Ludwig, Maria und die Heiligen Schutzengel
Aus acht Pfarrgemeinden im Dekanat Celle entstehen drei neue
Hildesheim/Celle (bph) Aus acht katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Celle entstehen zum 1. November drei neue. Das hat Bischof Norbert Trelle nach der Anhörung des Priesterrats entschieden.
Unter dem Namen St. Ludwig sollen die bisher selbstständigen Pfarrgemeinden St. Ludwig (4.325 Katholiken) und St. Hedwig (1.695 Katholiken) in Celle sowie St. Barbara in Wathlingen (2.026 Katholiken) und St. Raphael in Lachendorf (1.005 Katholiken) vereinigt werden. Pfarrkirche wird die Kirche St. Ludwig in der Kanonenstraße 1. Die neue Pfarrgemeinde umfasst dann 9.051 Katholiken.
Westlich von Celle vereinigen sich die ehemaligen Pfarrgemeinden Hl. Schutzengel in Hambühren (2.233 Katholiken) und St. Maria Hilfe der Christen in Wietze (644 Katholiken) zur neuen Pfarrgemeinde Hl. Schutzengel mit 2.877 Katholiken. Pfarrkirche wird das gleichnamige Gotteshaus in der Eichendorffstraße 11 in Hambühren.
Unter dem Namen St. Maria vom hl. Rosenkranz werden die gleichnamige Gemeinde in Soltau (2.543 Katholiken) und St. Ansgar in Schneverdingen (1.514 Katholiken) vereinigt. Pfarrkirche für dann 4.057 Katholiken ist die Soltauer Kirche in der Feldstraße 22.
Ebenfalls zum 1. November wird die Gemeinde Hl. Geist in Fassberg „umgepfarrt“. Sie gehört dann nicht mehr zur Sühnekirche vom Kostbaren Blut in Bergen, sondern zur Pfarrgemeinde St. Michael in Munster.
Im ganzen Bistum führt Bischof Norbert Trelle zum 1. November 109 bisherige Kirchengemeinden zu 39 neuen Pfarrgemeinden zusammen. Damit verringert sich die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum von 313 auf 243. Bereits zum 1. August 2004 waren 54 Pfarrgemeinden zu 19 zusammengeführt worden, so dass die Zahl der Gemeinden damals von 348 auf 313 sank. Im Raum Celle vereinigten sich im Jahr 2004 die Gemeinden St. Johannes der Täufer in Celle-Vorwerk sowie St. Theresia in Eschede und St. Paulus in Unterlüß zur neuen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer.
Die vorläufigen Planungen sehen im gesamten Bistum weitere Pfarrgemeindezusammenführungen in den Jahren 2008 (etwa drei Dutzend betroffene Gemeinden), 2010 (rund 50 betroffene Gemeinden) 2012 (rund zehn betroffene Gemeinden) und 2014 (etwa knapp 70 betroffene Gemeinden) vor.
Hintergrund dieser Pfarrgemeindezusammenführungen ist die „Kurz- und mittelfristige Strukturplanung für das Bistum Hildesheim ‚Eckpunkte 2020’“, die vom ehemaligen Bischof Dr. Josef Homeyer am 15. Dezember 2003 verabschiedet wurde. Gemäß dieser Entscheidung soll die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim von 348 im Jahre 2003 auf etwa 120 bis zum Jahre 2020 reduziert werden. Nach den bereits erfolgten Schritten und den weiteren Planungen wird dieses Ziel aber – wie oben beschrieben – bereits im Jahre 2014 erreicht.
Mit der Zusammenführung von Pfarrgemeinden zu größeren Räumen der Seelsorge reagiert das Bistum auf den Rückgang an Gläubigen, an Priestern und an finanziellen Mitteln. Gleichzeitig schafft es den strukturellen Rahmen für eine veränderte Art der Seelsorge, die den aktuellen Herausforderungen entspricht. In größeren Gemeinden sind mehr Talente vorhanden, so heißt es in „Eckpunkte 2020“, zudem lässt sich die Gottesdienstgemeinschaft besser erfahren, wo mehr Menschen vorhanden sind. Außerdem sind „viele Menschen heute mobiler und gestalten ihr Leben selbstverständlich in größeren sozialen Räumen“, so wörtlich in „Eckpunkte 2020“.
Größere Pfarrgemeinden bieten nach der Überzeugung von Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, bessere Voraussetzungen bei der „Suche nach den Suchenden“, deren Zahl rapide wächst. In größeren Pfarrgemeinden kann zudem der Verwaltungsaufwand und der Unterhaltungsaufwand für die Immobilien deutlich reduziert werden.
Eine vollständige Liste der geplanten Pfarrgemeindezusammenführungen finden Sie hier