Menschengroße Figuren bevölkern das Dommuseum
Skulpturen von Walter Moroder werden ab dem 21. September in Hildesheim gezeigt
Der Bildhauer Walter Moroder widmet sich in besonderer Weise dem Körper des Menschen. Davon zeugt eine neue Ausstellung im Dommuseum Hildesheim mit dem Titel „Hinter den Dingen“. Vom 21. September 2018 bis zum 17. Februar 2019 sind Skulpturen, Graphiken und Objekten des Südtiroler Künstlers im Dommuseum zu sehen.
Das Dommuseum beherbergt mit dem Großen Ringelheimer Kruzifix und der Goldenen Madonna zwei der ältesten vollplastischen Skulpturen des Mittelalters, Menschenbild und Gottesbild zugleich. Walter Moroder schuf 2013 neue Köpfe für die Große Goldene Madonna Bischof Bernwards und verlieh mit seiner zeitgenössischen Formensprache dem mittelalterlichen Bildwerk einen ganz neuen Ausdruck.
Ab 21. September 2018 widmet das Dommuseum dem Künstler aus Südtirol eine monographische Ausstellung mit Skulpturen, Graphiken und Objekten. Walter Moroder setzt sich in seinen Arbeiten mit der Figürlichkeit des Menschen auseinander. Der Ausdruck seiner Figuren schafft Nähe und Distanz zugleich, der Blick geht in eine unbestimmte Ferne.
Es geht um mehr als den menschlichen Körper, es geht um den beseelten Leib, den Menschen mit seinen existenziellen Fragen nach dem eigenen ich, aber auch nach dem Gegenüber, der sich als Betrachter nähert. In den jüngeren Arbeiten rücken Verletzlichkeit und Endlichkeit des Menschen in den Fokus des Künstlers.
Der Körper des Menschen ist zerlegt, zusammengenäht, nur ein Torso oder eine leere Hülle. In der Bildserie “Santes“ benutzt Walter Moroder verblasste Fotografien Verstorbener, wie sie sich auf den Friedhöfen seiner Heimat finden, Bilder an der Grenze von Vergangenheit und Gegenwart, von Erinnerung und Vergessen. Sie führen über das Thema des Menschenbildes hinaus zu der großen Frage, was hinter den Dingen steht und uns berührt.
KURZBIOGRAFIE WALTER MORODER
- Geboren am 10. Mai 1963 in Ortisei / St. Ulrich in Gröden, Italien.
- 1977 bis 1980: Besuch der Staatlichen Kunstlehranstalt, St. Ulrich.
- 1983: USA-Aufenthalt.
- 1983 bis 1988: Akademie der Bildenden Künste, München, Studium bei Prof. Hans Ladner.
- 1986: Gründungsmitglied der Gruppe „Skulptur“, St. Ulrich.
- 1988 bis 2001: Lehrtätigkeit an der Landesberufsschule für Bildhauer, Wolkenstein in Gröden, in den Fächern Kunstgeschichte, Zeichnen und Modellieren.
- Lebt und arbeitet in Ortisei / St. Ulrich.
KURATORENFÜHRUNG
- 8. November 2018, 16.00 Uhr: Prof. Dr. Claudia Höhl
KÜNSTLERGESPRÄCH
- 17. Februar 2019, 16.00 Uhr: Walter Moroder im Gespräch mit Hans-Peter Riese
AUSSTELLUNGSKATALOG
Zur Ausstellung erscheint in Kooperation der Verlagsgruppe Schnell & Steiner und der Bernward Mediengesellschaft mbH ein Katalog mit Beiträgen von Claudia Höhl und Hans-Peter Riese. Er ist in der Ausstellung zum Preis von 21,95 Euro erhältlich. Zu beziehen ist der Katalog im Buchhandel und online im Domshop zum Preis von 27,00 Euro.