Meisterkonzerte während der Sommerferien
Renommierte Organisten aus dem In- und Ausland musizieren im Hildesheimer Dom
An den sechs Sonntagen der Sommerschulferien präsentieren renommierte Künstler die große Orgelanlage der Hildesheimer Domkirche im Rahmen der Meisterkonzertreihe DOM.hildesheim ORGEL.sommer.
Für das Publikum sichtbar musizieren die Gastorganisten am unteren viermanualigen Generalspieltisch im linken Seitenschiff.
Am 26. Juni eröffnet Claus-Erhard Heinrich, Domkantor am Dom zu Halberstadt, den Orgelreigen mit Werken von Pedro de Araújo (Batalha de 6. tom), Wolfgang Amadeus Mozart (Adagio und Allegro für eine Orgelwalze), des Jubilars Max Reger zum 100. Todestag (Toccata d-Moll, op. 59), Louis Lefébure-Wély (Andante und Sortie) sowie eigenen Improvisationen über Gesänge aus dem Gotteslob, die teilweise erst unmittelbar zu Beginn von den Zuhörern erfragt werden. Er beschließt sein Konzert mit Improvisationen über Spirituals: „Nobody knows the trouble I’ve seen“, „Amazing grace“ und „When Israel was in Egypts Land“.
Dommusiker Georg Oberauer stellt an der Domorgel am 3. Juli ein Programm mit dem Titel „Max Reger ist im Urlaub“ vor. Es enthält die Werke von Johann Sebastian Bach (Präludium und Fuge e-Moll, BWV 548), Jehan Alain (Fantasmagorie) und Louis Vierne, dem langjährigen blinden Hauptorganisten an der Pariser Kathedrale Notre-Dame und letzten großen Titan der französischen Orgelromantik. Von ihm erklingt die fünfsätzige „6. Symphonie, op. 59“ aus dem Jahre 1930, die aufgrund Ihrer spieltechnischen Schwierigkeiten nur selten in allen Sätzen erklingt.
Gereon Krahforst, Abteiorganist in Maria Laach und früherer Domorganist zu Paderborn, ist am 10. Juli zu hören. Mit „Reger mit Zeitgenossen anderer Länder“ erklingen Werke der Zeitspanne 1873 bis 1943: „Toccata in C-Dur“ von Franz Schmidt (Österreich), „Canzona“ (Clifford Demarest, USA), „Polka de V.R.“ des Russen Sergei Rachmaninoff in einer eigenen Orgelbearbeitung von Gereon Krahforst, „Evening Song“ (Edward Bairstow, England) und die nicht oft gehörten „Variationen und Fuge über ein Originalthema in fis-Moll, op. 73“ von Max Reger. Durch die kompositorische Komplexität stellt dieses Werk auch mit seiner Länge von 40 Minuten jeden Interpreten vor musikalische und technische Herausforderungen der höchsten Art.
Am 17. Juli steht ORGELplus auf dem Programm: Hans-Jörg Fink (Posaune) und Elmar Lehnen (Basilikaorganist in Kevelaer) präsentieren die gemeinsame Eigenkomposition „Requiem für Posaune und Orgel“. Um was es sich dabei handelt, beschreiben Fink und Lehnen: „Grundlage des Requiems ist der Gregorianische Choral der Totenmesse. Elmar Lehnen und Hansjörg Fink schaffen daraus neu auskomponierte Sätze mit Freiraum für Improvisation und künstlerische Gestaltung. Die Besonderheit unseres künstlerischen Konzepts besteht darin, mit stil- und spartenübergreifenden Mitteln eine Verbindung zu schaffen zwischen Kirchenmusik und Jazz. Dabei soll die Improvisation, wichtiges Stilmittel in beiden Bereichen, als Bindeglied dienen.“
Matthias Mück (Kathedralmusiker in Magdeburg) und Otto-Maria Krämer (Straelen) sind am 24. Juli an zwei Orgeln zu hören! Mit diesen international bekannten Improvisatoren erster Klasse, die bereits in Solokonzerten im Hildesheimer Dom reüssierten, werden die Möglichkeiten der Orgelanlage mit zwei Spielern abwechselnd und zeitgleich zur Geltung kommen. Das Programm wird eine Überraschung sein.
Den Abschluss dieser facettenreichen Konzertreihe beschließt der internationale Konzertorganist Paolo Oreni aus Treviglio (Italien), am 31. Juli. Der von Konzertkritiken ausgezeichnete Organist, der bereits in der Vergangenheit in St. Michaelis in Hildesheim zu hören war und begeisterte, wird unter anderem als „technisches Wunder mit nie erreichter Präzision“ bezeichnet.
Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr und dauern etwa eine Stunde. Einlass ab 17:15 Uhr am Eingang Nordwest.Tickets kosten 10 Euro (ermäßigt 5 Euro). Besucher bis 18 Jahre erhalten kostenfreien Eintritt. Am Einlass zum Konzert ist der Altersnachweis zu erbringen.
Der Kartenvorverkauf ist im Internet oder im Foyer des Dommuseums, Domhof 3, möglich.
Ermäßigten Eintritt hat, wer im Besitz eines gültigen Schüler-, Studierenden-, Sozial- oder Behindertenausweises ist. Auf Verlangen sind diese Ausweise vorzuzeigen. Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind sowie eine Begleitperson erhalten ebenfalls ermäßigten Eintritt auf den ausgewiesenen Plätzen.