Messdiener loben und pflegen
Bistum Hildesheim stellt Leitlinien zur Ministrantenpastoral vor
Hildesheim (bph) Das Bistum Hildesheim bekennt sich zu seinen Ministrantinnen und Ministranten. Der designierte Diözesanjugendseelsorger Martin Wilk und Hendrik Becker vom Referat Ministrantenpastoral übergaben jetzt Bischof Norbert Trelle die „Leitlinien für die Ministrantenpastoral im Bistum Hildesheim.“ Sie sollen an alle Pfarrgemeinden verschickt werden.
Die Arbeit mit seinen Ministranten will das Bistum an sieben Grundsätzen ausrichten. Wer sich ehrenamtlich in den Dienst am Altar stelle, müsse Wertschätzung durch Priester und Gemeinde erfahren, so heißt es in dem zweiseitigen Papier. Darüber hinaus sind die Jungen und Mädchen aber auch als Kinder und Jugendliche wahrzunehmen. Zur Ministrantenarbeit gehören daher auch gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit. Außerdem sieht das Bistum in der Arbeit mit den Jungen und Mädchen am Altar eine Chance zur „Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Fähigkeiten“.
Die neuen Leitlinien verlangen darüber hinaus, dass der Pfarrer einer Gemeinde Verantwortung für die Ministrantengruppen übernimmt, diese aber an geeignete Personen delegieren kann. Ministrantenarbeit sollte über Gemeindegrenzen hinaus mit anderen Gemeinden und Dekanaten vernetzt werden. Damit die Messdiener auch wissen, was sie tun, haben sie das Recht auf eine altersgerechte Ausbildung in liturgischen, aber auch spirituellen und theologischen Fragen. Dabei sollte auch die soziale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen gefördert werden. Schließlich weisen die Leitlinien darauf hin, dass aus den Reihen der Ministrantinnen und Ministranten künftige Ordensleute oder Priester erwachsen können. Ministrantenpastoral muss nach Aussagen des Papier daher „für den Priesterberuf und andere kirchliche Berufungen sensibilisieren“.
Mit diesen Leitlinien solle die bisherige, gute Arbeit in den Pfarrgemeinden keineswegs abgewertet werden, stellte Pfarrer Martin Wilk bei der Übergabe des Papiers an Bischof Norbert Trelle klar. Diese Arbeit sei schon jetzt „in den meisten Pfarrgemeinden gut und vielfältig und gehört zu den wichtigen Schwerpunkten im Gemeindeleben.“ Allerdings ändern sich die Zeiten und somit auch die Anforderungen an die Seelsorge für Ministranten. Anders als früher würden viele der heutigen Ministranten nicht mehr in einem kirchlichen Umfeld aufwachsen, schreibt Bischof Norbert Trelle in einem Begleitbrief an die Pfarrer und Verantwortlichen der Ministrantenpastoral des Bistums: „Der Ministrantendienst stellt oft die einzige Verbindung zum kirchlichen Leben überhaupt dar. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine große Chance.“
Die neuen Leitlinien wurden über einen längeren Zeitraum von einem Arbeitskreis erarbeitet, zu dem neben Wilk und Becker auch Kapläne und verschiedene Ehrenamtliche gehörten. Ab Herbst sollen alle Pfarrgemeinden regelmäßig mit Arbeitsmaterialien zur Ministrantenpastoral versorgt werden. Die neuen Leitlinien bilden dafür die Grundlage.
"Leitlinien für die Ministrantenpastoral im Bistum Hildesheim"