„Neben Energie aus Sonne und Wind brauchen wir auch eine Haltungsänderung“

„Was ist uns wirklich wichtig. Wie wollen wir leben und welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen?“ Zum Beginn der Weltklimakonferenz, die vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai stattfindet, ruft der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ die Menschen zum Umdenken auf. „Internationale verpflichtende Maßnahmen zum Ausbau der Sonnen- und Windenergie und dem Ausstieg aus Gas, Öl und Kohle sind die dicken Stellschrauben, an denen wir jetzt drehen müssen. Gleichzeitig brauchen wir aber auch eine Haltungs- und Verhaltensänderung, einen Ausstieg aus dem „immer schneller“ und „immer mehr“.“

„Diese Rückbesinnung auf das, was uns wirklich wichtig ist im Leben, ist der zweite große Motor, mit dem wir die Erderhitzung eindämmen und unseren Kindern eine gerechtere und lebenswerte Welt hinterlassen können“, ist sich Bischof Wilmer sicher.  Die Klimakrise sei ein in vielerlei Hinsicht menschliches und soziales Problem und dieses Problem könne nur gemeinsam und durch eine Veränderung unseres Lebensstils gelöst werden. „Die Natur ist kein grenzenloser Selbstbedienungsladen, sondern ein Geschenk Gottes. Wir Menschen sind ein Teil in diesem großen Ganzen. Und wir sind dafür verantwortlich und davon abhängig.“

Das Bistum Hildesheim ist sich dieser Verantwortung für die Schöpfung bewusst. Seit diesem Sommer unterstützt ein 8-köpfiges interdisziplinäres Umweltteam die Menschen in den Gemeinden des Bistums beim begonnenen Nachhaltigkeitsprozess. Das Ziel des Bistums ist die CO2-Neutralität bis 2035. Dabei geht es um den Austausch von Heizungsanlagen zugunsten fossilfreier Energieträger, Biodiversitätsmaßnahmen wie Fassaden- oder Dachbegrünung, den Ausbau der Solarenergie oder die Umstellung auf E-Mobilität. Außerdem möchte das Team landwirtschaftliche Pächterinnen und Pächter bei der naturverträglichen Bewirtschaftung ihrer Ländereinen unterstützen und schöpfungsspirituelle Angebote erarbeiten.

Vom 30. November bis 12. Dezember findet die 28. UN-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, statt. Bereits im Vorfeld hatte sich Papst Franziskus mit dem Apostolischen Schreiben „Laudate Deum - An alle Menschen guten Willens“ dazu geäußert, dass in der Klimakrise nicht genug getan werde, erneut konsequentes Handeln und eine „eine Reifung in unserem Lebensstil“ angemahnt. „Es gibt keinen kulturellen Wandel ohne einen Wandel in den Menschen“, ist eine der Botschaften von Papst Franziskus zur UN-Klimakonferenz.