Kurzes Zwischenhoch
Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim beschließt Haushalt 2007 mit Überschuss
Hildesheim (bph) Das Bistum nimmt in den nächsten Jahren vermutlich mehr Kirchensteuern ein als geplant. Zugleich greifen nun die Sparmaßnahmen aus dem Strukturpapier „Eckpunkte 2020“. Der Diözesankirchensteuerrat konnte daher am Samstag in Hildesheim einen leicht erhöhten Bistumshaushalt 2007 in Höhe von 119,6 Millionen Euro beschließen, der einen Überschuss von 1,17 Millionen Euro aufweisen soll.
Damit fällt das Haushaltsvolumen im Jahr 2007 um 1,0 Millionen Euro höher aus als der Entwurf des diesjährigen Haushaltsplans (118,6 Millionen Euro). Den größten Anteil haben die Sachkosten mit 61,8 Millionen Euro. Das sind 750.000 Euro weniger als im Vorjahr. Die Personalkosten werden zwar um 1,7 Millionen Euro auf 57,7 Millionen Euro ansteigen. Grund dafür sind aber Umstellungen in der Haushaltsstruktur. So werden verschiedene Personalkosten, die bislang hinter Sachkostenzuschüssen verborgen waren, nun erstmals offen als Personalkosten ausgewiesen. Rechnet man diese Verschiebung der Sach- zu Personalkosten heraus, so ergibt sich ein Rückgang der Personalkosten um 350.000 Euro gegenüber 2006.
Möglich wurde dieser Erfolg unter anderem durch das Entgegenkommen der angestellten Mitarbeiter, Beamten und Geistlichen im Bistum, die auch weiterhin auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten werden. Lohn dieser Sparmaßnahmen ist, dass die Rücklagen im zweiten Jahr in Folge wieder ansteigen und Ende 2007 bei etwa 7,0 Millionen Euro liegen werden. Noch 2005 schloss der Bistumshaushalt mit einem Defizit von 4,83 Millionen Euro ab.
Zugleich erwartet Helmut Müller, Finanzdirektor im Bistum Hildesheim, dass die Einnahmen durch Kirchensteuern im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,4 Millionen Euro höher liegen werden als 2006. Dies wäre ein Zuwachs von etwa 0,5 Prozent. Dieses „Zwischenhoch“ in den Kirchensteuern soll nach Expertenschätzungen bis spätestens 2011 anhalten. Danach werden die Kirchensteuern, auch bedingt durch die demographische Entwicklung, deutlich absinken. Vor diesem Hintergrund sieht Müller keinen Anlass, den eingeschlagenen Sparkurs des Bistums aufzugeben.
Diese Argumentation konnte überzeugen. Verschiedene Mitglieder des Diözsankirchensteuerrats würdigten ausdrücklich die bereits erreichten Sparziele. Einstimmig wurde der eingebrachte Haushalt für 2007 dann auch beschlossen.
Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums (als Vorsitzendem), Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.