Name wechselt – Kreide bleibt
Aus der Grund- und Hauptschule Henneckenrode wird Förderschule St. Ansgar
Hildesheim/Henneckenrode (bph) Die Grund- und Hauptschule in Henneckenrode soll zum 31. Juli 2006 geschlossen werden. In dem Gebäude wird die St. Ansgar-Schule Hildesheim zum 1. August eine Förderschule einrichten. Das hat das Bistum Hildesheim als Verwalter der Blum’schen Waisenhausstiftung beschlossen.
Zur Zeit hat die Grund- und Hauptschule Henneckenrode 49 Schüler in drei Gruppen: Die Schüler der ersten bis dritten sowie vierten bis sechsten und siebten bis neunten Klasse werden jeweils zusammen von drei Lehrkräften und einer weiteren angestellten Honorarkraft unterrichtet. Die meisten Schüler stammen aus dem Landkreis Hildesheim und sind in der Regel Tagesschüler. Einige wohnen jedoch auch in dem nahe gelegenen Kinderheim. Grund- und Hauptschule sowie Kinderheim gehören zur Blum’schen Waisenhausstiftung, die vom Bischof von Hildesheim verwaltet wird.
Nötig wird die Schließung aus pädagogischen und finanziellen Gründen. Nach Auskunft von Schulrat i.K. Manfred Köhler von der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat ist der Unterricht für die Schüler in verschiedenen Altersstufen mit zunehmendem pädagogischen Förderbedarf schwer zu organisieren. Außerdem muss die Schule stark bezuschusst werden. Die jährlichen Zuschüsse binden nach Auskunft von Helmut Müller, Finanzdirektor im Bistum Hildesheim, einen immer stärkeren Teil der Einkünfte der Blum’schen Waisenhausstiftung und verzehren langfristig deren Vermögen.
Zwei der drei Lehrkräfte werden ab August 2006 in der St. Ansgar-Schule arbeiten, eine weitere Lehrkraft in der Hildesheimer St. Augustinusschule.
Die St. Ansgar-Schule Hildesheim, welche die Räume der Schule übernimmt, wird vom Caritasverband getragen. „Diese neue Verantwortlichkeit garantiert Kompetenz und Verantwortung gegenüber den Schülern und Eltern,“ sagt PD Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat.
Die Blum’sche Waisenhausstiftung stammt aus dem Nachlass des Landrentmeisters Friedrich Blum aus Hildesheim, der im Jahre 1832 verstarb. In seinem Testament hatte er verfügt, ein Waisenhaus und eine Schule zu errichten für Schüler aus dem Fürstentum Hildesheim und jenem Teil des Eichsfeldes, das zum damaligen Königreich Hannover gehörte. Die Blum’sche Waisenhausstiftung umfasst heute ein Gut in Henneckenrode, zwei Güter in Achtum sowie Forstbesitz, Mietwohnungen und fest angelegte Gelder.