Leid lindern
Bistum Hildesheim zahlt bislang 19 Personen Leistungen in Anerkennung des Leids nach sexuellem Missbrauch
Hildesheim (bph) Anfang März 2011 hat die Deutsche Bischofskonferenz beschlossen, an minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche Anerkennungszahlungen zu leisten und Therapiekosten zu übernehmen. Seitdem haben 24 Personen im Bistum Hildesheim entsprechende Anträge gestellt, davon sind 19 Anträge bearbeitet. Insgesamt wurden bislang 81.000 Euro an Anerkennungszahlungen geleistet.
Von den 19 bearbeiteten Anträgen sind alle akzeptiert worden. In allen Fällen hat das Bistum den von der Koordinierungstelle vorgeschlagenen Betrag bezahlt. Vier weitere Anträge, für die das Bistum Hildesheim formal nicht zuständig ist, wurden weiter geleitet.
Seit dem 10. März 2011 können Personen, die als Minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiter des Bistums Hildesheim geworden sind, die Übernahme von Therapiekosten und eine Anerkennungszahlung in Höhe von bis zu 5.000 Euro beantragen. Das Bistum Hildesheim beteiligt sich damit an einer bundesweiten Initiative der Deutschen Bischofskonferenz. Antragsformulare und weiteres Informationsmaterial halten die Missbrauchsbeauftragte des Bistums, die Psychiaterin und Psychotherapeutin Schwester Dr. Ancilla Schulz, der Psychologe und Psychotherapeut Dr. John Coughlan und Rechtsanwalt Lothar Herzog bereit. Die Anträge sind bei einem der drei Missbrauchsbeauftragten zu stellen.
Von Hildesheim wird der Antrag an eine Zentrale Koordinierungsstelle bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn weiter geleitet, die mit Psychologen, Juristen und Theologen besetzt ist und die Anträge prüft.
Diese Lösung steht im Zusammenhang mit dem Runden Tisch der Bundesregierung zu sexuellem Missbrauch, an dem sich die katholische Kirche beteiligte. Da nicht absehbar war, dass die am Runden Tisch vertretenen Institutionen zu einer gemeinsamen Regelung zur Anerkennung des Leids der Opfer sexuellen Missbrauchs kommen würden, hat sich die katholische Kirche – und damit auch das Bistum Hildesheim – im März 2011 entschlossen, den Opfern schon jetzt schnelle Hilfe anzubieten.