Lernen über Grenzen hinweg
Europäische Grundschul-Rektoren zu Gast beim Hildesheimer Bischof
Hildesheim (bph) Schulleiter aus drei europäischen Ländern besuchten am Mittwoch den Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer. Die Pädagogen befinden sich zur Zeit auf einem Projekttreffen in Hildesheim.
Seit zwei Jahren pflegt die Hildesheimer Grundschule Moritzberg im Rahmen des COMENIUS-Programms der Europäischen Union eine Partnerschaft mit Grundschulen in Wroclaw (Polen) sowie Grado und Barletta in Italien. Wie Eberhard Meier, Rektor der Grundschule, dem Bischof erklärte, erarbeiten die Schüler dieser Grundschulen vor Ort Projekte zu einem gemeinsamen Thema. Die Ergebnisse dieser Projekte werden dann per Post oder auch im Internet untereinander ausgetauscht und besprochen. Zu diesem Bildungsprojekt der Europäischen Union, das drei Jahre lang läuft, gehört auch der gegenseitige Besuch der Schulleiter im Rahmen von Projekttreffen. Zum zweiten Mal seit Beginn der Partnerschaft im Jahre 2000 trafen sich die Schulleiter nun in der Rosenstadt.
"Diese italienisch-polnisch-deutsche Verbindung hat ihren eigenen Charme", sagte der Bischof und erinnerte an die geschichtlichen Beziehungen des Hildesheimer Bistums zu Wroclaw, dem früheren Breslau. Zwei der früheren Breslauer Bischöfe waren aus Hildesheim gekommen. Diese Zusammenarbeit auf Schulebene zeige das neue Gesicht Europas, so das Bistumsoberhaupt weiter.
Von durchweg positiven Erfahrungen berichteten die Schulleiter der vier Grundschulen. Besonders junge Schüler seien noch sehr empfänglich für die Kultur anderer Länder, sagte Halina Wisniewska-Plewniak, Leiterin der polnischen Grundschule in Wroclaw. Ältere Schüler seien dagegen häufig bereits durch ihr geschichtliches Hintergrundwissen belastet. Sie sei sehr froh, dass die Partnerschaft mit einer deutschen Grundschule zustande gekommen sei, so die Rektorin weiter. "Deutschland war als erstes Land bereit dazu, gemeinsam mit Polen die Geschichte aufzuarbeiten."