Miteinander ins Gespräch kommen

Neue Homepage unterstützt den Dialog-Prozess im Bistum Hildesheim

Hildesheim (bph) Der Dialog-Prozess im Bistum Hildesheim kommt in eine neue Phase. Am heutigen Freitag, 14. September, hat das Bistum unter der Internetadresse „dialog-prozess.de“ eine Homepage freigeschaltet, die nicht nur Informationen zum Dialog-Prozess und den einzelnen Themen bereit hält, sondern auch ein moderiertes Forum bietet, auf dem jeder mitdiskutieren kann. Dabei werden auch die „heißen“ Themen wie Zölibat und Priestertum der Frau nicht ausgespart.

Kern der sehr übersichtlich gestalteten Seite sind Informationen zu den acht Themen, über die das Bistum gerne mit den Menschen ins Gespräch kommen möchte: die Kultur des Sonntagsgottesdienstes, Gemeinden als Ort der Glaubensverkündigung in einer säkularen Gesellschaft, Verantwortung der Laien und Demokratie in der Kirche sowie der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, der Zölibat, Priesterweihe für Frauen, verantwortlicher Umgang mit Sexualität und der „Aufruf zum Ungehorsam“, mit dem österreichische Priester an die Öffentlichkeit getreten sind.

Alle genannten Themen werden zunächst mit einem kurzen Impulstext eingeführt. Mit Hinweis auf die relevanten Bibelstellen, aber auch Aussagen des kirchlichen Lehramtes stellt das Bistum dort zum einen die offizielle Position der Kirche dar, verschweigt aber auch mögliche Gegenargumente nicht. So heißt es zum Beispiel zwar: „Wiederverheiratete Geschiedene leben in einem objektiven Widerspruch zu ihrem Eheversprechen. Wie auch andere, die ein fundamentales Gebot Jesu verletzten, können sie an der Gemeinschaft mit ihm in der Hl. Kommunion nicht teilnehmen.“ Allerdings steht dort auch: „Heute wird oft gefragt, ob es nicht gewichtige persönliche Gründe für Scheidung und Wiederheirat geben kann, die die Kirche anerkennen sollte. Nach einem Scheitern sollte ein Neuanfang möglich sein.“

Jedermann kann bei diesen Fragen mitdiskutieren. Dafür hat das Bistum ein Forum eingerichtet, das von Fachleuten moderiert wird. Zur Kultur des Sonntags etwa steht Domkapitular Adolf Pohner zur Verfügung, Regens Dr. Christian Hennecke ist Moderator im Forum „Zölibat“ und wer sich zur Priesterweihe für Frauen äußern möchte, findet in Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas, Mitglied des Bischofsrats, eine kompetente Ansprechpartnerin.

Die Menüpunkte „Was berichtet wird“, „Was es schon gibt“ und „Was noch passiert“ vervollständigen dieses informative Internetangebot mit Dokumenten, Presseberichten und einem Zeitplan zum Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz, der parallel läuft.

Hintergrund des Dialog-Prozesses im Bistum Hildesheim ist der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hatte daher 2010 angeregt, in den einzelnen deutschen Diözesen einen verstärkten Dialog mit den Menschen zu beginnen, der 2015 abgeschlossen sein soll. Die Ausgestaltung dieses Prozesses ist den Diözesen selbst überlassen. Deutschlandweit gestartet wurde dieser Gesprächsprozess am 8./9. Juli in Mannheim mit der Veranstaltung „Im Heute glauben“. Am heutigen Freitag, 14. September, und morgen wird er in Hannover fortgesetzt.

Die Homepage im Internet:
www.dialog-prozess.de