Muslime unterstützen Domsanierung
Vertreter der Hildesheimer Moschee überreichen Bischof Trelle eine Spende
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Harun Köksaldi, Hasan Öz, Bischof Norbert Trelle, Imam Fayzullah Senay und Emin Tuncay, Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas
Hildesheim (bph). Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk hat Bischof Norbert Trelle am Donnerstagvormittag in Empfang genommen. Vertreter der muslimischen Moscheegemeinde „Selimiye Merkez Camii“ aus Hildesheim haben dem katholischen Oberhirten eine Spende in Höhe von 1000 Euro für die Domsanierung überreicht.
Seit vielen Jahren arbeiten Christen, Muslime, Juden und Bahaí’i in der Domstadt vertrauensvoll im interreligiösen Arbeitskreis „Abrahams Runder Tisch“ zusammen. Die Bereitschaft zum Dialog sei etwas Selbstverständliches geworden, so Emin Tuncay, Beauftragter der muslimischen Gemeinde für diesen Dialog: „Wir treffen uns unter Freunden.“ Für diese geschwisterliche Verbundenheit sind die Vertreter der muslimischen Gemeinde dankbar. Der Geburtstag des Bischofs sei daher ein schöner Anlass, diese Dankbarkeit auch zum Ausdruck zu bringen, sagte Tuncay.
Statt persönlicher Geschenke hatte Bischof Trelle anlässlich seines 70. Geburtstages um Spenden für die Sanierung des Hildesheimer Domes gebeten. „Es ist für mich bewegend, dass sie das unterstützen“, bedankte sich Trelle. Es sei für jede Religion notwendig, sakrale Orte für die Gemeinschaft der Gläubigen und das Gespräch mit Gott zu haben. Doch auch das Gespräch zwischen den Religionen ist ihm wichtig: „Es ist ein Zeichen von Wertschätzung, über das zu reden, was uns verbindet und trennt“, so der Bischof.
Einig waren sich der Bischof und die Vertreter der muslimischen Gemeinde darüber, dass die Meinungsfreiheit nicht über das religiöse Empfinden der Menschen gestellt werden darf. Gleichzeitig verurteilten beide Seiten jedoch auch die gewaltsamen Proteste, die es jüngst nach einem muslimfeindlichen Video in vielen Ländern gegeben hatte. Wichtig seien ein Klima der Verständigung und religiöse Toleranz.