Menschen im Osten nicht vergessen
Bischof Norbert Trelle ruft zur Unterstützung von „Renovabis“ auf
Hildesheim/Helmstedt (bph) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat alle Menschen dazu aufgerufen, die Pfingstaktion des katholischen Hilfswerks „Renovabis“ großherzig zu unterstützen. Renovabis feiert den Abschluss seiner diesjährigen Spendenaktion unter dem Motto „alt. arm. allein?“ im Bistum Hildesheim unter anderem mit dem ZDF-Fernsehgottesdienst an Pfingsten.
Bei allen strukturellen Schwierigkeiten in der katholischen Kirche Deutschlands seien die Katholiken „zur Solidarität mit den Armen, Schwachen und Notleidenden jenseits unserer Grenzen“ aufgerufen, sagte Trelle bei einem Besuch in Helmstedt, wo Renovabis ein Pfingstcamp von rund 70 deutschen und osteuropäischen Jugendlichen unterstützt. Diese Solidarität will Trelle nicht nur materiell verstanden wissen, sondern auch in geistig-geistlicher und religiöser Hinsicht.
Als Bischof eines Bistums an der ehemaligen Zonengrenze fühlt sich Norbert Trelle dem Hilfswerk Renovabis nach eigenen Aussagen besonders verbunden. Gerade durch die Grenzlage, die ja in Helmstedt besonders spürbar war, gab es immer ein „ausgeprägtes Bewusstsein für das Schicksal der Menschen im Osten Europas, die unter der kommunistischen Diktatur zu leiden hatten,“ sagte Trelle in Helmstedt. Zum anderen sind unter den Katholiken im Bistum zahlreiche Aussiedler mit Wurzeln in Mittel- und Osteuropa, von denen sich viele bis heute für ihre alte Heimat engagieren. Das Bistum Hildesheim stellt daher nach Angaben des Bischofs jährlich bis zu 100.000 Euro für Projekte in Osteuropa zur Verfügung, die größtenteils in Zusammenarbeit mit Renovabis eingesetzt werden, „weil wir auf die dortige Fachkompetenz vertrauen können,“ so Trelle wörtlich.
Das katholische Hilfswerk Renovabis wurde im März 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken als „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa“ ins Leben gerufen. Renovabis unterstützt seine Partner bei der pastoralen, sozialen und gesellschaftlichen Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Mit seiner diesjährigen Pfingstaktion unter dem Motto „alt. arm. allein?“ nimmt Renovabis die Situation alter Menschen im Osten Europas in den Blick. Sie haben oft Schweres durchgemacht: Kriege, Kommunismus und einschneidende Reformen nach der Wende von 1989/90. Gleich mehrfach wurden sie benachteiligt und gehören damit zu den Verlierern des Zeitenwandels. Gemeinsam mit seinen Partnern vor Ort unterstützt Renovabis Maßnahmen des betreuten Wohnens oder Projekte der häuslichen Krankenpflege, den Bau und Betrieb von Alten- und Pflegeheimen sowie von Sterbehospizen. Dazu bittet Renovabis an Pfingsten um die Spenden der Gläubigen.
Die Abschlussaktion der diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion findet im Bistum Hildesheim statt. Höhepunkt ist der Pfingstgottesdienst am Sonntag, der vom ZDF ab 9.30 Uhr live aus dem Hildesheimer Dom übertragen wird.