Pfarrgemeinden in Hildesheim entstehen zum 1. November zwei neue: In der Hildesheimer Nordstadt und Drispenstedt die Pfarrgemeinde Mariä Lichtmess, auf der Marienburger Höhe und in Itzum die Pfarrgemeinde Liebfrauen. Das hat Bischof Norbert Trelle nach der Anhörung des Priesterrats entschieden.
Beide Namen sind als Kirchen- und Gemeindenamen wohl bekannt. Künftig werden sie jeweils eine neu entstandene größere Pfarrgemeinde bezeichnen. Unter dem Namen Mariä Lichtmess sollen die bisher selbstständigen Pfarrgemeinden St. Johannes Evangelist mit der Filialkirche Guter Hirt (insgesamt 3.293 Katholiken) und die Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Hildesheim-Drispenstedt (1.929 Katholiken) vereinigt werden. Zur Pfarrkirche wird die bisherige Filialkirche Mariä Lichtmess in der Friedrich-Levke-Straße 7 erhoben. Die neue Pfarrgemeinde umfasst dann 5.222 Katholiken.
Auf der Marienburger Höhe und in Itzum vereinigt sich die ehemalige Pfarrgemeinde St. Joseph (1.493 Katholiken) mit der Liebfrauen-Gemeinde (2.603 Katholiken) und der Itzumer Pfarrei St. Georg (1.351 Katholiken) zur neuen Pfarrgemeinde Liebfrauen mit 5.447 Katholiken. Pfarrkirche wird das gleichnamige Gotteshaus am Liebfrauenkirchplatz 1.
Im ganzen Bistum führt Bischof Norbert Trelle zum 1. November 109 bisherige Kirchengemeinden zu 39 neuen Pfarrgemeinden zusammen. Damit verringert sich die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum von 313 auf 243. Bereits zum 1. August 2004 waren 54 Pfarrgemeinden zu 19 zusammengeführt worden, so dass die Zahl der Gemeinden damals von 348 auf 313 sank. In Hildesheim vereinigten sich im Jahr 2004 die Gemeinden St. Johannes und Guter Hirt zur neuen Pfarrgemeinde St. Johannes sowie die Domgemeinde, St. Godehard, St. Bernward, St. Magdalenen und Heilig Kreuz zur neuen Pfarrgemeinde Zum Heiligen Kreuz.
Die vorläufigen Planungen sehen im gesamten Bistum weitere Pfarrgemeindezusammenführungen in den Jahren 2008 (etwa drei Dutzend betroffene Gemeinden), 2010 (rund 50 betroffene Gemeinden) 2012 (rund zehn betroffene Gemeinden) und 2014 (etwa knapp 70 betroffene Gemeinden) vor.
Hintergrund dieser Pfarrgemeindezusammenführungen ist die „Kurz- und mittelfristige Strukturplanung für das Bistum Hildesheim ‚Eckpunkte 2020’“, die vom ehemaligen Bischof Dr. Josef Homeyer am 15. Dezember 2003 verabschiedet wurde. Gemäß dieser Entscheidung soll die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim von 348 im Jahre 2003 auf etwa 120 bis zum Jahre 2020 reduziert werden. Nach den bereits erfolgten Schritten und den weiteren Planungen wird dieses Ziel aber – wie oben beschrieben – bereits im Jahre 2014 erreicht.
Mit der Zusammenführung von Pfarrgemeinden zu größeren Räumen der Seelsorge reagiert das Bistum auf den Rückgang an Gläubigen, an Priestern und an finanziellen Mitteln. Gleichzeitig schafft es den strukturellen Rahmen für eine veränderte Art der Seelsorge, die den aktuellen Herausforderungen entspricht. In größeren Gemeinden sind mehr Talente vorhanden, so heißt es in „Eckpunkte 2020“, zudem lässt sich die Gottesdienstgemeinschaft besser erfahren, wo mehr Menschen vorhanden sind. Außerdem sind „viele Menschen heute mobiler und gestalten ihr Leben selbstverständlich in größeren sozialen Räumen“, so wörtlich in „Eckpunkte 2020“.
Größere Pfarrgemeinden bieten nach der Überzeugung von Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, bessere Voraussetzungen bei der „Suche nach den Suchenden“, deren Zahl rapide wächst. In größeren Pfarrgemeinden kann zudem der Verwaltungsaufwand und der Unterhaltungsaufwand für die Immobilien deutlich reduziert werden.
Liste der geplanten Pfarrgemeindezusammenführungen zum 1. November 2006